Die Salzburg AG kündigt zum 1. Juli eine Senkung der Strompreise an, das kündigt der Energiedienstleister am Dienstag in einer Aussendung an. Erst gestern sickerte an die Medien durch, dass der Landesenergieversorger im Vorjahr ein Ergebnis von 131 Millionen Euro vor Steuern (2024: 83 Mio. Euro) eingefahren hat.
Salzburg AG schüttet 66 Mio. Euro an Eigentümer aus
Laut Mitteilung der Salzburg AG betrage das Ergebnis ganz genau 131,4 Millionen Euro bei einem Umsatz von 2,27 Milliarden Euro (2024: 2,71 Mrd. Euro). 66 Millionen Euro sollen zudem als Bilanzgewinn an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Angesichts dieser Zahlen hatte die Opposition bereits am Montag dringend eine Senkung der Strompreise gefordert.
„Die Salzburg AG hat immer versprochen, Spielräume weiterzugeben, wenn sich Möglichkeiten ergeben. Mit 1. Juli senken wir unsere Preise erneut“, so Vorstandssprecher Michael Baminger.
Strompreisdeckel wird ausgeweitet
Konkret erfolge die Senkung in Form einer Ausweitung des Strompreisdeckels von 1.000 kWh p.a. auf 1.500 kWh p.a. für das Kalenderjahr 2025. Damit ergibt sich ein Arbeitspreis von 13,20 Cent/kWh netto bei einem Verbrauch von 2.800 kWh. Der neue Energiepreis liege dann inkl. Grundpreis, Strompreisdeckel und FreistromTage bei 14,06 Cent/kWh netto.
„Damit erspart sich ein durchschnittlicher Haushalt 39 Euro brutto pro Jahr. Die Rabattaktion wird allen Kund:innen automatisch bei ihrer nächsten Jahresabrechnung angerechnet.“
Gaspreis bleibt unverändert
Der Gaspreis bleibt davon unberührt, so der Energieversorger. „Dieser wurde im vergangenen Jahr gleich zweimal gesenkt, im April von 9,9 auf 6,6 Cent/kWh netto. Mit Oktober 2024 hat das Unternehmen den Preis ein weiteres Mal auf 5,04 Cent/kWh netto gesenkt.“
„Es war ein gutes Jahr“, betonte Vorstandsvorsitzender Michael Baminger in einer Pressekonferenz nach der Aufsichtsratssitzung am Dienstag – und machte dafür mehrere Faktoren verantwortlich. So sei die finanzielle Vorsorge für Pensionsrückstellungen geringer ausgefallen als geplant. Auch die bei der Finanzplanung angenommenen Kostensteigerungen bei Material und Fremdleistungen wuchsen nicht in dem Ausmaß wie erwartet. Zudem hätten sich Investitionen der Vorjahre schon in den Ergebnissen niedergeschlagen, vor allem sei 2024 aber ein energiewirtschaftlich starkes Wasserjahr gewesen.
Im laufenden Jahr setze die Salzburg AG auch auf Investitionen in erneuerbare Energien und Netzausbau. Projekte wie die Inbetriebnahme des Kraftwerks Sulzau und die Errichtung von Photovoltaikanlagen stünden auf dem Programm. „In den nächsten Jahren wollen wir rund 1,5 Milliarden Euro investieren, heuer sind es mehr als 340 Millionen Euro“, so Baminger.
Bei der Sitzung heute hat sich der Aufsichtsrat auch mit einem Standortentwicklungskonzept bis 2040 beschäftigt. „Das Unternehmen hat eine Reihe von Liegenschaften. Die Frage ist, welche Flächen auch in Zukunft betrieblich genutzt werden sollen oder anderweitig zur Verfügung stehen könnten, etwa für die Stadtentwicklung in Salzburg“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender LH Wilfried Haslauer (ÖVP). Neben dem ehemaligen Asfinag-Gelände an der Autobahnabfahrt Salzburg-Mitte könnte das mittelfristig auch die Salzburg-AG-Gründe an der Vogelweiderstraße betreffen. Gespräche mit der Stadtplanung sollen dazu in Kürze starten.
Die Salzburg AG befindet sich im Besitz von Land Salzburg (42,56 Prozent), Stadt Salzburg (31,31 Prozent) und der oberösterreichischen Energie AG (26,13 Prozent). Das Unternehmen beschäftigte mit Jahresende 2024 etwas mehr als 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Opposition und WKS reagieren auf Strompreissenkung
Reaktionen auf die Bilanzzahlen kommen am Dienstag prompt: „Die heute von der Salzburg-AG verkündete Senkung der Strompreise war überfällig und nach dem hervorragenden Wirtschaftsjahr 2024 der einzig richtige Schritt“, erklärt SPÖ-Landtagsklubchef Max Maurer in einer Aussendung.
Nicht zufrieden mit der Senkung des gewerblichen Strompreises zeigt sich indes die Salzburger Wirtschaftskammer (WKS). „Die Salzburg AG muss weiterhin ihre Spielräume nützen, um die unter hohem Kostendruck stehenden Betriebe zu entlasten“, so WKS-Präsident Buchmüller.
Laut ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer hätte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) als Aufsichtsratsvorsitzender mit der Strompreissenkung „sein Wort gehalten“. „Wiederholt hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer betont, dass er sich dafür einsetzen werde, dass die Salzburg AG finanzielle Spielräume weitergibt. Heute konnte dieses Versprechen eingelöst werden.“
(Quelle: salzburg24)