Die Salzburg Schokolade in Grödig (Flachgau) blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Ende 2021 war das Traditionsunternehmen in die Insolvenz gerutscht, das Verfahren konnte dank eines Sanierungsplans mit einer 100-prozentigen Rückzahlung an die Gläubiger im Februar 2022 abgewendet werden. Die erste Teilquote von 20 Prozent wurde damals fristgerecht ausgezahlt. Die restlichen 80 Prozent sollten bis Februar 2025 beglichen werden – abgesichert durch Unternehmensliegenschaften, die an den damaligen Insolvenzverwalter als Treuhänder übertragen wurden, berichtet der Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) in einer Aussendung am Mittwoch.
Gutachten hätten nun für die Liegenschaften mit rund 9,9 Millionen Euro einen deutlich niedrigeren Wert ausgewiesen, als ursprünglich angenommen. Damit sei die Voraussetzung für die Auszahlung der zweiten Sanierungsplanquote nicht mehr gegeben, der Verkauf der Immobilien stehe somit unmittelbar bevor.
Am Freitag wurde das Konkursverfahren eröffnet. Gläubigerforderungen können bis zum 8. September 2025 angemeldet werden.
Salzburg Schokolade: Schulden von 7,7 Millionen Euro
Das Unternehmensvermögen besteht nach Angaben des KSV1870 aktuell nur noch aus Liegenschaften – letztlich ohne Sachanlagevermögen. Die Schulden werden mit etwa 7,7 Millionen Euro beziffert, wobei der exakte Schuldenstand erst nach Abschluss der Immobilienverwertung feststehen wird. Die rund 300 Gläubiger können ihre Forderungen ab sofort beim KSV1870 anmelden. Bis Ende Dezember waren noch 58 Angestellte beschäftigt, Ende April wurden die letzten Dienstverhältnisse aufgelöst.
Die letzte „Echte Salzburger Mozartkugel“ von „Mirabell“ ist am 6. Dezember 2024 vom Band gelaufen. Die Angestellte protestierten davor mehrmals gegen die Schließung des Werks in Grödig. Die Gewerkschaft kritisierte zudem, dass es für die damals 65 Mitarbeiterinnen keinen Sozialplan gegeben hat.
(Quelle: salzburg24)