Die Kühlschranktür bleibt offen, während ich überlege, was ich essen will. Das Handy steckt weiter am Ladekabel, obwohl der Akkustand längst auf 100 Prozent steht. Obwohl 80 Prozent der Befragten einer aktuellen Umfrage zu Energiegewohnheiten wissen, wie sie ihre Haushaltsgeräte energieeffizient nutzen könnten, tun das neun von zehn Personen nicht. An der weltweiten Befragung, die von der Haushalts-Großgerätemarke Beko in Auftrag gegeben wurde, nahmen 6.000 Hausbesitzer:innen und Mieter:innen teil.
Die Ergebnisse zeigen ein widersprüchliches Bild: So glauben weltweit 87 Prozent an die Bedeutung der Energieeffizienz und 78 Prozent haben demnach ein Interesse daran, Produkte zu kaufen, die die Effizienz ihres Haushalts verbessern – gerade in Zeiten steigender Strompreise. Die Mehrheit der Befragten ignoriert jedoch die besten Praktiken (89 Prozent). Viele legen auch energieineffiziente Verhaltensweisen an den Tag, von denen bekannt ist, dass sie Energie verschwenden, wie beispielsweise:
- Die Kühlschranktür offen zu lassen, um zu überlegen und zu entscheiden, was gegessen werden soll (29 Prozent)
- Den Gefrierschrank eingesteckt zu lassen, obwohl er leer ist (20 Prozent)
- Geräte länger aufzuladen als nötig (37 Prozent)
"Einstellungsphobie" verschwendet Energie
Die "Einstellungsphobie" ist ebenfalls für ineffiziente Energiepraktiken im Haushalt verantwortlich, da fast drei von fünf Personen (59 Prozent) befürchten, dass sie bei der Verwendung von Haushaltsgeräten die falsche Einstellung wählen könnten, und aus Angst davor behalten sie die gleiche, manchmal ineffiziente, Einstellung bei.
Jüngere lesen eher Gebrauchsanweisungen
Die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) hat sich als kenntnisreichste Gruppe erwiesen, wenn es um Energieeffizienz geht: Über 60 Prozent der Generation Z lesen die Gebrauchsanweisung, nachdem sie ein neues Gerät gekauft haben. Trotz dieses Produktwissens zeigen die Daten jedoch, dass die Gen Z oft versehentlich Fehler macht, wenn es um ihre Geräte geht. 76 Prozent haben schon einmal die falsche Einstellung an ihrem Gerät verwendet, was dazu führte, dass ihre Lebensmittel/Getränke verdorben sind oder ihre Kleidung beschädigt wurde.
Ältere achten weniger auf energieeffiziente Geräte
Die Ergebnisse zeigen, dass die Generation 64+ zwar nicht an energieeffiziente Produkte glaubt, aber sehr wohl an energieeffizientes Handeln. Die Gruppe der Über-64-Jährigen priorisiert die Energieeffizienz am wenigsten, wenn sie neue Produkte kauft, denn nur sechs von zehn (63 Prozent) ergreifen derartige Maßnahmen, verglichen mit jüngeren Generationen (81 Prozent der Millennials, geboren zwischen 1981 und 1998). Und 67 Prozent der Oldies sind nicht daran interessiert, ihre aktuellen Produkte zu ersetzen. Die Über-64-Jährigen sind jedoch die Gruppe, die nach eigenen Angaben am besten weiß, wie sie alle ihre Geräte am effizientesten nutzen kann (86 Prozent), obwohl beispielsweise die Mehrheit die gleichen Einstellungen an ihrer Waschmaschine beibehält.
Die Umfrage gibt auch Aufschluss darüber, wie sich die Einstellungen und Kenntnisse über die besten energieeffizienten Praktiken im Haushalt in den einzelnen Altersgruppen unterscheiden. Personen über 64 Jahre geben an, dass sie den Ofen anlassen, wenn er nicht benutzt wird (56 Prozent), und dass sie die Heizung anstellen bzw. angestellt lassen, wenn die Fenster zum Trocknen der Wäsche geöffnet sind (56 Prozent). Während fast ein Drittel (28 Prozent) der Generation X zugibt, einen leeren Gefrierschrank angeschlossen zu lassen.
Zeit für neue Gewohnheiten
Untersuchungen des University College London haben ergeben, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauert, bis eine neue Gewohnheit verinnerlicht wurde. Es gibt eine Reihe einfacher, nachhaltiger Veränderungen, die die Verbraucher:innen im Haushalt und im Alltag vornehmen können, um etwas zu verändern:
- Ein gut bestückter Geschirrspüler ist im Durchschnitt viermal wassersparender als das Spülen mit der Hand pro Gedeck.
- Mindestens elf Zentimeter Abstand zwischen der Rückseite des Kühlschranks und der Wand dahinter. Dadurch kann die Wärme besser abgegeben werden.
- Ein Backofen behält seine Temperatur bis zu zehn Minuten nach dem Ausschalten bei (solange die Tür geschlossen bleibt). Eine Möglichkeit, den Energieverbrauch zu senken, besteht also darin, den Backofen etwas früher auszuschalten.
(Quelle: salzburg24)