Mehr Natur, mehr Platz für die Salzach, mehr Hochwasserschutz und ein Paradies für die Menschen vor den Toren der Stadt Salzburg – das soll der acht Quadratkilometer große Naturpark Salzachauen nach Abschluss von Renaturierung und Hochwasserschutz in der Antheringer Au im Flachgau bieten. Am Dienstag wurden die Detailpläne für die anstehenden Abreiten, die grenzüberschreitend mit dem Landkreis Berchtesgadener Land umgesetzt werden, präsentiert.
Antheringer Au wird komplett umgestaltet
Die Idee eines Naturparks Salzachauen ist mehr als zehn Jahre alt. Mit der Weitwörther Au ist die Hälfte des Naturparadieses mittlerweile renaturiert. Nun geht es in die Genehmigungsphase für die Renaturierung der im Jahr 2022 vom Land in einem umstrittenene Kauf um 37,3 Millionen erworbenen Antheringer Au, wie das Land am Dienstag mitteilt. Das Waldstück soll komplett umgestaltet werden.
Die Pläne in der Antheringer Au im Überblick:
- Salzach wird auf zehn Kilometer renaturiert
- „Weiche Ufer“ für mehr Artenvielfalt
- Neue „Kleine Salzach“ mit acht Kilometern Länge
- Neuer Seitenarm mit einem Kilometer Länge
- Naherholungsgebiet für Salzburger Zentralraum und angrenzendes Bayern
- Verbesserter Hochwasserschutz für angrenzende Regionen durch zusätzliche sechs Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen
- Hochwasserschutz auch im Hinterland mit Brunnensicherung und Pumpwerk
- Neue Fuß- und Radwege
- Neuer Salzachsteg zwischen Anthering und Surheim
- Wildgatter wird um ein Drittel verkleinert
- Biberlenkung von Aurändern in die Au
Renaturierung und Hochwasserschutz im Fokus
Aus der Vogelperspektive betrachtet fließt die Salzach derzeit schnurgerade durch die Antheringer Au in Richtung Norden. Im Zuge der Renaturierung und der Errichtung des Hochwasserschutzes wird der Fluss auf zehn Kilometern Länge aufgeweitet und in einen natürlicheren Zustand versetzt. Weiche Ufer, eine neue acht Kilometer lange „Kleine Salzach“ und ein neuer, einen Kilometer langer Seitenarm sollen unter anderem dazu beitragen, kündigt das Land an. Die „Alte kleine Salzach“ wird als Stillgewässerkomplex erhalten. Dazu werden Augewässer aufgewertet und neu geschaffen. Der Fluss und der Auwald werden wieder so miteinander vernetzt, dass ein ständiger Austausch möglich ist.
„Es ist ein Projekt für die Menschen, die hier leben. Auch wenn es ein Naturschutzprojekt ist - der Schutz der Bevölkerung ist vorrangig. Aber auch die Gestaltungsmöglichkeit für die Natur sind in der Antheringer Au enorm“, freut sich Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). „Ich bin mir ganz sicher, dass hier eine Gelegenheit genutzt wurde, Naturschutz in der Au zu erreichen und den Schutz der Menschen zu gewährleisten. Es ist auch ein toller Ausflugsort für die Zukunft. Einfach eine Verbesserung“, ergänzt Alois Mühlbacher (ÖVP), Bürgermeister von Anthering.
Die Waldbestände in der Au sollen im Zuge der Renaturierung wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden. Dazu seien Rodungen für Wasserflächen ebenso notwendig wie die Aufforstung von standortgerechtem Auwald, so das Land. Es entstehen neue Rückhaltebereiche mit sechs Millionen Kubikmetern neuem Retentionsvolumen und der Hochwasserschutz flussabwärts wird ebenso verbessert.
Das Wildtiermanagement in der Antheringer Au sei bereits voll im Gange. So wurde der Schwarzwildbestand von rund 500 auf 22 Tiere reduziert. Das sei ein natürliches Maß, betont das Land. Das Wildgatter wird von 476 auf 326 Hektar verkleinert. Ebenso bereits gestartet wurde die Biberlenkung.
So viel Geld kostet der Naturpark Salzachauen
Ebenfalls geplant sind Rad- und Fußwege, Beobachtungspunkte und Infopoints. 2028 soll der Naturpark Salzachauen fertig sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro. Förderungen soll es vom Bund wie auch der Europäischen Union geben.
(Quelle: salzburg24)