Bauerbund-Spitzenkandidat und alter wie neuer Präsident der Landwirtschafskammer Salzburg, Rupert Quehenberger, sah im Ergebnis ein Zeichen der Geschlossenheit der Salzburger Bauern. Nun gehe es darum, in gleicher Intensität für die Landwirte weiterzuarbeiten wie bisher. Eine der größten Herausforderungen werde dabei die Gemeinsame Agrarpolitik der EU sein. "Die Rahmenbedingungen für die Betriebe müssen unbedingt verbessert werden", sagte er zur APA. Auch müssten Leistungen der Bauern wie die hohe Qualität der Lebensmittel oder der Erhalt der Kulturlandschaft entsprechend anerkannt und wertgeschätzt werden.
Unabhängige Bauern verlieren
Der Unabhängige Bauernverband (UBV) kam am Sonntag auf 12,7 Prozent (minus 5,9 Prozentpunkte) und büßte zwei seiner bisher fünf Mandate ein. Spitzenkandidat Josef Tiefenbacher zeigte sich in einer ersten Reaktion enttäuscht. "Es wäre wichtig gewesen, das große Gewicht des Bauernbundes zu brechen. Wir wollen aber jetzt nicht jammern, sondern weitermachen." Er forderte etwa eine strengere Produktkennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel im Handel, um regionale Produkte für die Konsumenten leichter erkennbar zu machen.
FPÖ-Bauern verteidigen Mandat in Landwirtschaftskammer
Die Freiheitliche Bauernschaft erzielte 3,7 Prozent - ein Minus von 2,3 Prozentpunkten. Damit verteidigten die FPÖ-Bauern ihr bisheriges Mandat. "Die Bauern scheinen mit dem amtierenden Präsidenten zufrieden zu sein", analysierte Listenerster Hannes Költringer das Ergebnis vom Sonntag knapp. "Für die Landwirte wird die Situation in den nächsten Jahren aber nicht einfacher werden, ich werde mich darum weiter im Parlament einbringen." Im Wahlkampf hatte Költringer noch auf einen zweiten Sitz gehofft.
SPÖ-Bauer fallen aus Vollversammlung
Die SPÖ-Bauern fielen am Sonntag aus der Vollversammlung heraus. Ein Rückgang von 1,5 Prozentpunkten auf 2,3 Prozent der Stimmen bedeuten den Verlust ihres einzigen Mandats. "Das Ergebnis war leider erwartbar, sagte Spitzenkandidat Michael Leitner. Nicht nur die Kandidatur der Grünen, auch die Situation der SPÖ auf Bundesebene hätten die roten Bauern Stimmen gekostet. Die Grünen Bäuerinnen und Bauern waren nach 15 Jahren Pause wieder bei der Salzburger Landwirtschaftskammerwahl angetreten. 2,2 Prozent der Stimmen reichten aber nicht für einen Sitz. Spitzenkandidat Ferdinand Oberascher zeigte sich nach Bekanntgabe des Ergebnisses enttäuscht. "Tag für Tag sperren Bauern ihre Höfe zu.
Da ist die Interessensvertretung schon auch mit eine Ursache, dass es nicht so gut läuft." Trotzdem habe ein klare Mehrheit der Wähler dem Bauernbund das Vertrauen ausgesprochen. Bei den am Sonntagabend veröffentlichen Zahlen handelt es sich um das vorläufige Endergebnis inklusive Wahlkarten.
(Quelle: salzburg24)