Nach dem Schusswaffenangriff auf Donald Trump meldeten sich im Laufe des Sonntagvormittags auch Österreichs Politikerinnen und Politiker zu Wort. Die Reaktionen haben wir hier für euch aufgelistet.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Gewalt in der Politik ist absolut inakzeptabel. Die Stärken unserer liberalen Demokratie - Respekt, Gleichberechtigung und Pluralismus - dürfen nicht von Hass und Gewalt untergraben werden. Mein Beileid gilt der Familie des Zuschauers, der getötet wurde. Ich wünsche Donald Trump eine rasche Erholung."
Karl Nehammer
Bundeskanzler, ÖVP-Chef Karl Nehammer: "Ich bin entsetzt von dem Mordversuch (...) und wünsche ihm eine rasche und volle Genesung. Politische Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft! Meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs!"
Vizekanzler Werner Kogler, Bundessprecher Die Grünen: "Jede Form von Gewalt in der Politik ist schärfstens zurückzuweisen, egal gegen wen sie sich richtet. Ein Schusswaffen-Attentat gegen den Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner mitten im Wahlkampf ist ein abscheuliches Verbrechen. Damit wird bewusst versucht, eine der wichtigsten Auseinandersetzungen in der Demokratie - den Wahlkampf - auf terroristische Weise zu beeinflussen."
Andreas Babler
SPÖ-Chef Andreas Babler: "Die zunehmenden Angriffe auf Politiker:innen sind alarmierend. Die Demokratie ist ein Grundpfeiler unseres Zusammenlebens - aber keine Selbstverständlichkeit. Wenn sie bedroht ist, müssen wir zusammenstehen. Politik ist ein Wettstreit der Ideen und darf niemals zu Gewalt führen."
FPÖ-Obmann Herbert Kickl: "Ich verurteile diese Wahnsinnstat aufs Schärfste. Ich hoffe, dass alle Umstände dieses Attentats rasch und vollständig aufgeklärt werden. Jeder, dem die Demokratie am Herzen liegt, wird das genauso sehen. Alles Gute für Donald Trump, seine Familie und die Bevölkerung in den USA. Mögen Vernunft und Besonnenheit in diesen schweren Zeiten die Geschicke aller Handelnden leiten."
NEOS-Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger: "Gewalt hat in der politischen Auseinandersetzung in Demokratien nichts verloren. Die zunehmende Polarisierung in der politischen Auseinandersetzung macht große Sorgen. Eine Abrüstung der Worte ist dringend nötig."
Wolfgang Sobotka
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP): "Das Schussattentat auf den amerikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist auf das Schärfste zu verurteilen. Unterschiedliche Ideologien mit roher Gewalt zu bekämpfen ist inakzeptabel. Demokratie lebt vom Diskurs und nicht von Gewalt. Jede einzelne gewaltsame Attacke ist daher auch eine Attacke auf die Demokratie. Ich wünsche Donald Trump eine baldige und vollständige Genesung."
Zu Wort meldete sich neben zahlreichen Politiker:innen auch Rainer Newald, Generalsekretär der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft. Er ruft zu einer umfangreichen Deeskalation auf. "Ich glaube, es wäre allen Beteiligten geholfen, wenn man jetzt nicht noch mehr Öl ins Feuer gießt", sagte Newald.
Wie sich der Präsidentschaftswahlkampf in den kommenden Tagen und Wochen nun entwickle, sei noch unklar. Erste Meldungen würden aber nichts Gutes verheißen. "Es hängt sehr davon ab, wie die handelnden Beteiligten jetzt damit umgehen. Von den Staatslenkern kommt natürlich weltweit der Wunsch nach einer Deeskalation. Wenn man sich die ersten Nachrichten aus dem Wahlkampfteam von Trump anschaut, geht es eher nicht in diese Richtung", erklärte Newald.
Dabei gilt das politische Klima in den USA schon seit langem als vergiftet. "Dass es zu solchen Anschlägen kommt, zeigt die Polarisierung in der Gesellschaft und die aufgeheizte Stimmung, die in diesem Land momentan herrschen, obwohl es doch die Vereinigten Staaten von Amerika sind. Wir alle hoffen, so schlimm wie dieses Attentat auch sein mag, wenn es irgendetwas Positives mit sich bringt, dass man wieder aufeinander zugeht", meinte der ÖAG-Generalsekretär.
Die Information, dass der mutmaßliche Täter Mitglied von Trumps Republikanischer Partei gewesen sein soll, wollte Newald nicht überbewerten. "Zum Schützen gibt es ja widersprüchliche Meldungen. Er war Republikaner, hat aber für die Demokraten gespendet, habe ich jetzt gehört. So genau kann man das derzeit nicht beurteilen, weil man noch nicht genug weiß."
Von Präsident Joe Biden und Trump würde sich Newald wünschen, dass sie aufeinander zugehen. "Es geht ums Land, es geht um die Rolle der USA weltweit. Es geht darum, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Was braucht man mehr an Zeichen, wie polarisiert eine Gesellschaft in einem Land ist, wenn Schussattentate auf politisch Verantwortliche passieren?" Allerdings würden derzeit viele US-Kommentatoren glauben, dass Trump nun in die Märtyrerrolle schlüpfe. Die kommenden Tage werden zeigen, welcher Weg im US-Wahlkampf eingeschlagen wird.
(Quelle: apa)