Für die unter der Teuerung leidenden Salzburger:innen zeichnet sich laut Salzburger Arbeiterkammer (AK) eine leichte Entspannung ab. Nach der Preisspirale der vergangenen Monate sind die Preise für Lebensmittel im "kleinen" Warenkorb in den vergangenen sechs Monaten im Durchschnitt zumindest stabil geblieben. Die Preise für Drogeriewaren gaben sogar um 37,51 Prozent nach, teilte die AK am Freitag auf SALZBURG24-Anfrage mit.
Im Vergleich mit der AK-Erhebung im Oktober 2023 ergab sich eine Senkung von 4,69 Prozent. Die 45 untersuchten Lebensmittel blieben praktisch gleich, neun Drogeriewaren wurden dafür um 37,51 Prozent günstiger. "Die Senkung wurde alleine durch die wenigen Drogeriewaren im 'kleinen' Warenkorb verursacht", bilanziert die Arbeiterkammer. Die Preise für Lebensmittel blieben demnach praktisch gleich.
Preise vor Corona-Pandemie
Im Vergleich mit dem Frühjahr 2023 ist der Warenkorb um 7,16 Prozent günstiger geworden. Der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im selben Zeitraum um 3,5 Prozent. Auch hier zeige sich Lebensmittel im Schnitt preisstabil, denn sie wurden innerhalb eines Jahres um 0,12 Prozent teurer – Drogeriewaren sogar um 48,73 Prozent günstiger.
Im Vergleich mit Frühjahr 2019 ist der "kleine" Warenkorb im Schnitt um 18,47 Prozent gestiegen. Besonders stark war der Anstieg bei den Lebensmitteln. Diese verteuerten sich um 32,06 Prozent. Im selben Zeitraum wurden Drogeriewaren um 44,82 Prozent günstiger. Der VPI stieg in diesem Zeitraum um 25,8 Prozent.
AK-Warenkorb: Fahrt nach Bayern zahlt sich kaum aus
Bei den Eigenmarken ergeben sich beim Preisvergleich zwischen Salzburg und dem benachbarten Bayern kaum noch Unterschiede, führt die AK aus. Lag die Differenz im Frühjahr 2023 noch bei 10 Prozent, so sind die Produkte des "kleinen" Warenkorbs mittlerweile in Österreich im Schnitt nur noch um 4,68 Prozent teurer. Denn während die Preise für Lebensmittel des "kleinen" Warenkorbs in Österreich relativ stabil geblieben sind, haben sie in Bayern um 2,87 Prozent angezogen. Gleichzeitig wurden Drogeriewaren im Schnitt um 35,44 Prozent (Österreich: 48,73 Prozent) günstiger.
39 Prozent der erhobenen Produkte im "kleinen" Warenkorb waren in Salzburg günstiger als in Bayern. Produkte, die in Österreich billiger zu haben sind, waren Kaffee und einige Grundnahrungsmittel wie Brot, Reis und Zucker.
Hohe Preise für Lebensmittel geblieben
"Trotz der Preisstabilisierung bei Lebensmittel des 'kleinen' Warenkorbs muss festgehalten werden, dass sich die hohen Preisanstiege der Jahre 2021 und 2022 verfestigt haben. Dies trifft vor allem bei den günstigsten Lebensmitteln zu. Besonders hart getroffen sind somit Haushalte, die auf diese günstigen Produkte angewiesen sind", sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder.
Für Produkte der Eigenmarken gibt es AK-Angaben zufolge in der Regel keine Aktionspreise. Zudem seien diese Produktgruppen in der Regel von Rabattaktionen auf ganze Warengruppen (25-Prozent-Aktionen) ausgenommen. "Menschen, die auf den günstigsten Preis achten müssen, sind von Aktionsangeboten somit meist ausgeschlossen", so Eder. "In Sachen Lebensmittel bleibt die befristete Streichung der Mehrwertsteuer inklusive staatlichem Preismonitoring das Gebot der Stunde."
Die Arbeiterkammer Salzburg erfasst zweimal jährlich die Preise von 54 ausgewählten Produkten des täglichen Bedarfs. Beim "kleinen" Warenkorb werden bei den ausgewählten Produkten in jedem Supermarkt jeweils die günstigsten Produkte erhoben. Es wurden 16 Geschäfte in Salzburg und sieben Geschäfte in Bayern besucht.
(Quelle: salzburg24)