Für das „Rücksitz-Lamm“ Chili, das in der Stadt Salzburg entdeckt wurde, gibt es nach langem Hin und Her nun ein Happy End. Sozialminister Johannes Rauch schaltete sich persönlich ein und entschied, dass Chili weder abgeschoben noch geschlachtet wird.
SALZBURG24 (OK)
Die Geschichte vom mittlerweile wohl berühmtesten Lamm Österreichs wurde per Anordnung von „ganz oben“ zu Ende geschrieben. Chili darf bei der Pfotenhilfe in Lochen bleiben. Nachdem die Odyssee vom „Rücksitz-Lamm“ durch die Medien ging, schaltete sich sogar Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) ein und „begnadigte“ das Tier. Anstatt nach Kroatien abgeschoben oder gar geschlachtet zu werden, darf es am Hof der Pfotenhilfe aufwachsen.
"Wir sind überglücklich und allen Beteiligten überaus dankbar, dass Chili nicht getötet wird, aber auch nicht auf einen weiteren Langstreckentiertransport geschickt und vor allem nicht aus ihrem Familienverband gerissen wird“, sagte „Lamm-Papa“ Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe Lochen in einer Aussendung.
Viel Bürokratie um Rücksitz-Lamm Chili
Bis es so weit kam, wäre allerdings viel Bürokratie notwendig gewesen. Die Auflagen, an welche die Entscheidung des Ministers gebunden ist, seien streng: Chili wird gechippt, registriert und darf keinesfalls vermehrt oder gar geschlachtet werden. Und wenn sie später in die Pfotenhilfe-Schafherde integriert wird, darf auch aus dieser kein Tier jemals zu Fleisch verarbeitet werden. „Aus Tierschutz-Sicht ist das sehr erfreulich und mein Dank gilt auch der Pfotenhilfe Lochen, die sich des kleinen Schafs angenommen hat“, wird Sozialminister Rauch zitiert. Der Fall sei rechtlich nicht ganz so einfach gewesen.
So kam Chili nach Salzburg
Ende August wurde das Jungtier in einem geparkten Pkw in der Stadt Salzburg entdeckt. Der Lenker gab damals an, dass er das verstoßene Tier aus Kroatien zu seinem Bauernhof in der Nähe von Berlin transportieren wollte. Daraufhin wurde ihm das Tier abgenommen und bei der Pfotenhilfe Lochen unter Quarantäne gestellt.
Knapp ein Monat später fand Chilis Reise nun ihr Ziel – zwar nicht in Berlin, sondern in Lochen.