Kirche

Früherer Weihbischof Andreas Laun in Salzburg beerdigt

Erzbischof Franz Lackner segnet den Sarg von Andreas Laun am Montag, 13. Jänner 2025, anlässlich eines Requiems für den emeritierten Weihbischof Andreas Laun im Salzburger Dom. 
Veröffentlicht: 13. Jänner 2025 14:50 Uhr
Der frühere Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist heute in Salzburg beerdigt worden. Rund 800 Gäste sind zum Requiem im Dom gekommen.

Der am Silvesterabend im Alter von 82 Jahren verstorbene frühere Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist am Montag beerdigt worden. Rund 800 Gäste aus Kirche und Öffentlichkeit nahmen am Requiem im Dom teil, das von Erzbischof Franz Lackner zelebriert wurde. Die Predigt hielt auf Wunsch des Verstorbenen der Budapester Erzbischof Kardinal Péter Erdő. Nach der Totenmesse wurde der Leichnam in der Domherrengruft am Friedhof der Erzabtei St. Peter beigesetzt.

Über 50 Priester bei Requiem für Laun

Neben den Diözesanbischöfen Wilhelm Krautwaschl und Alois Schwarz nahmen zahlreiche Bischöfe und mehr als 50 Priester und Geistliche aus dem In- und Ausland teil, darunter fast alle österreichischen Weihbischöfe und einige emeritierte Bischöfe wie der frühere Bischof von St. Pölten, Klaus Küng. Auch zahlreiche Äbte und der Provinzial der Oblaten des Heiligen Franz von Sales, P. Josef Költringer, gaben dem Verstorbenen das letzte Geleit. Die Ökumene war unter anderen mit Vertretern der Rumänisch-orthodoxen und der Serbisch-Orthodoxen Kirchengemeinde präsent, ebenso die islamische Religionsgemeinde Salzburg.

Erdő würdigte Laun als einen Christen und Menschen, der "eine tiefe Liebe zu Christus und zu den Mitmenschen vermittelt und uns vorgelebt hat". Ebenso sei Laun einer gewesen, der "den Glauben der Kirche treu und mutig verkündet hat". Er beschrieb Laun als einen Bischof, der "die Würde der Leiblichkeit verteidigt hat" und dessen "Herzensanliegen der Schutz des Lebens" war. Er wies auch auf Launs Bemühungen um den interreligiösen Dialog mit dem Judentum hin und hob seine Verbundenheit zur ungarischen Kirche hervor: "Er pflegte enge Beziehungen zu Ungarn. Er war bei Veranstaltungen der Kommission für die Familie der Ungarischen Bischofskonferenz ein hochgeschätzter Redner." Viele seiner Bücher seien auch auf Ungarisch erschienen, so der Primas.

Wer war Andreas Laun?

Nach dem Requiem wurde der Sarg zum Friedhof St. Peter gebracht und in der Domherrengruft beigesetzt. Der 1995 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Salzburg ernannte und von Erzbischof Georg Eder zum Bischof geweihte Laun war nicht unumstritten. Neben seinem Eintreten gegen Abtreibung machte er wiederholt mit Aussagen von sich reden: So wetterte er gegen die "Gender-Ideologie", die er einmal wie den Nationalsozialismus und den Kommunismus als Lüge des Teufels bezeichnete, und gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Mit seinen Äußerungen brüskierte er nicht nur Betroffene und Gläubige, sondern auch viele Bischofskollegen. Andreas Laun war von 1995 bis 2017 Salzburger Weihbischof. Seit seiner Emeritierung lebte er zurückgezogen in Salzburg.

Dem Moraltheologen eilte schon bei seiner Bischofsernennung 1995 ein umstrittener Ruf voraus. Dass das Domkapitel damals eine öffentliche Erklärung dazu abgab, gilt keineswegs als üblich. Darin hieß es, das Domkapitel sei "sich durchaus bewusst, dass neue, schwierige Fragen der kirchlichen Arbeit auf uns zukommen werden". Man verstehe "die Betroffenheit vieler" über diese Entscheidung.

(Quelle: apa)

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