Neuregelung

Skitouren auf Pisten in Obertauern künftig verboten

Skitourengeherinnen und Skitourengeher müssen in Obertauern künftig außerhalb des Skigebiets ausweichen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 25. Juli 2025 14:21 Uhr
Mit Obertauern verbietet ein weiteres Salzburger Skigebiet den Tourengeherinnen und -Gehern künftig die Nutzung der Skipisten. Begründet wird die Maßnahme mit Sicherheitsbedenken.

Skitouren erfreuen sich nicht erst seit der Corona-Pandemie einer immer größeren Beliebtheit. Auch wegen steigender Kosten für Skilifte sind viele Salzburgerinnen und Salzburger mittlerweile auf das günstigere und flexible Tourengehen umgestiegen. Schließlich wird der Berg statt mit dem Lift mit reiner Muskelkraft bezwungen. Im Land Salzburg gibt es dafür etliche Möglichkeiten – sei es direkt im Skigebiet oder abseits der offiziellen Pisten. Dabei reicht das Angebot von einfachen Routen bis hin zu anspruchsvollen Gipfeltouren. Beliebte Gebiete sind unter anderem das Gasteinertal, der Tennengau mit seinen gut erreichbaren Hausbergen oder der Osterhorngruppe sowie das Großarltal.

Warum Pistenskitouren beliebt sind

Besonders gefragt sind sogenannte Pistenskitouren – also das Aufsteigen am Rand von präparierten Pisten. Diese bieten den Vorteil, dass das Lawinenrisiko und die Orientierung einfacher zu handhaben sind. Immer mehr Skigebiete haben auf den Trend reagiert und bieten eigene Aufstiegsrouten oder spezielle Zeitfenster für Tourengeher:innen an – mit speziellen und günstigeren Tickets. Dennoch gibt es immer wieder Diskussionen zwischen Skigebietsbetreibern und Sporttreibenden – etwa über Parkgebühren, Versicherungspflichten oder die Nutzung nach Betriebsschluss.

Tourengeher-Verbot auf Skipisten in Obertauern

Eines dieser Angebote fällt mit kommendem Winter weg – und zwar in Obertauern (Pongau/Lungau). "Aus Gründen der Sicherheit für alle Pistenbenutzer ist das Begehen der Skipisten in Obertauern für Skitouren nicht gestattet", heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung des Skigebiets. Damit sind nurmehr alternative Aufstiegsrouten möglich. Begründet wird das Pistenverbot mit dem Sicherheitsaspekt. Skifahrer:innen sollen vor aufsteigenden Tourengeher:innen geschützt werden und umgekehrt. Das gewährleiste den reibungslosen Ablauf des Skibetriebs, wird argumentiert. Die Parkplätze im Skigebiet Obertauern stehen künftig zudem ausschließlich den Skigästen zur Verfügung.

Ein solches Verbot ist übrigens nichts Neues. In ganz Österreich gibt es Skigebiete, die Tourengeher:innen auf den Skipisten den Riegel vorgeschoben haben, weil es immer wieder zu Konflikten geführt habe. Uneinsichtiges Verhalten und Regelverstöße hätten manchen Bergbahnen keine andere Wahl gelassen. Im Land Salzburg gibt es ein solches Verbot beispielsweise seit vergangenem Winter während der Hochsaison im Lungauer Skigebiet Fanningberg, nachdem mutmaßlich Skitourengehende eine Lifttrasse zerstört haben sollen. Im großen Salzburger Skiverbund Ski Amadé ist das Tourenengehen auf den Skipisten ebenfalls ausnahmslos untersagt. Das Verbot gilt durchgehend, also sowohl während der Tages- als auch während der Nachtzeiten.

Der Alpenverein kritisiert solche Verbote übrigens als überzogen und fordert stattdessen klare Regeln und Dialog.

Alternativen außerhalb der Skigebiete

Skitourengeher:innen in Obertauern müssen also künftig außerhalb des Skigebiets ausweichen, wie etwa die Gnadenalm und auf der Südseite der Radstädter Tauern im Twenger Tal, im Riedingtal in Zederhaus oder in den Gebieten rund um Radstadt oder der Felseralm. Immerhin locken abseits der Pisten unberührte Winterlandschaften, Stille und ein intensiveres Naturerlebnis. Wer sich ins freie Gelände wagt, muss jedoch gut vorbereitet sein: Essenziell sind Lawinenkenntnisse, die richtige Ausrüstung inklusive LVS-Gerät, Sonde und Schaufel sowie aktuelle Informationen über die Schnee- und Wetterlage.

Ein weiterer Aspekt, der in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus gerückt ist, ist der Naturschutz. Viele Skitouren führen durch sensible Lebensräume von Wildtieren. Störungen in der Winterruhe können schwerwiegende Folgen für Rehe, Gämse oder Auerhühner haben. Deshalb ist es wichtig, markierte Routen einzuhalten und Wildruhezonen zu respektieren.

Trotz zunehmender Einschränkungen in einigen Skigebieten dürfte das Skitourengehen für viele Salzburgerinnen und Salzburger weiterhin eine attraktive, naturnahe und vergleichsweise kostengünstige Wintersportart bleiben – Alternativen gibt es landesweit etliche.

(Quelle: salzburg24)

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