Gewessler, ihren Überzeugungen entsprechend deklarierter "Nachtzug-Fan", war vor ihrer Rekrutierung durch Grünen-Chef Werner Kogler im Juni fünf Jahre lang politische Geschäftsführerin der Umweltorganisation Global 2000. Dort verantwortete sie Kampagnen gegen die Handelsabkommen TTIP und CETA, für den Kohle-Ausstieg Österreichs und gegen den Bau der dritten Flughafen-Piste in Wien-Schwechat.
Gewessler: Wichtige Akteurin der Grünen
Selbstbewusstsein tankte sie davor (von 2008 bis 2014) bei der Green European Foundation in Brüssel, einer vom Europaparlament finanzierten politischen Stiftung mit enger Verbindung zu den europäischen Grünen. Davor war sie Büroleiterin der Bezirksvorstehung in Wien-Neubau, einem grünen Kerngebiet, in dem die Ökopartei seit 2001 den Bezirksvorsteher stellt. Grünes Aushängeschild war dort Thomas Blimlinger, dessen Schwester Eva als potenzielle grüne Ministerin gehandelt wurde.
Von Anfang an bekam Gewessler - die sich in der Vergangenheit öfters mit ihrem Gegenüber bei der ÖVP, der früheren Umweltministerin Elisabeth Köstinger gematcht hatte - einen Platz in der ersten Reihe der Grünen; wohl auch, um dem von Kogler gewählten Etikett als "Bündnispartei" Genüge zu tun. Die künftige Ministerin übererfüllte aber auch die in sie gesetzten Erwartungen, zeigte sich mit allen politischen Wassern gewaschen und war in den Koalitionsverhandlungen eine der wichtigsten Akteurinnen der Grünen.
Zur Person: Leonore Gewessler wurde am 15. September 1977 in Graz geboren. Volksschule und Gymnasium in Graz, Bachelorstudium der Politikwissenschaft in Wien. Gewessler ist verheiratet, sie hat keine Kinder.
(Quelle: apa)