Jubelstimmung Fehlanzeige

Asiatische Hornisse erstmals in Salzburg gesichtet

Veröffentlicht: 11. April 2024 14:22 Uhr
Der Fund einer Asiatischen Hornisse in Salzburg-Liefering Anfang der Woche ist der erste einer solchen Art in ganz Österreich. Imkerbetriebe sind nun in erhöhter Alarmbereitschaft, denn das eingeschleppte Insekt hat es auf heimische Honigbienen abgesehen.

Diese Salzburger Neuentdeckung sorgt nicht überall für Jubelstimmung. Auf dem Gelände der Doppler-Klinik in der Landeshauptstadt hat am Dienstag ein Laborant eine lebende Asiatische Hornisse gefunden – das ist der erste Fund dieser Art in Österreich. In der Nähe befand sich auch ein Standplatz für Wohnmobile. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich in diesem Bereich noch weitere Asiatische Hornissen aufhalten, werden Locktöpfe aufgestellt, um sie einfangen zu können.

Salzburgs Landesimkermeister Thomas Renner bestätigte am Donnerstag gegenüber S24 einen entsprechenden ORF-Bericht. Das nach Europa eingeschleppte Insekt gilt als große Gefahr für heimische Honigbienen. Weil die Asiatische Hornisse bereits in unseren Nachbarländern Deutschland und Italien vorkommt, war früher oder später mit einer Ausbreitung nach Österreich zu rechnen.

Königin von Asiatischer Hornisse gefunden

Bei dem nun in der Stadt Salzburg lebendig gefangenen Exemplar dürfte es sich laut erster Einschätzung durch die AGES um eine Königin handeln. "Die Hornisse war wohl auf der Suche nach einem Standort für ein Nest. Der Zeitpunkt des Fangs hätte also nicht besser passen können", erklärt Renner vom Imkerhof in Koppl bei Salzburg (Flachgau).

Die aus Südostasien eingeschleppte Art belagert gern Bienenstöcke, mitunter dringen die Hornissen sogar in die Kästen ein. Zwar jagen auch heimische Hornissen gerne Bienen – die Asiatische Hornisse tut das aber weitaus häufiger und gezielter. Die Exoten sind etwas kleiner als heimische Exemplare, dafür können ihre Völker Tausende Tiere umfassen. Im Gegensatz zur Europäischen Hornisse hat die Asiatische Hornisse keine rotbraune Kopfoberseite, sondern eine schwarze. Auffallend sind auch die schwarzen Beine mit gelben Spitzen. Der Brustabschnitt ist schwarz, der Hinterleib ist großteils schwarz mit orangem Band.

Gefahr für Honigbienen

Für den Menschen bedeutet die invasive Art keine größere direkte Gefahr als ihre heimische Verwandtschaft. Sie verhält sich friedlich und defensiv – nach den Insekten zu schlagen oder sich ihrem Nest zu nähern, ist aber auch bei Asiatischen Hornissen keine gute Idee, weil dann die Gefahr eines Stichs besteht.

Gefahr besteht vielmehr für die heimischen Honigbienenvölker. Bislang gebe es nur wenig Schutz vor dem Schädling. Eine erste Möglichkeit seien Locktöpfe, mit denen die Insekten vergrämt werden sollen. "Es gibt Alarmpläne", gibt Landesimkermeister Renner einen Einblick. "Außerdem werden derzeit die Salzburger Imker geschult und danach soll die Bevölkerung sensibilisiert werden."

Unterschiede bei Hornissen AGES
Unterschiede bei den Hornissenarten.

Die Asiatische Hornisse ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia). Diese bis zu fünf Zentimeter großen, ursprünglich in Ost- und Südostasien vorkommenden Insekten breiten sich unter anderem in den USA aus. Wegen allergischer Reaktionen kann ihr Stich für Menschen gefährlich sein. In Mitteleuropa kommt die Art nicht vor.

Sichtung umgehend melden

Wenn ihr eine Asiatische Hornisse oder ein Nest entdeckt, solltet ihr das sofort melden. Das könnt ihr entweder bei der AGES oder direkt beim Imkerhof Salzburg unter der Telefonnummer 0664/ 99025539 tun. Die Tiere sollen jedenfalls nicht gefangen oder getötet werden, da Verwechslungen mit heimischen Arten möglich sind.

Die ballonförmigen Nester seien schwer zu finden, oft hängen sie versteckt in Baumkronen. Keinesfalls sollten die Nester eigenmächtig zerstört werden, appelliert Landesimkermeister Renner: "Asiatische Hornissen unterscheiden sich zu den heimischen Hornissen maßgeblich im jahreszeitlichen Verlauf, denn sie gründen zwei Nester und nicht nur eines." Mit einer speziellen Methode könne das andere Nest dann aufgespürt und unschädlich gemacht werden.

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(Quelle: salzburg24)

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