Der Waldbrand an einem Steilhang sei vermutlich nach einem Blitzschlag ausgebrochen, sagte ein Sprecher der Polizei in Rosenheim. Menschen seien aber nicht in Gefahr. Vom Brand sind rund 25 Hektar betroffen. Eine weitere Ausbreitung des Brandes konnte durch die eingesetzten Feuerwehrkräfte verhindert werden. Die Feuerwehr hat dem Brand unter Kontrolle. Neben den örtlichen Feuerwehren sind auch drei Hubschrauber an den Löscharbeiten beteiligt, darunter einer der österreichischen Polizei. Ebenso wurde die Freiwillige Feuerwehr Zell am See (Pingzau) zur Unterstützung angefordert.
"Der Brand ist unter Kontrolle", sagte Josef Bernhart, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd, am frühen Sonntagnachmittag auf Anfrage der APA. "Die Löscharbeiten gestalten sich aber nicht so einfach, weil das Gelände schwer zugänglich ist." Das Landratsamt Berchtesgadener Land habe den Katastrophenfall ausgerufen, erklärte Bernhart.
Hilfe aus Salzburg
Sechs Polizeihubschrauber aus Bayern und Österreich wurden zur Unterstützung der Brandbekämpfung angefordert. Die Löschtanks wurden mit Wasser aus dem Thumsee gefüllt, ebenso die Löschschläuche der Feuerwehren. Aus dem Land Salzburg waren fünf Freiwillige Feuerwehren den bayerischen Kollegen zu Hilfe geeilt: Die Feuerwehren Wals-Siezenheim, Großgmain, Unken, Zell am See und der Löschzug Niederalm aus Anif entsandten jeweils ein Tankfahrzeug. Laut dem Salzburger Landesfeuerwehrkommando waren rund 40 Salzburger Feuerwehrleute in Bad Reichenhall im Einsatz.
Mehr als 1.000 Einsatzkräfte am Thumsee
Alleine am Sonntag waren über 1.000 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des THW, der Bergwacht, der Rettungsdienste, der Wasserwacht, der Bundeswehr, der Bundespolizei und der Polizei im Einsatz. Neben den Einsatzkräften aus dem Berchtesgadener Land standen auch Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Traunstein und dem Salzburger Land im Einsatz.
Hitze und Wind erschweren Löscharbeiten
Der Brand wurde von insgesamt acht Hubschraubern aus der Luft und von Feuerwehrkräften vom Boden bekämpft. Die Brandbekämpfung aus der Luft wird bis zum Eintritt der Dunkelheit fortgeführt und am Montagmorgen wieder aufgenommen. Nachts wird versucht vom Boden aus eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Die starke Rauchentwicklung, die Hitze und die Windverhältnisse erschweren die Löscharbeiten erheblich.
Feuerwehrleute ärztlich betreut
Auf Grund der starken Rauchentwicklung mussten mehrere Einsatzkräfte der Feuerwehr ärztlich betreut werden. Ein Feuerwehrmann musste stationär behandelt werden. Die Wasserfläche des Thumsee bis auf Weiteres für den Badebetrieb gesperrt. Auch die Staatsstraße 2101, Bad Reichenhall – Inzell, ist zwischen Wegscheid und Karlstein ebenfalls bis auf Weiteres gesperrt. Die Stadtbuslinie 2 von und zum Thumsee endet und beginnt vorläufig im Ortsteil Karlstein.
Es wird gebeten, den Bereich großräumig zu umfahren. Die Bundesstraßen B 21 und B 305 sind von der Verkehrssperre nicht betroffen. Die Einsatzleitung bittet dringend, die Wander- und Mountainbikewege nördlich des Thumsees zur eigenen Sicherheit zu meiden und bittet die Bevölkerung um Verständnis für die Einschränkungen.
Leichte Entspannung in Sicht
Die Lage hat sich laut Polizeibericht (Stand: Sonntag, 19:30) zwar etwas entspannt, eine Entwarnung kann jedoch noch nicht gegeben werden. Der Katastrophenfall wird weiter aufrecht erhalten. Problematisch können sich die wechselnden Windverhältnisse auf den Brand auswirken.
Löscharbeiten aus der Luft und vom Boden sind nach wie vor im Gange. Die Brandbekämpfung aus der Luft wird bis maximal 21.00 Uhr fortgeführt. In der Nacht werden Feuerwehrkräfte vom Boden den Brand weiter eingrenzen. Die Feuerwehrkräfte werden im steilen Gelände durch Kräfte der Bergwacht gesichert.
Am Montag werden ab 6.00 Uhr die Löscharbeiten intensiv fortgesetzt. Die Einsatzkräfte werden dann von ca. 100 Soldaten des Hochgebirgszugs der Gebirgsjägerbrigade 23 unterstützt. Auch beteiligt sich die Bundeswehr mit zwei Hubschraubern an den Löscharbeiten. Seit Beginn des Einsatzes waren insgesamt über 1.000 Kräfte im Einsatz.
Kleiner Waldbrand am Königssee
Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers "Christoph 14" entdeckte am Sonntagmorgen einen weiteren kleinen Waldbrand in rund 1.500 Metern Höhe oberhalb der Saletalm am Königssee im Bereich des Sagerecksteigs, als sie eine 40-jährige Frau mit einer Knieverletzung vom Kärlinger Haus zur Kreisklinik Bad Reichenhall flog. Ein Polizeihubschrauber mit Außenlastbehälter, die Feuerwehr Königssee und die Bergwacht Berchtesgaden waren im Einsatz, berichtet das Bayerische Rote Kreuz.
Waldbrand in Tamsweg
Auch im Salzburger Lungau ereigneten sich im Bezirk Tamsweg zwei Brandereignisse durch direkten Blitzschlag. Samstagabend schlugen Blitze in zwei Bäume im Sauerfeldwald auf Höhe der „Moarhütte" (1.650 m) im Gemeindegebiet von Tamsweg ein und entzündeten diese beiden Bäume für kurze Zeit. Die beiden brennenden Bäume wurden von Passanten gesichtet und daraufhin unverzüglich die Feuerwehr Tamsweg in Kenntnis gesetzt. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr verloschen die beiden Brände selbständig. Zur Kontrolle, ob weitere Brandherde vorhanden sind, wurde der Hubschrauber des BMI angefordert. Die Besatzung des Hubschraubers konnte in Sauerfeld keine weiteren Brände vorfinden.
FF Tamsweg mit 52 Mann vor Ort
Am Einsatz war die Freiwillige Feuerwehr Tamsweg mit insgesamt 52 Feuerwehrleuten und sechs Fahrzeugen, sowie das Rote Kreuz Tamsweg mit zwei Sanitätern und einem Fahrzeug beteiligt.
Weiterer Waldbrand in Ramingstein
Samstagabend entfachten mindestens zwei Blitze im Gemeindegebiet von Ramingstein im Wald unterhalb der sogenannten „Gstoßhöhe" auf einer Seehöhe von rund 1.800 Metern zwei Brände, indem die Blitze in Bäume einschlugen. Dieses Ereignis wurde ebenfalls von Passanten gesichtet und unverzüglich der Feuerwehr gemeldet. Der bereits zu den Brandereignissen im Lungau im Einsatz stehende Hubschrauber der Flugeinsatzstelle Salzburg konnte das Brandgebiet lokalisieren und die Feuerwehr Ramingstein einweisen. Die Freiwillige Feuerwehr Ramingstein mit 28 Mann und vier Fahrzeugen konnte die Brände rasch löschen.
Keine Verletzten nach Waldbränden
Bei den Brandereignissen und den Löscharbeiten kam es zu keinen Personenschäden. Die Bezirkshauptmannschaft Tamsweg wurde von den Vorfällen telefonisch in Kenntnis gesetzt, berichtet die Salzburger Polizei in einer Aussendung.
Verbote zum Schutz vor Waldbränden - bis zu 7.720 Euro Strafe
Nach dem Flachgau und dem Lungau ist bereits am Freitag für das Stadtgebiet Salzburg ein Verbot von Rauchen und offenem Feuer zum Schutz vor Waldbränden erlassen werden. Das Verbot gilt in allen Waldflächen der Stadt und den angrenzenden Flächen, aus denen durch Funkenflug Waldbrände ausgelöst werden könnten. Das Verbot basiert auf Bestimmungen im Forstgesetz und gilt ab sofort, informiert Christine Fuchs, Leiterin der Bezirksverwaltungsbehörde in der Stadt. Wegen der akuten Trockenheit und der Hitze herrscht auch in Salzburg hohes Risiko für den Ausbruch und die rasche Ausbreitung von Waldbränden. Für einen Verstoß gegen dieses Verbot droht laut Forstgesetz eine Strafe von bis zu 7.720 Euro.
(S24.at/APA/dpa)
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(Quelle: salzburg24)

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