Salzburger Suchtbericht

Alkohol bleibt größte Suchtgefahr: Kokain und Glücksspiel im Aufwind

Neben Alkohol rückten im Salzburger Suchtbericht zudem Drogenprobleme stärker in den Fokus. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 09. November 2025 08:04 Uhr
Alkohol ist und bleibt die häufigste Suchterkrankung im Land Salzburg. Der aktuelle Suchtbericht zeigt, dass der Kokainkonsum zunimmt und Spielsucht an Bedeutung gewinnt. Als größte Problemdroge in den Beratungen gilt derweil Cannabis.
SALZBURG24 (tp)

Der Suchtbericht 2024 des Landes Salzburg zeichnet ein klares Bild: Alkohol ist weiterhin die häufigste Suchterkrankung. Insgesamt wurden im Vorjahr 686 Menschen wegen Alkoholproblemen betreut – rund drei Viertel davon Männer. Die Zahl bleibt damit stabil, bewegt sich aber seit Jahren auf hohem Niveau. Besonders auffällig: Problematischer Alkoholkonsum nimmt mit dem Alter zu. Das teilte das Land Salzburg am Samstag mit.

Neben Alkohol rückten auch Drogenprobleme stärker in den Fokus. 664 Personen wurden 2024 wegen Drogenkonsums betreut, die meisten davon im Alter zwischen 30 und 39 Jahren. Als häufigste Substanzen wurden Cannabis (68 Prozent), Kokain (45 Prozent) und Opioide (33 Prozent) genannt. "Die Gesamtzahl ist im mehrjährigen Vergleich stabil", so Landesrat Wolfgang Fürweger (FPÖ) in einer Aussendung. Wichtig sei, dass Betroffene verlässliche Anlaufstellen hätten – etwa die Drogenberatungsstellen der Suchthilfe Salzburg in der Stadt, St. Johann im Pongau und Zell am See (Pinzgau).

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Kokain in Salzburg am Vormarsch

Deutlich zugenommen hat laut Suchtbericht jedoch der Kokainkonsum. 2015 nannten nur 25 Prozent der Beratenen Kokain als Hauptsubstanz, 2024 waren es bereits 45 Prozent. Auch die Zahl der drogenbedingten Todesfälle stieg auf 15. Damit liegt Salzburg zwar leicht unter dem österreichischen Durchschnitt, folgt aber dem bundesweiten Trend steigender Zahlen.

Ein wichtiger Baustein der Suchthilfe ist das Streetwork-Projekt "baseCamp mobil". 2024 verzeichnete es über 1.100 Kontakte und 500 Beratungen, dazu wurden rund 340.000 Spritzensets ausgegeben. Ziel sei Schadensminimierung und die Hinführung zu Beratung und Behandlung, so Fürweger.

Mehr Spielsüchtige

Auch die Spielsucht nimmt zu: 35 Personen suchten im Vorjahr direkte Beratung, zusätzlich wandten sich 150 Menschen an das Institut für Glücksspiel & Abhängigkeit. Besonders betroffen seien junge Männer und Menschen mit geringem Einkommen. Zuletzt hat das Land Salzburg das Kleine Glücksspiel legalisiert.

Neues Suchttherapiezentrum

Ein Meilenstein in der Betreuung sei die Eröffnung des neuen Suchttherapiezentrums Salzburg im März gewesen: Erstmals wurden dort alle zentralen Angebote – von Erstberatung über Entgiftung bis Nachbetreuung – unter einem Dach gebündelt. "Das Zentrum steht für einen modernen Ansatz in der Suchthilfe – abgestimmt, ganzheitlich und menschlich", sagt Fürweger. Salzburg reagiere damit auf die zunehmende Komplexität der Fälle und baue sein Suchthilfesystem konsequent aus.

(Quelle: salzburg24)

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