Das neue Jahr bringt höhere Gas- und Stromrechnungen. Grund hierfür sind vor allem höhere Netzkosten und, dass ab Jänner die Abgaben, die in der Energiekrise auf ein Minimum gesenkt wurden, wieder in voller Höhe schlagend werden. Auch das Auslaufen der Strompreisbremse mit 31. Dezember 2024 kann zu höheren Kosten führen. In Summe werden die Energierechnungen der Haushalte - abhängig vom Bundesland und Energieverbrauch - um jährlich einige hundert Euro steigen.
Strompreis steigt um 23 Prozent
Bei Strom erhöhen sie sich für Haushalte im Schnitt voraussichtlich um 23,1 Prozent, bei Gas um 16,6 Prozent, wie aus den Verordnungsentwürfen der Regulierungsbehörde E-Control hervorgeht. Bei Strom gehen die Netzgebühren in Niederösterreich und Wien mit über 30 Prozent am stärksten nach oben, gefolgt von der Steiermark mit 29,2 Prozent und Oberösterreich mit 25,8 Prozent. Auch im Burgenland steigen die Stromnetzentgelte mit 23,7 über dem Österreich-Durchschnitt.
Dass beim Strom die Netzkosten nicht gerechter aufgeteilt werden können, liegt auch am Scheitern des von ÖVP und Grünen geplanten neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG). Bei Haushaltskunden erfolgt nämlich in der Regel keine Leistungsmessung, das heißt, es wird nicht ermittelt, wie stark ein Kunde das Netz beansprucht. Für die Kosten des Netzes macht es jedoch einen großen Unterschied, ob das Stromnetz durch Wärmepumpe und Elektroauto mit 11 Kilowatt (kW) oder mehr belastet wird oder durch Herd und Geschirrspüler nur mit zwei bis vier Kilowatt.
Vereinfacht gesagt: Je mehr Leistung zur selben Zeit abgerufen wird, desto dicker müssen die Stromkabel sein. E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch drängt auf Umsetzung des Gesetzes in der nächsten Regierung. "Das ElWG ist dringend notwendig, um die Netzentgelte verursachungsgerechter gestalten zu können", erklärte er in der Aussendung.
Gas-Netzgebühren in Salzburg steigen um 9 Prozent
Bei Gas erhöhen sich die Netzgebühren in Oberösterreich mit 30,4 Prozent am stärksten, gefolgt vom Burgenland mit 22,2 Prozent und Niederösterreich mit 19,4 Prozent. Um rund 14 Prozent steigen sie in Wien, Vorarlberg und der Steiermark, um 9 Prozent in Salzburg und um 7,2 Prozent in Tirol.
Dass die Netzgebühren 2025 stark steigen, liegt daran, dass einerseits die aus dem Netz bezogenen Energiemengen sinken, gleichzeitig aber die Kosten für den Erhalt und den Ausbau der Netze zunehmen. Es verteilen sich also höhere Kosten auf weniger verbrauchte Energieeinheiten. Die Regulierungsbehörde E-Control hat am Montag entsprechende Verordnungen kundgemacht.
(Quelle: apa)