Sicher bei Schnee, Eis, Nässe

Winterreifen im Test: Drei Modelle fallen durch

Veröffentlicht: 26. September 2023 08:57 Uhr
Auch wenn es aktuell noch nicht wirklich danach aussieht: Die kalte Jahreszeit kommt langsam auf uns zu. Damit ihr weiterhin sicher auf den Straßen unterwegs seid, haben wir die Ergebnisse des ÖAMTC-Winterreifentests hier für euch auf einen Blick.
SALZBURG24 (KAT)

Wie jedes Jahr hat der ÖAMTC auch heuer wieder sämtliche Winterreifen unter die Lupe genommen. Jetzt sind die Ergebnisse da. Insgesamt hat der Mobilitätsclub gemeinsam mit Partnerorganisationen 32 Modelle überprüft – jeweils 16 aus den verbreiteten Dimensionen 205/60 R16 92H und 225/45 R17 91H. Das Fazit ist durchaus positiv, teilt Reifenexperte Steffan Kerbl in einer Aussendung am Dienstag mit: „Nur drei fallen durch, elf erreichen die Note 'gut'. Dazu kommen 18 Reifen mit 'befriedigend', zu denen man ebenfalls ohne Bedenken greifen kann, wenn man weiß, worauf man achten muss."

"Zielkonflikt" bei Allroundern

Für welchen Winterreifen man sich letztlich entscheidet, hänge vom persönlichen Fahrprofil ab. Viele Modelle seien mittlerweile gute Allrounder, die unter verschiedensten Bedingungen eine gute Figur machen würden. „Ab und an gibt es aber dennoch den klassischen Zielkonflikt, so zum Beispiel beim Austone Athena SP-901, der auf winterlicher Fahrbahn der Beste unter den 205ern ist. Im Gegenzug ist er bei trockenen Verhältnissen nur 'genügend' und besonders schwach bei Nässe, was zu einem 'nicht genügend' in der Gesamtwertung führt", stellt Kerbl heraus.

 

Ähnlich ergeht es dem Kormoran Snow bei den 225ern: Laut Test ist dieser top bei tiefwinterlichen Verhältnissen, stark in der Umweltbilanz – aber schwach im Trockenen und "nicht genügend" bei Nässe. Umgekehrt der Lassa Snoways 4 (205/60 R16 92H): Dieser Reifen macht demnach kaum Probleme auf nasser und trockener Fahrbahn. Manko sei ein sehr schwaches Handling auf Schnee – auch hier ist ein "nicht genügend" die Folge.

16 Mal „gut“ bei Modellen für Mittelklasse-SUVs

Abseits der genannten Ausreißer ist das Ergebnis in der Dimension für Mittelklasse-SUVs positiv, zieht der ÖAMTC-Techniker Bilanz. „Sieben der 16 Kandidaten schaffen die Gesamtnote 'gut', vier davon überzeugen in beiden Hauptkriterien, also sowohl in der Fahrsicherheit als auch in der Umweltbilanz." Die Unterschiede würden im Detail liegen: Wer z. B. viel Wert auf Fahrkomfort und gute Performance auf trockener Strecke legt, sei in dieser Dimension mit den Modellen von Dunlop und Michelin besonders gut bedient. Wohnt man hingegen in einer Gegend, in der es öfter Schneefahrbahn gibt, sollte man eher zum Reifen von Hankook greifen, rät Kerbl.

PDF: Ergebnisse ÖAMTC-Winterreifentest 2023

Sieben Modelle erreichten bei den 205ern ein "befriedigend". Hier haben sich laut dem Experten bei allen Produkten Schwächen in mindestens einem Sicherheitskriterium gezeigt. „Wer sich für eines dieser Modelle interessiert, sollte genau überlegen, bei welchen Verhältnissen er oder sie hauptsächlich unterwegs ist. Die Bedingungen in unseren Breiten sprechen aber in der Regel für einen Reifen, der besonders auf nasser Straße gut funktioniert", erläutert Kerbl.

Breites Mittelfeld bei Reifen für Mittelklasse-Wagen

In der Dimension für Kompaktwagen der unteren Mittelklasse bietet sich ein ähnliches Bild wie bei den 205ern: Neben vier mit 'gut' beurteilten Produkten gibt es ein breites Mittelfeld – und auch hier liefert der Test Details, die für die Kaufentscheidung relevant sein können. „So ist unter den vier besten Modellen beispielsweise der Continental WinterContact TS870 sowohl in der Umweltbilanz als auch in der Sicherheit auf hohem Niveau, während der Alpin 6 von Michelin bei der Fahrsicherheit etwas schwächer, hinsichtlich Umweltbilanz etwas stärker ist. Beim Goodyear UltraGrip Performance + ist hingegen die Laufleistung eine kleine Achillesferse, dafür überzeugt er hinsichtlich Kraftstoff-Verbrauch. Der Dunlop Winter Sport 5 leistet sich schließlich leichte Schwächen in der Fahrsicherheit, ist aber hinsichtlich Laufleistung einer der besten", fasst der ÖAMTC-Techniker zusammen.

Das Mittelfeld besteht in dieser Dimension aus elf Reifen, bei denen Autofahrer:innen genauer hinschauen sollten, bevor sie sich für ein Modell entscheiden. Kerbl erklärt: „Als Faustregel gilt: Schwächen in einer Kategorie werden meist durch Stärken in einer anderen aufgehoben, wobei die Unterschiede in der Regel nicht allzu groß sind. So haben beispielsweise die Modelle von Semperit und Hankook leichte Schwächen auf winterlicher bzw. trockener Fahrbahn, schneiden dafür aber in der Umweltbilanz gut ab." Ähnlich ist es bei allen anderen mit "befriedigend" bewerteten Reifen, wobei es auch welche gibt, die in zwei Kriterien ähnlich gut (oder schwach sind) und nirgendwo besonders herausstechen.

Über den ÖAMTC-Winterreifentest

Im Jahr 1973, also vor 50 Jahren, hat der ÖAMTC zum ersten Mal einen Reifentest durchgeführt. Jährlich werden seither Sommer- und Winterreifen in verschiedenen Kategorien unter die Lupe genommen. Getestet wird etwa, wie sich die Winterreifen bei trockenen Verhältnissen, aber auch auf glatten, nassen und schneebedeckten Fahrbahnen verhalten.

(Quelle: salzburg24)

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