Vorstellungsrunde

Das sind die Spitzenkandidat:innen der Salzburger AK-Wahl

Veröffentlicht: 25. Jänner 2024 15:19 Uhr
Die Salzburger AK-Wahl findet von 26. Jänner bis 8. Februar statt. Aber wen kann man da überhaupt wählen? Wir stellen euch die sechs Spitzenkandidat:innen vor.
Moni Gaudreau

Bei der Arbeiterkammer-Wahl (AK) in Salzburg treten sechs verschiedene politische Gruppen zur Wahl an. Je mehr Stimmen eine Gruppe bekommt, desto mehr Kammerrät:innen, sprich Vertreter:innen, ziehen in die Vollversammlung ein. AK-Mitglieder bestimmen mit ihrer Stimmabgabe somit den politischen Kurs der AK mit. Übrigens ist jedes AK-Mitglied, unabhängig von der Staatsbürgerschaft, wahlberechtigt.

Damit ihr euch ein Bild machen könnt, für wen ihr euch bei der Salzburger AK-Wahl entscheiden sollt, stellen wir euch die sechs Kandidat:innen vor – in der Reihenfolge, wie sie auf dem Stimmzettel stehen werden.

Peter Eder für die Liste 1 („die Roten“)

Peter Eder ist amtierende AK-Präsident und tritt auch heuer wieder für die Fraktion Sozialdemokratischen Gewerkschafter:innen (FSG) als Spitzenkandidat zur AK-Wahl an. Der gebürtige Schwarzacher (Pongau) ist 54 Jahre alt und absolvierte eine Lehre zum Maschinenschlosser in der Salzburger Aluminium AG (SAG). Mit 22 Jahren wurde er Jugendreferent, später Jugendsekretär beim Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). 1995 wechselte Peter Eder in die Metallergewerkschaft. Nach Fusionen mit anderen Gewerkschaften wurde er 2013 Landessekretär der Gewerkschaft PRO-GE.

Während der vergangenen 20 Jahre war Peter Eder in der Kommunalpolitik für die Sozialdemokratische Partei aktiv. 2009 wurde er in seinem neuen Heimatort Bürmoos zum Bürgermeister gewählt. Neun Jahre später wurde er dann auch hauptberuflich zum Präsidenten der Arbeiterkammer im Bundesland gewählt. Der 54-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Peter Eder, Arbeiterkammer VOGL-Perspektive.at
Peter Eder tritt wieder für die FSG an.

Auf SALZBURG24-Anfrage erklärt Peter Eder, für was er sich besonders einsetzen wird, wenn er wieder gewählt wird: „Ich werde meinen Weg in der Arbeiterkammer für die Salzburger Arbeitnehmer:innen konsequent fortsetzen: Hart in der Sache, aber fair. Hartnäckig, konsequent und – das ist mir ganz wichtig – lösungsorientiert. Die brennenden Themen liegen auf der Hand und hier werde ich niemals lockerlassen: Wohnen, Pflege, Kinderbetreuung, Steuergerechtigkeit, allen voran der Kampf gegen die Teuerung. Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sich der Einsatz auch bezahlt macht: Ohne uns wäre nie Bewegung in den Strommarkt gekommen. So konnten mein Team und ich den Strompreis senken und 140 Millionen Euro für die Salzburg-AG-Kund:innen zurückholen.“

Hans Grünwald für die Liste 2 („die Schwarzen“)

Hans Grünwald wurde 1967 in Schwarzach geboren, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er absolvierte die HTL für Elektrotechnik und eine einjährige Milizausbildung. Danach arbeitete der Schwarzacher als Techniker bei der SAFE. Derzeit ist Grünwald Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Salzburg AG.

Seit März 2018 ist Hans Grünwald Obmann der Fraktion Österreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund & Fraktion Christlicher Gewerkschafter:innen (ÖAAB&FCG) und somit auch Vorstandsmitglied in der AK.

ak-wahl_Johann Grünald-öaab ÖAAB.FCG.Salzburger Volkspartei
Johann Grünwald geht für die Liste 2 (ÖAAB.FCG.VP) ins Rennen der AK-Wahl.

Hans Grünwald wolle mit seiner Fraktion ÖAAB&FCG in den Bereichen Wohnen, Kinderbetreuung, Bildung, Verkehr und Pflege zukunftsorientierte und nachhaltige Lösungen schaffen. Er wolle Salzburger Themen, die jeden Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin betreffen, in den Fokus rücken, heißt es am Mittwoch auf S24-Anfrage vom ÖAAB. Außerdem würde sich die Fraktion für steuerliche Entlastung ab der 30. Wochenstunde und bei Überstunden einsetzen.

Friedrich Kößler für die Liste 3 („die Blauen“)

Für die freiheitlichen Arbeitnehmer:innen (FA) geht Friedrich Kößler als Spitzenkandidat ins Rennen. Er wohnt mit seiner Frau in Göriach (Lungau), hat zwei Kinder und arbeitet als Elektrotechniker. Seit über zwanzig Jahren ist er bei den freiheitlichen Arbeitnehmer:innen engagiert und 2017 hat er auch das Amt als Obmann übernommen. Friedrich Kößler ist auch Vorstandsmitglied der Salzburger AK. Politisch kennt man den Göriacher auch als ehemaligen Bezirksparteiobmann und derzeitigen Parteivorstand der FPÖ Lungau.

ak-wahl-Friedrich Kößler-fa Freiheitliche Arbeitnehmer Salzburg
Friedrich Kößler ist AK-Kandidat für die Freiheitliche Arbeitnehmer Salzburg

Der FA-Obmann teilt S24 seine Ansprüche und Ideen mit. Er fordere einen gesetzlichen Mindestlohn von 2.200 Euro brutto bei Vollbeschäftigung und eine abschlagsfreie Pension nach 45 Jahren. Kößler setze sich für Fairness für die Leistungsträger der Gesellschaft ein, vor allem gegenüber jenen, die das Sozialsystem ausnützen würden. In puncto Kindererziehung fordere er einen entsprechenden Ausgleich je nach Kosten des Betreuungsplatzes. Außerdem wolle er den Erwerb von Eigenheim durch Zinssenkungen und Stoppen der Inflation ermöglichen.

Klaus-Peter Fritz für die Liste 4 („die Grünen“)

Klaus-Peter Fritz ist 60 Jahre alt und arbeitet als Betriebsratsvorsitzender bei Kinder- und Jugendhilfe Pro Juventute Salzburg. Seit über zehn Jahren ist er bereits als AK-Vertreter tätig. Außerdem ist er Vorstandsmitglied beim ÖGB und der Gewerkschaft der Privatangestellten Salzburg.

„In der vergangenen Legislaturperiode brachten wir viele wichtige und erfolgreiche Anträge im Arbeiterkammerparlament ein und arbeiteten in allen Ausschüssen mit“, meint Klaus-Peter Fritz in einer Aussendung.

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Klaus Peter Fritz geht bei der AK-Wahl für die AUGE/UG an den Start.

Die AUGE/UG Salzburg stehen für die Alternativen, Grünen und Unabhängigen Gewerkschafter:innen. Ihr Obmann Klaus-Peter Fritz setze sich mit seiner Gruppe vor allem für Chancengleichheit, faire Steuern und mehr Demokratie in Betrieben ein. Außerdem seien sie laut eigenen Angaben die einzige Fraktion, die den Umwelt- und Klimaschutz mit dem Arbeitnehmer:innenschutz eng verbunden sähe.

Edith Hanel für die Liste 5 („die Kommunist:innen“)

Als einzige Frau steht Edith Hanel als Spitzenkandidatin auf dem Stimmzettel bei der Salzburger AK-Wahl. Sie studierte Spanisch, Erziehungswissenschaften und Psychologie und arbeitete zwanzig Jahre als Sozialpädagogin und später als Einrichtungsleitung im Jugendwohnhaus Einstein. Mittlerweile ist sie dort freigestellte Betriebsrätin. Außerdem ist Hanel seit 2003 Betriebsratsvorsitzende bei Rettet das Kind Salzburg.

Edith Hanel ist seit acht Jahren beim Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) aktiv. Im Vorjahr wurde sie Arbeiterkammerrätin und besetzte somit das einzige GLB-Mandat in der Salzburger AK.

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Edith Hanel tritt als Spitzenkandidatin für den GLB an.

Auf S24-Anfrage erklärt Hanel am Mittwoch, für was sie sich einsetzen wird, wenn sie mit ihrer Fraktion wieder den Sprung ins AK-Parlament schafft: „Mit einem Mandat als Arbeiterkammerrätin würde ich meinen Fokus zuerst auf dringend notwendige Verbesserung unseres Sozialsystems legen. Hier muss investiert werden. Ein Recht auf einen qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsplatz sollte schon seit langem eine Selbstverständlichkeit sein. Für Kinder und Jugendliche benötigen wir eine Grundsicherung. Auch politische Maßnahmen gegen die Mehrklassenmedizin müssen gesetzt werden. Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und Maßnahmen gegen prekäre Arbeitsbedingungen sind unbedingt notwendig. Menschen vor Profite! Konsequent für Gerechtigkeit!“

Ralf Halk für die Liste 6 (die Parteilosen)

Ralf Halk wurde 1968 in Karlsruhe in Deutschland geboren. Am Musikum Salzburg unterrichtet er seit fast 20 Jahren in den Fächern Klavier, Orgel, Korrepetition sowie zeitweise Chor- und Orchesterleitung. Zudem ist er seit 2017 Betriebsratsvorsitzender des Musikum. Im Vorjahr wurde er Mitglied in der Parteifreien Interessensvertretung (PFG) und Listenführer zur bevorstehenden Salzburger AK-Wahl.

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Für die PFG ist Ralf Halk der Spitzenkandidat bei der Salzburger AK-Wahl.

„Unser Ziel als Parteifreie Interessensvertretung PFG ist der Einzug ins „Parlament“ der Arbeiterkammer. Wir stehen für Überparteilichkeit und Transparenz. Wir wollen die besten Ideen unterstützen, unabhängig, wer die Themen einbringt. Wettbewerb der Ideen statt Wettkampf der Parteibücher“, lautet Halks Plan, sollte er genug Stimmen für sich gewinnen können.

Auf ihrer Webseite wirbt die PFG mit einem Fünf-Punkte-Programm. Dabei gehe es der PFG um faire Entlohnung, die 4-Tage-Woche und Digitalisierung am Arbeitsplatz.

Alles, was ihr über die Salzburger AK-Wahl sonst noch wissen solltet, haben wir euch diese Woche erklärt.

(Quelle: salzburg24)

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