Grenznah

"Arge Alp"-Regierungschef wollen "Eindämmung der Wolfspopulation zulassen"

Veröffentlicht: 29. Juni 2018 14:48 Uhr
Wie soll man mit dem vermehrten Auftreten von Wölfen im Alpenraum umgehen? Bei der Konferenz der Regierungschef der Arge Alp im Schweizer Graubünden sprach man sich am Freitag gesammelt für Möglichkeiten der "Eindämmung" aus.

In der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) arbeiten in den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz folgende Länder, Provinzen und Kantone mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Millionen Menschen zusammen: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trient und Vorarlberg.

Arge Alp: Salzburg übernimmt 2019 den Vorsitz

Die Vertreter der zehn Mitgliedsstaaten, darunter auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), verabschiedeten dazu eine Resolution. Die weitere Förderung der Wasserkraft und die Auswirkungen der Digitalisierung bildeten weitere Schwerpunkte. "Die Arge Alp ist eine für Salzburg wichtige internationale Arbeitsgemeinschaft von Regionen in den Alpen - in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien", so Haslauer bei der Sitzung in Scuol, und weiter: "Es ist sinnvoll, dass wir zusammenarbeiten, aus den unterschiedlichen Erfahrungen Kraft und gemeinsame Visionen beziehen, aber auch Projekte voranbringen." Der Vorsitz ging am Freitag von Graubünden an Südtirol über. Danach, Ende Juni 2019, übernimmt Salzburg diese Funktion für ein Jahr.

Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum

Der europäische Wolfsbestand steigt rasant: Der Alpenraum zählt mittlerweile mehr als 60 Wolfsrudel mit ungefähr 500 Tieren, rund die Hälfte davon im italienischen Alpenanteil, weshalb von dort auch die Initiative für eine Resolution ausging. Zum Schutz der Berglandwirtschaft und für den Erhalt eines lebendigen ländlichen Raums weist die Arge Alp darauf hin, dass in Teilen des Alpengebiets für den Wolf ein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist. Daher wird die EU aufgefordert, den Schutzstatus für diese Gebiete zu senken und Maßnahmen zu ermöglichen, die im Bedarfsfall eine Eindämmung der Population zulassen. Für das Wolfsmanagement soll zudem ein länder- und staatenübergreifendes Monitoring etabliert werden.

In Salzburg sorgte in jüngster Vergangenheit ein Wolf im Pongau für mehrere getötete Tiere. Das Land hat als Folge ein Fünf-Punkte-Aktionsprogramm auf die Beine gestellt und einen Wolfsbeauftragten installiert.

Wasserkraftnutzung weiterentwickeln

Zum Thema Wasserkraft fordert die Arge Alp unter anderem, dass in allen Politikbereichen koordiniert darauf hingewirkt wird, damit die Wasserkraftnutzung ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Zudem sollen bei der Unterstützung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien europaweit gleichwertige Bedingungen gewährleistet werden. Die Wasserkraft soll durch selektive Förderung anderer Technologien oder sonstige Marktverzerrungen nicht benachteiligt werden.

Bildungsoffensive und bessere Vernetzung

Eine weitere Forderung der Arge Alp, die ebenfalls in einer Resolution mündete, betrifft den verstärkten Erfahrungsaustausch über die Auswirkungen der Digitalisierung. Die Ergebnisse sollen in einer breit angelegten Bildungsoffensive umgesetzt werden. Außerdem sollen die Hochschul- und Forschungsinstitutionen im gestärkt und besser miteinander vernetzt werden. Die Arge Alp-Mitglieder verlangen weiters, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch ortsunabhängige Arbeitsplätze erhalten, respektive gefördert werden können.

(Quelle: salzburg24)

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