Die Lebensmittelpreise befinden sich weiterhin im Steilflug nach oben. Das zeigt auch der aktuell von der AK Salzburg erhobene „kleine Warenkorb“. So stiegen die Preise innerhalb eines Jahres im Schnitt um 21,12 Prozent und somit mehr als doppelt so stark wie der Verbraucherpreisindex (+9,2%).
Preissteigerung bei Tomaten besonders stark
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Produkte von der Teuerung betroffen. Besondere Ausreißer nach oben sind Tomaten (+137,25%), Zwiebeln (+63,46%), Zucker (+60%), Pommes Frites (+57,14%), Fischstäbchen (+51,64%), Reis (+50,60%) und Knacker (+43,19).
Über der 30-Prozent-Teuerungsmarke liegen Kartoffeln (+30%), Bananen (+30%), Sauerrahm (+33,33%), Gouda verpackt (+39,26%), Cottage Cheese (+32,62%), Eier aus Bodenhaltung (+30%), Semmel verpackt (+33,33), Mehl griffig (+34,92%), Pizza tiefgekühlt (+37,96%), Toastschinken verpackt (+30,93%) und Extrawurst verpackt (+38,56%).
Wenige Lebensmittel wurden günstiger
Preissenkungen gab es hingegen nur bei 4 von 54 Produkten. Im Jahresvergleich sind Butter (-3,15%), Roggenmischbrot (-6,51%) und Frankfurter (-2,91%) etwas günstiger geworden.
Einkauf in Bayern lohnt sich kaum mehr
Zusätzlich zu den Preisen in Österreich wurden auch die Preise in Deutschland unter die Lupe genommen. Dabei zeigt sich: Für Konsument:innen lohnt es sich nur noch bedingt, für den Einkauf ins benachbarte Bayern auszuweichen. Während die Erhebung im Frühjahr 2022 noch einen Unterschied von 14 Prozent gezeigt hatte, ist der Einkauf über der Grenze im Schnitt nur noch um 10 Prozent günstiger. Da jedoch kaum jemand den gesamten Warenkorb erwerben wird, ist der Vergleich unerlässlich. Immerhin 42 Prozent der Produkte waren in Salzburg günstiger zu bekommen, als in Bayern.
Salzburger AK mit Gipfel-Ergebnis unzufrieden
Das Ergebnis bzw. Nicht-Ergebnis des heutigen Lebensmittel-Gipfels wertet AK-Präsident Peter Eder als Verhöhnung. „Die AK Salzburg fordert seit Anfang 2022 die vorübergehende Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Mittels eines staatlichen Preismonitorings würde sichergestellt, dass die Steuersenkung auch an die Menschen weitergegeben wird“, erklärt er am Montag in einer Aussendung. „Statt eine nachhaltige Entlastungsmaßnahme zu setzen, soll jetzt nur das Monitoring für 20 bis 30 ausgewählte Produkte kommen. Darin ist absolut kein Mehrwert erkennbar.“
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will und WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sahen die Schuld für hohe Preise in den Kosten für Energie, Miete, Steuern und nicht in der Branche. Will kündigte als eine Maßnahme nach dem Gespräch an, dass der Handelsverband auf mehr Transparenz setzen wolle.
(Quelle: salzburg24)