Flachgau

Salzburger seit August abgängig: Polizei schließt Gewaltverbrechen nicht aus

Der Abgängige soll zuletzt Kontakt mit einem 23-jährigen Flachgauer gehabt haben, der nun festgenommen wurde (Symbolbild).
Veröffentlicht: 04. Mai 2017 10:47 Uhr
Neue Entwicklungen in einem Salzburger Vermissten-Fall: Ein Salzburger meldete Ende August des letzten Jahres die Abgängigkeit eines Bekannten bei der Polizei. Derzeit wird ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen, vergangene Woche gab es eine Festnahme.

Durch Auswertung der Handydaten des abgängigen Roland K., konnte festgestellt werden, dass das letzte Telefongespräch am 19. Juli 2016, um 20.14 Uhr, im Salzburger Stadtteil Kleingmain, geführt wurde. Dort hat der Abgängige seinen Wohnsitz. Es konnte ebenfalls festgestellt werden, dass Spuren des Verschwindens auch in den Bezirk Oberwart im Burgenland führen. Dort hat Roland K. ein Haus mit Grundstück und führte 2016 Renovierungsarbeiten durch.

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Letzter Kontakt mit 23-jährigem Flachgauer

Die weitere Handyauswertung ergab, dass sich K. zuletzt mit einem 23-jährigen Mann aus dem Flachgau getroffen hat. Ab diesem Treffen gibt es kein Lebenszeichen mehr. Aufgrund weiterer Ermittlungen ordnete die Staatsanwaltschaft Salzburg Ende April die Festnahme des 23-Jährigen an. Beamte nahmen den Verdächtigen am Mittwoch vergangener Woche fest und überstellten ihn in die Justizanstalt Puch-Urstein, berichtet die Polizei in einer Aussendung am Donnerstag.

Beschuldigter bestreitet Tatvorwurf

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, zur APA sagte, hätten sich insbesondere aufgrund eines erstellten Bewegungsprofils in der Zeit während und nach Verschwinden des Abgängigen Verdachtsmomente gegen den Verdächtigen ergeben. "Der Beschuldigte bestreitet aber bisher, etwas mit dem Verschwinden des Opfers zu tun zu haben. Insbesondere bestreitet er den Tatvorwurf."

23-Jähriger offenbar Bekannter des Abgängigen

Der 23-Jährige habe jedoch angegeben, ein Bekannter des Opfers zu sein und diesen häufig getroffen zu haben, sagte Holzleitner. Begonnen haben die Ermittlungen, als ein Bekannter des mittlerweile 64-Jährigen Ende August 2016 eine Abgängigkeitsanzeige erstattete. Weil die Polizei auch ein Gewaltverbrechen nie ausschloss, wurden das Grundstück und das Wohnhaus des Vermissten mehrmals durchsucht. Später wurde auch ein Teich im Garten des Vermissten ausgepumpt - ohne auf neue Hinweise zu stoßen. Weil Roland K. auch im Bezirk Oberwart ein Haus mit Grund besitzt, in dem er im Vorjahr Renovierungsarbeiten durchführte, wurde auch im Burgenland ermittelt.

Letztes Telefonat am 19. Juli

Bei der Auswertung der Handydaten stellten die Ermittler fest, dass der Akademiker am Abend des 19. Juli 2016 ein letztes Telefonat führte - offenbar von seinem Wohnhaus in der Stadt Salzburg aus. Sein Gesprächspartner: Der nun festgenommene 23-Jährige. Es gab auch ein Treffen der beiden, ab diesem Zeitpunkt gab es kein Lebenszeichen von K. mehr. Mit dem Handy wurde nicht mehr telefoniert, auch auf dem Konto gab es keine Bewegungen mehr. "Der Grund für das Treffen mit dem Verdächtigen ist nicht bekannt", sagte der Polizeisprecher.

Polizei bittet um Hinweise

Die Landespolizeidirektion hat am Donnerstag den Fahndungsaufruf nach Roland K. erneuert. Wer Angaben zum Verbleib des Akademikers machen kann oder nach dem 19. Juli 2016 noch Kontakt mit ihm hatte, möge sich bei der Polizei melden. Zugleich ersuchen die Ermittler um Informationen zum verschwundenen Schlüsselbund des Mannes. Zumindest zwei der 16 Schlüssel am Bund sind mit gelben Aufklebern mit schwarzer Beschriftung ("WET Z/1" und "HET Z11") versehen.

(APA/SALZBURG24)

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(Quelle: salzburg24)

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