Hermann Koch sucht die sportliche Herausforderung: Im Vorjahr ist er bereits 110 Skitouren von Obertauern (Pongau/Lungau) aus auf das Zehnerkar gegangen und hat damit einen Weltrekord aufgestellt. Im heurigen Winter werden es gleich 200 Touren, die ein Juror vom Rekordinstitut für Deutschland auch abnimmt und dann die Urkunde überreicht.
"Ich bin gerade von einer Tour zurückgekommen, 199 Mal habe ich es jetzt geschafft. Morgen wird es dann die 200. Tour, dann ist es offiziell ein Weltrekord", erzählt Hermann Koch im Gespräch mit SALZBURG24 am Dienstag. Um diese bemerkenswerte Anzahl überhaupt in eine Wintersaison leisten zu können, geht der in Radstadt (Pongau) lebende 65-Jährige die Tour gleich mehrmals am Tag. "Ich gehe drei Touren, mach dann eine Pause und gehe dann noch zwei Mal."
Insgesamt 106.000 Höhenmeter bewältigt
Pro Aufstieg legt der Skitourengeher etwa 530 Höhenmeter zurück, 500 Höhenmeter muss die Tour haben, damit sie für den Weltrekord infrage kommt. Alles in allem überwindet Koch für den Weltrekord rund 106.000 Höhenmeter. Für den Aufstieg benötige er rund 45 Minuten, die Abfahrt erfolgt in wenigen Minuten über die Piste oder das freie Gelände – je nach Schneelage. Die Bedingungen im heurigen mitunter schneearmen Winter seien jedenfalls "ideal" gewesen: "Wir hatten heuer nicht so viele Föhnstürme und der Schnee war griffig. Von dem her war es sogar besser als im vergangenen Jahr."
"Charity-Gedanke steht für mich im Vordergrund"
Als Motivation hinter seinen Vorhaben nennt der pensionierte Skilehrer den Charity-Gedanken. Die Aufmerksamkeit, die er im Zuge seiner Weltrekorde – im Jahr 2018 stellte er einen Weltrekord im Snowbiken auf – generiert, nutzt er zum Sammeln von Spendengeldern. Bei der morgigen Auszeichnung überreicht der Wintersportler einen Scheck über 3.000 Euro an die Franz-Beckenbauer-Stiftung und rund 5.000 Euro an SOS-Kinderdorf. "Der Charity-Gedanke steht für mich im Vordergrund. Ich habe selber keine Kinder, also gebe ich hier gerne etwas weiter."
Der gebürtige Steirer schätzt zudem die Herausforderung und die sportliche Betätigung in der Natur. "Wenn man in der Früh raufgeht und den Sonnenaufgang sieht, oder jetzt, wo das Birkhuhn zum Vorschein kommt – das genieße ich richtig." Nach den ersten paar Metern stelle sich bei ihm ein Rhythmus ein, danach sei es "wie Zähneputzen". Neben den 200 Skitouren auf das Zehnerkar ging Koch in diesem Winter aber auch noch andere Touren. Ihm sei es wichtig, immer wieder ein neues Ziel zu suchen und sich selbst zu überwinden. Überfordern will er sich dabei aber nicht. "Ich bin jetzt 65. Ich achte auf die Ruhephasen und gehe mit Puls 140 locker rauf."
Hermann Koch feilt an neuen Weltrekord-Plänen
Was steht für den nächsten Winter an, etwa 300 Touren auf das Zehnerkar? "Nein, da habe ich etwas anderes geplant. Ich will mit einem Snowbike auf einen Berg gehen und damit herunterfahren. Ich habe das bereits am Mont Blanc gemacht, Ende April will ich mit dem Snowbike am Sonnblick oder dem Großvenediger unterwegs sein." Mehr wollte Koch noch nicht verraten, für den kommenden Winter scheint damit aber ein weiterer Weltrekord in Griffweite.
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(Quelle: salzburg24)