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"Wegweiser der Hoffnung": Van der Bellen zum Tod des Papstes

Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Jahr 2021 zu Besuch bei Papst Franziskus. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 21. April 2025 11:42 Uhr
Sowohl Bundespräsident Alexander Van der Bellen als auch Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) haben am Ostermontag ihre Trauer um Papst Franziskus ausgedrückt. Laut VdB war das Kirchenoberhaupt "nah am Menschen", Stocker sprach von einem "schmerzlichen Verlust".

Als "Inspiration für Millionen Gläubige und weit darüber hinaus" sowie "Wegweiser der Hoffnung" hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen den am Montag verstorbenen Papst Franziskus in einer Aussendung gewürdigt. Er sei ein "Papst für soziale Gerechtigkeit" gewesen und "ganz nah den Menschen". Für Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) ist der Tod von Franziskus "ein schmerzlicher Verlust für die katholische Kirche und für viele Menschen rund um den Globus".

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"Er reiste nach Lampedusa zu den Flüchtlingen und gedachte dort der vielen Toten im Mittelmeer. Er setzte sich für die Bewahrung der Schöpfung ein. Er sorgte dafür, dass Obdachlose in der Nähe des Petersplatzes duschen können. Er kritisierte menschenverachtende Worte und Gesten", erinnerte Van der Bellen an Franziskus. "'Ich war fremd. Und ihr habt mich aufgenommen',diese Bibelstelle hat er nicht nur öffentlich zitiert, er hat sie gelebt." Franziskus habe nie weggeschaut - "er schaute hin, und mit ihm die Welt". Immer wieder habe er einen Scheinwerfer dorthin gerichtet, wo er das Wohl der Menschen gefährdet gesehen habe. Für ihn werde der Name Franziskus immer für Nähe und Menschlichkeit stehen, so Van der Bellen.

Auch Kanzler würdigt verstorbenen Papst

Für Kanzler Stocker wird "der unermüdliche Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz" des Papstes unvergessen bleiben, meinte er in einer Aussendung. "Sein Wirken als Verbinder zwischen Nationen, Religionen und Kulturen hat unzählige Menschen inspiriert. Papst Franziskus' Glaube, seine Demut und sein Dienst an den Schwächsten der Gesellschaft werden als sein Vermächtnis weiterleben." Franziskus habe in seinem Dienst als Nachfolger Petri weltweit viele Menschen inspiriert, betonte auch die für Religionsfragen zuständige Kanzleramtsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) in einem Tweet - "durch seine Bescheidenheit, seinen Einsatz für Gerechtigkeit & den offenen Dialog mit allen".

Mit Franziskus verliere die Welt "einen Brückenbauer, der dafür bekannt war, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen", betonte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) auf X. "Er stritt für Reformen und Erneuerung und wurde nie müde, Haltung zu zeigen und Ungerechtigkeiten anzusprechen. Seine starke Stimme für Gerechtigkeit, Kinder- und Menschenrechte und ein solidarisches Miteinander hat vielen Menschen Kraft gegeben."

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) erinnerte daran, dass Franziskus noch am gestrigen Sonntag den Ostersegen gespendet habe. Er habe sich der Reform der Kirche und dem Frieden verschrieben, meinte sie auf X.

Kickl "tief betroffen"

"Tief betroffen" äußerte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl in einer Aussendung. Die Welt verliert mit dem verstorbenen Papst nicht nur das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sondern auch eine "herausragende moralische Instanz unserer Zeit". "Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, seine klaren Worte gegen Ausgrenzung, Armut und Umweltzerstörung sowie sein stetiger Appell zu Frieden und Dialog haben weltweit Wirkung gezeigt."

Papst von "tiefer Menschlichkeit" geprägt

Grünen-Bundessprecher Werner Kogler betonte in einer Aussendung, dass die Welt mit dem Tod von Franziskus "eine große geistliche und ethische Instanz" verliere. Sein Wirken als "Papst vom anderen Ende der Welt" sei von tiefer Menschlichkeit, eindringlichem Engagement für sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit geprägt gewesen, so Kogler in einer Aussendung. Unmissverständlich sei auch sein Bekenntnis und Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz gewesen.

Auch zahlreiche Landeshauptleute äußerten sich betroffen über den Tod von Franziskus. "Er war weltweit ein Licht für die Christen und auch andere Glaubensgemeinschaften", meinte etwa der Salzburger Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP), derzeit auch Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz, in einer Aussendung. "Seine Reformen, seine Toleranz und seine Menschlichkeit werden mir in besonderer Erinnerung bleiben. Er war kurz gesagt ein ganz besonderes Kirchenoberhaupt."

Schönborn: "Alle, alle, alle" bleibt

Kardinal Christoph Schönborn sah es in einer Sonder-"ZiB" im ORF auch als "Zeichen des Himmels", dass Franziskus an einem Ostermontag gestorben ist - dies vor dem Hintergrund, dass im Christentum der Tod nicht das letzte Wort ist. Er erinnerte daran, dass auch der Tod von Papst Johannes Paul II. in die Osterwoche, allerdings an deren Ende, gefallen war. Die Botschaft von Franziskus sei von Anfang an gewesen: "Vergesst die Armen nicht!" Drei Worte hätten ihn gekennzeichnet, die für Schönborn auch bleiben würden: "Todos, todos, todos" (Alle, alle, alle). Jeder Mensch habe eine unveräußerliche Würde. Dies habe auch etwa Franziskus' Einsatz gegen die Todesstrafe gezeigt.

(Quelle: apa)

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