Etwa 450 Mädchen und junge Frauen sind der Einladung des Bundesheeres zum heutigen Girls' Day gefolgt und pilgerten in die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Dort konnten sie sich bei insgesamt acht Stationen über die Aufgaben, die Ausrüstung und die Tätigkeiten der Soldatinnen und Soldaten informieren.
Die acht Bereiche im Überblick:
- Militärmusik Salzburg: Einblick in die Ausbildung und denAlltag einer Militärmusikerin
- Pioniere: Präsentation von Pioniergerät, Ausbildung und Einblick in das Pionierbataillon 2
- Luftunterstützung: Vorstellung des neuen Transporthubschraubers des Bundesheeres AW169 "Lion"
- Radarbataillon: Luftraumüberwachung, Aufklärungs- und Zielzuweisungsradar
- Militärpolizei: Selbstverteidigung und spezielle Abwehrtechniken zum Mitmachen, gepanzerte Fahrzeuge, Waffen und Schießsimulation
- Infanterie/Jägerbataillon 8: Ausrüstung und Infanteriewaffen zum Anfassen und Tragen
- Führungsunterstützungsbataillon 2: Funk- und Fernmeldetechnik
- Sanitätskompanie: Präsentation von Sanitätsausrüstung, Erste-Hilfe-Ausbildung, medizinische Notfallausrüstung
- Heereslogistikzentrum Salzburg: Versorgung, Logistik und Sport
Weg von pinken Stereotypen
In Österreich fand der erste Girls' Day im Jahr 2001 statt. Seither hat sich viel geändert, auch beim Bundesheer. „Technisch haben wir uns sehr weiterentwickelt. Der Transporthubschrauber A169 ‚Lion‘ ist ein hochtechnisches Gerät und davon sind die Mädels begeistert“, gibt Major Rene Auer ein Beispiel.
Auch der Flyer zur Einladung hat sich über die Jahre verändert – vom pinken Camouflage-Design setzt das Heer mittlerweile auf das bekannte „Waffengrün bzw. dem Tarnmuster“. „Das war einmal eine Werbeidee, aber viele junge Frauen identifizieren sich bereits mit unserem Grün“, schmunzelt Auer. 73 Soldatinnen sind es derzeit im gesamten Bundesland Salzburg. Mit fünf von ihnen haben wir am Weltfrauentag über den einzigartigen Zusammenhalt beim Bundesheer gesprochen.
Der Girls' Day findet aber nicht nur in der Schwarzenbergkaserne. Wegen der bevorstehenden Pensionierungswelle rührt das Heer die Werbetrommel. Knapp 3.400 Frauen haben sich in Kasernen in allen Bundesländern über ihre Karrierechancen informiert, heißt es in einer Aussendung des Bundesministeriums für Landesverteidigung.
Junge Frauen von Aufgaben begeistert
Zurück nach Salzburg: Die Motivationen, warum die jungen Frauen und Mädchen am heutigen Girls' Day in der Schwarzenbergkaserne zu Besuch waren, sind ganz unterschiedlich. Für die 17-jährige Elena war zum Beispiel ihr Vater eine Art Vorbild: „Er schwärmt viel über seine frühere Zeit beim Bundesheer“. Vanessa, auch 17 Jahre alt, findet die Fahrzeuge interessant und die 16-jährige Ronja will sich einfach „mal andere Dinge ansehen“, auch wenn sie sich nicht so für das Bundesheer interessiere.
Waffen, Boote und der neue Hubschrauber: Auch bei den Stationen selbst unterscheiden sich die Interessen. „Von Innen einen Panzer zu sehen, war schon gescheit cool“, schwärmt die 16-jährige Nina. Vanessa sind die Bodenminen besonders in Erinnerung geblieben und Ronja fand es beeindruckend, Waffen einmal „im echten Leben zu sehen“.
Gemischte Gefühle über Karriere beim Bundesheer
Bei so viel Begeisterung: Steht der Karriereweg also schon fest? Da zeigen sich doch gemischte Gefühle. Während sich ein paar nicht beim Bundesheer sehen, ist sich eine Besucherin schon sicher: „Ich wollte von klein auf entweder bei der Polizei oder beim Militär arbeiten. Das gehört zu meinem Lebensplan dazu, hier beim Heer eine Lehre als Mechanikerin zu starten. Ob ich dann in dem Bereich bleibe oder mich woanders spezialisiere, weiß ich aber noch nicht.“
Wie sieht das bei euch aus? Könnt ihr euch vorstellen, im Bundesheer zu arbeiten? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
(Quelle: salzburg24)