Drohendes Urlaubsverbot

Große Unsicherheit in Salzburgs Skigebieten

Veröffentlicht: 26. November 2020 14:48 Uhr
Nach Italien sprechen sich nun auch Deutschland und Frankreich für ein EU-weites Verbot von Skiurlauben über Weihnachten aus. In Salzburgs Skigebieten sorgt dies für viel Unsicherheit, dennoch ist man zuversichtlich, noch vor Weihnachten aufsperren zu können.

"Die Stimmung ist in erster Linie von Unsicherheit geprägt, weil niemand weiß, was auf uns zukommt und wie sich das Ganze entwickeln wird", beschreibt Mario Siedler vom Tourismusverband Obertauern die Situation in den Skigebieten gegenüber SALZBURG24. Die Vorbereitungen zum Start der Wintersaison wurden dennoch getroffen: "Wir sind mit den Arbeiten fertig und können mehr oder weniger auf Knopfdruck den Ski-Betrieb hochfahren."

Angst vor "zweitem Ischgl"

Doch der Gedanke an ein "zweites Ischgl" sorgt in anderen Ländern für viel Skepsis. Informationen von Polit-Insidern zufolge soll die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Konferenz mit den deutschen Ministerpräsidenten wörtlich gesagt haben, es treibe ihr "die Sorgen auf die Stirn", wenn sie höre, dass Österreich die Skilifte wieder laufen lassen wolle, berichtet die APA.

Drohendes Urlaubsverbot: Obertauern zuversichtlich

In Obertauern blickt man einem drohenden Verbot von Ski-Urlauben gelassen entgegen. "Es gibt Meldungen, dass sich die EU hier nicht in länderspezifische Entscheidungen einmischen wird. Insofern sind wir zuversichtlich, dass man in Österreich Skifahren gehen darf", gibt Siedler weiter an. Den Skibetrieb zu ermöglichen sei zudem auch ein Ziel der Bundesregierung, immerhin handle es sich um den drittgrößten Wirtschaftsfaktor in Österreich.

 

Skigebiete: Kurz erteilt verspäteter Eröffnung Absage

Damit könnte der Touristiker durchaus richtig liegen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine länderübergreifende Verschiebung der Saisoneröffnung in den Skigebieten ablehne. Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) will den Wintersport schon vor Weihnachten ermöglichen. Die Skigebiete sollten sich deshalb auf heimische Gäste konzentrieren.

Heimische Wintersportler mobilisieren?

Dies bezeichnet Siedler wiederum als "verhältnismäßig schwieriges Unterfangen". In Salzburg sei der Österreicher-Anteil unter den Urlaubern mit 25 bis 27 Prozent bereits sehr hoch. Er sei deshalb zuversichtlich, dass die Menschen das Angebot auch nutzen, sobald wieder aufgesperrt werden kann. Eigene Konzepte und Spezial-Angebote für die heimische Bevölkerung seien derzeit jedoch nicht angedacht.

Skepsis bezüglich Öffnung vor Weihnachten

Weniger optimistisch bezüglich einer Öffnung vor Weihnachten zeigt sich Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn: "Das hängt ganz davon ab, wie sich das Infektionsgeschehen in Österreich weiter entwickelt. Ich kann hier nur an die Landsleute appellieren, sich an die Maßnahmen zu halten." Er freue sich über jeden Gast, der über Weihnachten zum Skifahren kommt, auf die ausländischen Gäste könne man dennoch nicht verzichten.

Schaden für Branche nicht abzuschätzen

Kann die Coronavirus-Impfung die Skisaison noch retten? Dazu zeigt sich Touristiker Siedler skeptisch: "Bis eine entsprechende Durchimpfungsrate erzielt werden kann, ist die Wintersaison vorbei." Dass die Corona-Zahlen sinken, sei somit auch für die Tourismus-Branche wichtig. Siedler zeigt sich jedoch zuversichtlich, noch vor Weihnachten mit dem Skibetrieb beginnen zu können. Der Verlust, der diese Saison der Branche entsteht, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken