Die Freilassung Zirngasts aus dem Hochsicherheitsgefängnis Sincan 2 ist allerdings mit Auflagen verbunden. Nach Informationen des Außenamtssprechers dürfte es sich dabei um Hausarrest und Ausreisesperre handeln. Damit bestätigte Guschelbauer auch die Angaben eines Anwalts von Zirngast. Dieser teilte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit, sein Mandant dürfte nicht ausreisen und müsste sich jede Woche bei der Polizei melden.
Zirngast von Familie und Freunden empfangen
Am Weihnachtsabend versammelten sich Familie und Freunde vor dem Hochsicherheitsgefängnis Sincan, um den Studenten feierlich in Empfang zu nehmen, wie auf dem Twitteraccount der Solidaritätskampagne #FreeMaxZirngast zu sehen ist: "So lange haben sie alle auf Max Zirngast gewartet. Nun endlich ist es soweit. Familiy und friends, hoffentlich zum letzten Mal am Warten vor dem Gefängnis." Wenige Stunden später verließ der 29-Jährige die Haftanstalt.
Prozess gegen Zirngast im April 2019
Der Prozessauftakt im Fall Zirngast ist nach Angaben des Anwalts am 11. April 2019. Zirngast müsse sich auch nach wie vor wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor Gericht verantworten, so der Jurist weiter. Auf die APA-Anfrage, ob bereits eine Anklage gegen den Österreicher vorliege, antwortete Außenamtssprecher Guschelbauer, es sei weiter unklar, was die türkischen Behörden dem Journalisten "genau" vorwerfen.
"Erster wichtiger Schritt" für Kneissl
Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) bezeichnete unterdessen die bevorstehende Entlassung Zirngasts als einen "ersten wichtigen Schritt". "Wir werden uns weiterhin für die möglichst rasche Abwicklung des Strafverfahrens einsetzen", teilte Kneissl am Montag der APA mit. Zirngast und seinen Eltern wünschte sie ein "unter den Umständen möglichst frohes Weihnachtsfest".
Zirngast war im September in der Türkei festgenommen worden. Der 1989 geborene Steirer, der in Ankara studierte, arbeitete unter anderem für die linke Zeitschrift "re:volt". Dabei setzte er sich kritisch mit dem Verhältnis der Türkei zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK auseinander. Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.
(APA)
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(Quelle: apa)