Tiefkühlregeln zur Grillsaison

Wie Gefrierbrand bei Steaks, Würsteln und Co vermieden wird

Tiefgekühltes Fleisch am besten langsam im Kühlschrank auftauen lassen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 03. Juli 2025 09:43 Uhr
Die Grillsaison läuft – doch nicht alles kommt sofort auf den Rost. Wer Fleisch, Brot oder Kräuter auf Vorrat einfriert, sollte Lagerung, Haltbarkeit und das richtige Auftauen kennen, um Geschmack und Sicherheit zu gewährleisten. Worauf ihr dabei achten solltet und wie typische Fehler vermieden werden, erfahrt ihr hier.
SALZBURG24 (tp)

Die Grillsaison ist im vollen Gange und bei dem ein oder anderen sind die Augen beim Einkauf wohl manchmal größer als der Bauch. Kein Problem, ab in die Tiefkühltruhe damit. Aber wie lange sind eingefrorene Vorräte überhaupt haltbar, welche Gefahr entsteht durch Gefrierbrand und was sollte beim Auftauen beachten werden?

Häufige Fehler beim Einfrieren und Lagern

Beim Einfrieren von Lebensmitteln ist die richtige Verpackung entscheidend. Verwendet dafür luftdichte Gefrierbeutel, Dosen mit fest schließendem Deckel oder Vakuumiergeräte. Schreibt Datum und Inhalt auf die Verpackung, damit ihr immer wisst, wie lange das Produkt schon gelagert ist.

  • Lebensmittel warm oder feucht einfrieren führt zu Eiskristallen und Geschmacksverlust
  • Zu große Portionen auf einmal einfrieren verlangsamt das Durchfrieren und erschwert das Auftauen
  • Verpackungen nicht luftdicht verschließen erhöht das Risiko für Gefrierbrand
  • Gefrorene Produkte zu lange lagern oder die Tiefkühltemperatur nicht ausreichend einstellen

Maximale Tiefkühltemperatur: Was leisten Haushaltsgeräte?

Herkömmliche Gefriertruhen und -schränke für Privathaushalte sollten auf mindestens -18 Grad Celsius eingestellt sein. Das ist die empfohlene Temperatur, um Lebensmittel möglichst lange frisch zu halten und Keime an der Vermehrung zu hindern. Temperaturen darüber verkürzen die Haltbarkeit deutlich.

Haltbarkeit von Brot, Kräutern und Kräuterbutter

  • Brot: Vier bis sechs Monate
  • Kräuter: Bis zu zwölf Monate, wenn selbst eingefroren. Gekaufte, tiefgekühlte Kräuter müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen.
  • Kräuterbutter: bis zu zehn Monate

Haltbarkeit von Fleisch

"Grundsätzlich ist Fleisch in der Tiefkühltruhe rund sechs bis zwölf Monate haltbar", sagt Teresa Bauer vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). "Je fettärmer das Fleisch, desto länger kann es gelagert werden – denn auch bei Minusgraden kann Fett im Tiefkühler oxidieren und einen ranzigen Geschmack verursachen."

  • Rindfleisch: Bis zu zwölf Monate
  • Hühnerfleisch: Bis zu zehn Monate
  • Schweinefleisch: Als fettdurchzogenes Kotelett oder Würstel bis zu vier Monate, als magere Variante bis zu acht Monate
  • Faschiertes: Fettreiches Faschiertes ein Monat, fettarmes Faschiertes bis zu drei Monate

Tiefgekühltes Fleisch richtig auftauen

  • Tiefgekühltes Fleisch am besten langsam im Kühlschrank auftauen lassen. So bleibt das Fleisch kühl und Keime vermehren sich nicht so schnell.
  • Dicht verschließen: Nutzt möglichst die Originalverpackung oder einen neuen Gefrierbeutel, damit keine Flüssigkeit austritt.
  • Wenn es schnell gehen muss: Verpacktes Fleisch in wasserdichter Folie in kaltes Wasser legen und langsam auftauen lassen. Wichtig: Auftauflüssigkeit abgießen und Kontakt mit anderen Lebensmitteln vermeiden – besonders rohem Obst oder Gemüse.
  • Tabu: Niemals Fleisch oder andere empfindliche Produkte bei Zimmertemperatur auftauen! Das fördert das Keimwachstum und kann gesundheitsschädigend sein.
  • Vor dem Verzehr gut durchgaren.

Achtung bei Eiskristallen und Gefrierbrand

Größere Eiskristalle können auf eine unterbrochene Kühlkette hindeuten – sie geben jedoch keinen sicheren Aufschluss darüber, ob das Produkt noch genießbar ist. Bei unsachgemäßer Lagerung kann zudem Gefrierbrand entstehen: Die betroffenen Stellen trocknen aus, verfärben sich und verlieren deutlich an Qualität. Mögliche Ursachen sind beschädigte Verpackungen, eingeschlossene Luft oder Temperaturschwankungen.

"Gefrierbrand macht Lebensmittel nicht automatisch ungenießbar, kann aber Geschmack und Konsistenz beeinträchtigen. Kleine Stellen, etwa der Anschnitt von Brot, können problemlos entfernt werden", führt Bauer aus. "Bei empfindlichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch ist jedoch Vorsicht geboten – hier kann Gefrierbrand auf eine unterbrochene Kühlkette hindeuten und die möglicherweise höhere Keimbelastung ein gesundheitsschädliches Risiko darstellen."

Generell gilt: Wenn Geruch oder Aussehen von tiefgekühlten Lebensmitteln vom Gewohnten abweichen, sollte man sie besser entsorgen. "Risikogruppen wie Kinder, Schwangere, Stillende, ältere oder immungeschwächte Personen sollten besonders Acht geben. Sie reagieren oft empfindlicher auf verdorbene Lebensmittel und sollten daher im Zweifel nichts riskieren."

Lebensmittelwissen kompakt: Wichtige Begriffe einfach erklärt

  • Gefrierbrand: Entsteht durch Luftkontakt und zeigt sich als weißliche, trockene Stellen. Diese Stellen sind zwar unappetitlich, aber meist nicht gefährlich – sie schmecken allerdings oft schlecht und werden hart oder trocken.
  • Kühlkette: Damit ist die durchgehende Einhaltung tiefer Temperaturen gemeint, vom Hersteller über den Transport bis zum Verbraucher. Wird die Kühlkette unterbrochen, können sich Keime vermehren.
  • Oxidation: Ein chemischer Vorgang, durch den vor allem Fett im Fleisch mit Sauerstoff reagiert. Das Ergebnis kann ranziger Geschmack sein.
  • Keimbelastung: Bezeichnet die Anzahl von Mikroorganismen wie Bakterien in Lebensmitteln. Einfrieren tötet diese nicht ab, sondern bremst nur ihre Vermehrung. Sie werden beim Auftauen wieder aktiv.

Was kommt bei euch auf den Griller und was bleibt übrig und muss in die Tiefkühltruhe? Teilt uns eure Erfahrungen in Kommentaren mit!

(Quelle: salzburg24)

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