Stärker als SPÖ

FPÖ-Chef Kickl erwartet "historisches Ergebnis" bei Salzburg-Wahl

Veröffentlicht: 16. April 2023 08:04 Uhr
Stärkste Kraft im Bund und bei der Salzburger Landtagswahl stärker als die SPÖ werden – FPÖ-Chef Herbert Kickl hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Zuletzt hatte die FPÖ sowohl in Niederösterreich als auch in Kärnten stark dazugewonnen.
SALZBURG24 (AG)

Geht es nach Parteichef Herbert Kickl, soll nach der nächsten Nationalratswahl kein Weg an der FPÖ vorbeiführen. Nur eine Zweierkonstellation mit den Freiheitlichen an der Spitze sei ein „Garant für echte Veränderung in Österreich“, sagte er im APA-Interview. Und auch in Salzburg rechnet der FPÖ-Vorsitzende damit, ein großes Plus zu machen.

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FPÖ freut sich über Wahlzuwachs

Über die letzten Landtagswahlergebnisse – in Kärnten gab es ein kleines Plus, in Niederösterreich sogar eine Regierungsbeteiligung – freut sich Kickl natürlich. So habe es Stimmen gegeben, die den Freiheitlichen weit weniger zugetraut hatten. „Wir widerlegen das von Wahl zu Wahl und sind gut unterwegs.“ In Kärnten habe man das beste Ergebnis nach der „Haider-Ära“ erzielt. Ein historisches Ergebnis erwartet er sich für Salzburg, wo man die SPÖ überholen könnte. "Verschreien“ will Kickl allerdings nichts.

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FPÖ soll stärkste Kraft im Bund werden

Natürlich sei es nach wie vor das Ziel, die FPÖ zur stärksten Kraft im Bund zu machen. Zudem müsse man so gewichtig werden, dass sich eine Zweierkoalition ohne die Freiheitlichen nicht ausgeht, denn „die Alternative wäre dann irgendeine Form der Ampel. Und wer das nicht will, der muss die FPÖ zur stärksten Kraft machen“. Interessant findet er mittlerweile die Devise anderer Parteien: „Nicht mit der FPÖ!“ Diesbezüglich habe er schon verschiedenste Varianten erlebt. Von der ÖVP höre man in der Zwischenzeit das Gegenteil davon, was noch vor Monaten gesagt wurde.

Mit wem er am liebsten regieren würde, lässt Kickl völlig offen, man sei in dieser Einstellung „vollkommen stabil“: „Denn im Unterschied zu manch anderer Partei ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass man mit allen anderen Parteien Gespräche führt. Ob man zusammenkommt, ist eine andere Frage. Wenn die Freiheitliche Partei stärkste wird, dann würde ich mit den Vertretern beider Parteien in der Reihenfolge ihrer Größe reden – wen auch immer die SPÖ bis dahin als Parteiobmann hat.“

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Frage um SPÖ-Vorsitz ist Kickl "egal"

Präferenzen hinsichtlich eines Gegenübers in der SPÖ hat Kickl keine. „Das ist mir vollkommen egal, mit wem wir es zu tun bekommen“, meint er in Richtung des Ausgangs des internen Matches zwischen Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler. „Ich fürchte mich vor keinem von den Dreien. Alle drei sind Linke. Und alle drei sind übrigens auch Bonzen, das muss man auch dazu sagen.“ Sich selbst sieht Kickl fest im Sattel. „Es gibt nur eine FPÖ und zwar die Kickl-FPÖ.“

Dem Ansinnen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Sozialleistungen an die Aufenthaltsdauer in Österreich zu knüpfen, kann Kickl nicht viel abgewinnen, handle es sich dabei doch auch um eine Verschlechterung für österreichische Staatsbürger, sollten sich diese längere Zeit im Ausland aufhalten. „Man muss den ungarischen Weg gehen“, findet der FPÖ-Chef, „jene, die illegal ins Land kommen, haben kein Recht auf einen Asylantrag und bekommen vom Staat daher rein gar nichts.“ Dies wäre ein echtes Ende des Anreizsystems.

Auch Anreize gegen den Fachkräftemangel schweben Kickl andere vor als der ÖVP. „Die Menschen rechnen es sich einfach durch und kommen bei der Kalkulation zum Ergebnis, dass sie sich ohnehin kein Eigentum mehr schaffen können und am Ende ihres Lebens ohnehin am Niveau der Mindestsicherung landen werden. Also versuchen sie jetzt, etwas aus ihrem Leben zu machen“. Daher müssten die Menschen entsprechend verdienen, etwa durch Steuersenkungen – aber auch durch einen gesetzlichen Mindestlohn, sollten dies die Sozialpartner nicht zustande bringen. „Allerdings muss der Staat die Wirtschaft dabei auch unterstützen, damit die sich das leisten kann. Sonst wird es wohl zu einer Abwanderung der Betriebe in Billiglohnländer kommen.“

(Quelle: apa)

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