Winter war viel zu mild

Salzburg leidet stark unter Borkenkäfer-Plage

Veröffentlicht: 27. März 2023 14:09 Uhr
Für große Probleme in den heimischen Wäldern sorgt auch in diesem Jahr der Borkenkäfer. Auch bei uns in Salzburg hat sich die Schadholzmenge im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt. Buchstäblich weiter angeheizt wird die Problematik von höheren Temperaturen und fehlendem Niederschlag.
SALZBURG24 (tp)

Die durch den Borkenkäfer verursachten Schadholzmengen haben sich 2022 österreichweit beinahe verdoppelt. Laut dem Bundesforschungszentrum für Wald fielen im vergangen Jahr 3,75 Millionen Vorratsfestmeter (Vfm) Schadholz an, das waren um 90 Prozent mehr als 2021 und entsprach dem dritthöchsten je in Österreich erfassten Wert. Am stärksten betroffen waren dabei die Bezirke Lienz und Spittal an der Drau.

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In heißen und trockenen Jahren müsse im schlimmsten Fall mit vier Generationen von Borkenkäfer-Nachkommen gerechnet werden. Ein einziges Borkenkäfer-Weibchen kann bei mehreren Generationen und Geschwisterbruten bis zu 100.000 Nachkommen haben. Spätestens im Herbst könne auch ein gesunder Baum den Angriff hunderter Käfer nicht mehr abwehren. Oberste Priorität sei deshalb das Beseitigen des Schadholzes.

Tirol besonders betroffen

Tirol verzeichnete 2022 bei den Borkenkäferschäden im Vergleich zum Jahr davor eine Versechsfachung auf 1,28 Mio. Vorratsfestmeter, allein in Osttirol (Bezirk Lienz) fielen dabei 1,13 Mio Vorratsfestmeter an, und damit zehnmal so viel wie 2021. In Kärnten verdoppelte sich die Schadholzmenge aufgrund des Schädlings im Jahresvergleich auf 760.000 Vorratsfestmeter, 400.000 Vorratsfestmeter davon im Bezirk Spittal an der Drau.

Schadholz als mögliches Brutmaterial

So seien auch die Schäden durch Wind im vergangen Jahr stark gestiegen und nicht abgearbeitete Windwürfe würden zusätzliches Brutmaterial für den Borkenkäfer bieten. Die wichtigste Maßnahme sei deshalb, Schadholz als mögliches Brutmaterial aus den betroffenen Wäldern zu entfernen. In diesem Jahr werden 4,3 Millionen Euro in Schutzmaßnahmen und in die Wiederaufforstung investiert.

Rekordverdächtige 18 Grad im Winter

Der Winter neigt sich dem Ende zu und brachte in Salzburg nochmal Neuschnee. Insgesamt war er jedoch deutlich wärmer als im langjährigen Mittel und geizte besonders in Westösterreich mit Niederschlag.

"Höchste Priorität hat, neben einer raschen Aufarbeitung und Beseitigung des frisch befallenen Schadholzes, die konsequente Wiederbewaldung der Schadflächen mit klimafitten Baumarten", sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) laut Aussendung. Er verwies außerdem auf Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Waldbesitzerinnen und -besitzer.

(Quelle: salzburg24)

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