Flachgau

VCÖ zeichnet drei Salzburger Projekte mit Mobilitätspreis aus

Drei Projekte wurden mit dem Mobilitätspreis in Salzburg ausgezeichnet.
Veröffentlicht: 24. August 2018 12:38 Uhr
Die Schulstraßen, die in der Stadt Salzburg an sechs Orten eingeführt wurden, sind die diesjährigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Salzburg. Eine Sperrzone ohne Elterntaxis rund um die Schule soll für sicheres zum Unterricht kommen sorgen. Zwei weitere Projekte wurden ausgezeichnet: Der eOBUS nach Grödig sowie die Radverkehrsstrategie 2025+ der Stadt Salzburg.
Jacqueline Winkler

„Gesellschaft.Wandel.Mobilität“ lautete das Motto der diesjährigen Ausschreibung. „Der Bereich Verkehr steht vor großen Umbrüchen. Digitalisierung, Automatisierung, E-Mobilität und Sharing werden alles verändern. Die Energie- und Verkehrswende sind auch nötig, um die Klimaziele zu erreichen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Die Bedeutung von zu Fuß gehen, Rad fahren und des öffentlichen Verkehrs wird in Zukunft zunehmen, sind Experten überzeugt.

Eine Viertelmillion Autofahrten unter fünf Kilometer

Das Potenzial, kurze Autofahrten auf gesunde bewegungsaktive Mobilität zu verlagern, ist auch im Land Salzburg groß. „Im Schnitt werden jeden Werktag rund 42.000 Autofahrten gemacht, die kürzer als einen Kilometer sind, rund 260.000 sind kürzer als fünf Kilometer“, rechnete Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) vor. „Wir haben die Aufgabe, einen Mix an Mobilität anzubieten und Anreize sowie Bewusstsein zu schaffen“, unterstrich Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP).

Preis für Schulstraßen statt Elterntaxis

Der diesjährige Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Salzburg: Die Schulstraßen. Vor den sechs Volksschulen Campus Mirabell, Morzg, Lehen 1 und 2 sowie Maxglan 1 und 2 hat die Stadt Salzburg im vergangenen Herbst das Konzept eingeführt. Durch „Elterntaxis“ sei früher ein regelrechtes Verkehrschaos verursacht worden, wodurch die Kinder einer erhöhten Unfallgefahr und auch einer Abgasbelastung ausgesetzt wurden, heißt es von Seiten des Landes. Seit vergangenem Schuljahr werden eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn an den Straßen Absperrungen platziert. „Das Konzept der Schulstraße gibt es in Südtirol schon sehr lange. In Österreich war die Stadt Salzburg Vorreiter. Andere folgen nun. In Wien beispielsweise werden bald zwei Schulstraßen eingeführt“, weiß Gansterer.

eObus nach Grödig ausgezeichnet

Als vorbildliches Projekt wird auch der von der Salzburg AG betriebene eObus nach Grödig (Flachgau) beim VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet. Um die Salzburger Obus-Linie 5 entsprechend der erwarteten Nachfrage ins Umland der Stadt Salzburg bis nach Grödig zu verlängern, wird erstmals in Österreich ein Betrieb mittels „In-Motion-Charging“ umgesetzt. Der Obus kann ohne Oberleitung mit Strom fahren, weil er über Batterien verfügt, die während der Fahrt an der Oberleitung oder an der Endstation aufgeladen werden. Dadurch wird der südliche Nachbar der Landeshauptstadt umsteigefrei an das Ballungszentrum angebunden. Von der Marktgemeinde wird die Verlängerung der Obus-Linie durch das Konzept „Grödig 2020“ ergänzt. Dieses sieht unter anderem Verkehrsberuhigung und vergünstigte Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr vor. Das Ortszentrum soll fußgänger- und radfahrfreundlich umgestaltet werden.

Gewinner 3: Radverkehrsstrategie 2025+

Mit der Radverkehrsstrategie 2025+ wird ein zweites Projekt der Stadt Salzburg prämiert. Sie wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen und sieht eine Erhöhung des Radverkehrsanteils von derzeit 20 Prozent auf 24 Prozent vor. Außerdem beinhalten die Pläne eine Verdoppelung des Budgets für Radverkehr, die Umsetzung von Leitprojekten und umfassende Bewusstseinsarbeit. Dazu gehören: Das Hauptradwegenetz, ein „Premiumradweg“ nach Freilassing sowie ein flächendeckendes Fahrrad-Verleihsystem. Mittelfristig sollen auch Lasten- und Spezialräder für beeinträchtigte Personen verliehen werden.

(Quelle: salzburg24)

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