Der invasive Japankäfer wird seit den Sommermonaten auch in Österreich gesichtet. Zunächst war Ende Juli ein Exemplar in Vorarlberg gemeldet worden. Mitte September ging dann dem Pflanzenschutzdienst im Tiroler Bezirk Kufstein ein Exemplar der Schädlingsart in die Lockfalle – knapp 50 Kilometer entfernt von der Salzburger Grenze in der Gemeinde Angath. Aber warum wäre es so problematisch, wenn das grünschimmernde Insekt hier Fuß fasst? Wir haben nachgefragt.
Gefräßiges Insekt bereitet Salzburgs Landwirten Sorgen
Man fürchtet den Japankäfer vor allem wegen möglicher wirtschaftlicher Schäden in Landwirtschaft und Gartenbau, erklärt Johann Schmid von der Landwirtschaftskammer Salzburg am Montag gegenüber SALZBURG24. Denn das sonst harmlose Insekt ist vor allem eins: Gefräßig. Über 400 Pflanzenarten fallen in sein Nahrungsspektrum, darunter Obstbäume, Wein, Laubbäume, Rasenflächen und Wiesen. Lasse sich ein Schwarm in Salzburg nieder, dann sei dort „kein Blatt mehr sicher“, so Schmid. Auch die Larven hätten schon großen Appetit. Sie fressen unterirdisch an den Wurzeln von Gräsern und krautigen Pflanzen, erklärt der Experte.
Umso wichtiger sei es, dass die Ausbreitung so früh wie möglich bekämpft wird. In Salzburg habe man entlang der Autobahnen – vor allem an Raststätten – Lockfallen aufgestellt, um jene Tiere abzufangen, die durch Transporte aus dem Ausland nach Österreich gelangen. Aber was, wenn das nicht klappt? Dann wird es Zeit für einen Notfallplan, meint Schmid. Laut ihm die größte Hürde dabei: Es gebe aktuell kein einziges Pflanzenschutzmittel, das den Japankäfer fernhält. „Deshalb geht es darum, das Fallgebiet so klein wie möglich zu halten.“
Japankäfer in Österreich meldepflichtig
Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein invasiver Blatthornkäfer aus Ostasien, der in vielen Ländern als Quarantäneschädling anerkannt ist. In Österreich bedeutet das: Er ist meldepflichtig. Sichtungen können der AGES online mitgeteilt werden. Erkennen kann man den Schädling an seinem grün-metallischen Schimmer an Kopf und Halsschild. Die Flügeldecken sind braun. Erwachsene Exemplare sind etwa acht bis zwölf Millimeter lang und sechs Millimeter breit. Besonders auffällig sind weiße Haarbüschel: jeweils fünf an jeder Seite des Hinterleibs unterhalb der Flügeldecken, plus zwei Büschel am letzten Hinterleibssegment.
(Quelle: salzburg24)