1/3 des Monatsniederschlags

Darum hat es im Flachgau besonders heftig geregnet

Die Floriani in Obertrum pumpten Keller aus und errichteten einen Hochwasserschutz.
Veröffentlicht: 29. Juni 2020 11:45 Uhr
Bäche traten über die Ufer, Keller wurden überflutet: Die Regenfälle haben in der Nacht auf Montag vor allem den Flachgau getroffen. Im Lungau hat es unterdessen überhaupt nicht geregnet. Wie es zu den markanten Unterschieden kommt und ob wir mit einem Gewittersommer rechnen müssen: Wir haben für euch nachgefragt.
Jacqueline Winkler

Eine Kaltfront hat in der letzten Nacht für kräftige Gewitter gesorgt. „Diese sind dann in heftigen Dauerregen übergangen und der hält noch bis heute Nachmittag an“, sagt Konstantin Brandes, Meteorologe beim Wetterdienst UBIMET, im Gespräch mit SALZBURG24.

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72 Liter Regen pro Quadratmeter in Mattsee

In den letzten 24 Stunden gab es im Bundesland große regionale Unterschiede. Während der Lungau komplett trocken blieb und es im Pongau maximal zehn Liter pro Quadratmeter geregnet hat, sah es in Richtung Norden ganz anders aus. „Von Lofer über Hallein nordwärts hat es kräftig geregnet. Der Spitzenreiter ist Mattsee im Flachgau mit 72 Liter Regen pro Quadratmeter“, erläutert der Experte. Doch auch die Mozartstadt hat es stark erwischt. Hier kamen 50 Liter Wasser pro Quadratmeter zusammen. „Der durchschnittliche Juni-Niederschlag beträgt im Bundesland 150 Liter pro Quadratmeter. Über Nacht hat es praktisch ein Drittel des gesamten Monatsniederschlages vom Himmel gelassen.“

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Gewitter ziehen nach Nordosten weiter

Der Grund dafür liegt in der Luft. Brandes erklärt, dass vom Bregenzerwald über das Karwendelgebirge bis in den Flachgau und das Salzkammergut die Lage am instabilsten war. „In der heißen, labil geschichteten Luft haben sich dann die Gewitter entwickelt.“ Die Höhenströmung ging von Südwest nach Nordost und zog damit in Richtung Bayern und Oberösterreich weiter. Weshalb die südlichen Teile Salzburgs verschont blieben und es auf relativ kleinem Raum markante Wetter-Unterschiede gab. „Bei der aktuellen Wetterlage ist es aber ziemlich typisch, dass im nördlichen Flachgau die größten Regenmengen fallen.“

Mix aus Hitze und Gewitter in Salzburg

Ein Blick auf die Wetterprognosen zeigt: Zumindest in den nächsten acht bis zehn Tagen werden wir das in Salzburg noch öfter erleben. Bis heute Nachmittag sollte sich die Kaltfront – vorübergehend – in Richtung Osten verziehen. „Noch bis ca. 15 Uhr wird es regnen, zeitweise kommt dann auch die Sonne zum Vorschein.“ Im Flachgau wird sich die Lage am Nachmittag entspannen, bis dahin seien aber noch heftige Regenschauer möglich, so der Meteorologe.

Eine Verschnaufpause gibt es am Dienstag, es bleibt trocken und freundlich. Doch schon am Mittwoch bilden sich über den Bergen heftige Wärmegewitter mit großen Regenmengen auf kleinem Raum. „Das betrifft dann eher die südlichen Landesteile, der Flachgau ist außen vor.“ Das währt aber nur kurz, am Donnerstag kann es im nördlichen Salzburg erneut zu kräftigen Gewittern kommen. Ein Auf und Ab an Gewittern und Hitze erwartet uns, wobei die Hitze immer nur ein, zwei Tage anhält.

"Ein Sommer wie vor 50, 60 Jahren"

Ist das ein Vorgeschmack auf den heurigen Sommer? Bislang sei es – mit Juni ist einer der drei wärmsten Monate fast vorbei – unterdurchschnittlich kühl. Das kenne man so nicht mehr, sagt Brandes, nachdem der Juni letztes Jahr der wärmste der Messgeschichte war. „Es ist mehr ein Sommer wie er vor 50, 60 Jahren mal war.“ Dass die wärmste Jahreszeit zu kalt ausfällt, ist aber eher unwahrscheinlich. Immerhin war es in den letzten Jahren immer zu warm. Eine markante Hitzewelle im Juli oder August sei jederzeit möglich. Neue Temperaturrekorde erwartet der Experte heuer aber nicht.

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Wann genau sich sonniges Wetter einstellt, könne derzeit noch nicht prognostiziert werden. „Bis Anfang nächster Woche gibt es keine großartige Änderung. Beständiges Sommerwetter ist nicht in Sicht.“ Es heißt also weiter warten.

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In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.
In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.
In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.
In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.
In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.
In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.
In Thalgau kam es zu \u00dcberflutungen, zudem st\u00fcrzte eine Linde auf ein Wohnhaus.

(Quelle: salzburg24)

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