In einer Sitzung des Kontrollausschusses der Stadt am Montag wurden neue Problembereiche innerhalb der Gemeinnützigen Salzburger Wohnbaugesellschaft (GSWB) offengelegt, wie die Stadt Salzburg mitteilt. In dem seit zwei Jahren geforderten und 160 Seiten starken Bericht des Kontrollamtes werden unter anderem das Ticketing-System für Beschwerden sowie das Gehalts- und Zulagensystem der GSWB kritisiert.
Der Bericht zur Überprüfung der GSWB führte bereits im Februar dazu, dass Peter Rassaerts vorzeitig aus seiner Position als GSWB-Chef ausschied und sich am Montag den Fragen des Kontrollausschusses stellen musste.
Dankl kritisiert Zulagensystem der GSWB
Ein Hauptthema der Diskussion war das Zulagensystem für die Mitarbeiter, wie von Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus), dem künftigen Eigentümervertreter in der GSWB, dargelegt wurde. Dankl betonte die mangelnde Transparenz bezüglich der Zulagenvergabe und forderte die Einführung eines unabhängigen Ombudsmanns für die Bewohnerinnen und Bewohner von GSWB-Wohnungen.
GSWB-Mieterservice unter Beschuss
Dankl kritisierte außerdem den fehlenden Service für Mieterinnen und Mieter und wies auf Irritationen bei Kostenfragen hin. So meinte er: „Steigende Baukosten ließen eigentlich steigende Summen für Brauchbarmachungen und Sanierungen von Mietwohnungen aus dem Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag erwarten…“
Geschlechterungleichheit bei GSWB gewittert
Kritik an dem als willkürlich empfundenen Zulagensystem äußerten auch die Grünen, insbesondere im Hinblick auf die Benachteiligung von Frauen in Führungspositionen, wie von Klubchefin Ingeborg Haller erläutert wurde. Sie wies darauf hin, dass die Geschäftsführung der GSWB ausschließlich aus Männern besteht und dringender Handlungsbedarf bestehe.
Noch-Geschäftsführer Peter Rassaerts und Prokurist Markus Berthold verteidigten sich gegen die Vorwürfe. Sie argumentierten, dass die „drei Stufenzinsanleihen“ der GSWB zwar nicht gesetzeskonform seien, aber als risikoaverse Anlage betrachtet würden. Rassaerts betonte, dass ein starres Zulagensystem für sie nicht hilfreich sei, da sie dem Kollektivvertrag unterliegen und keine Bonifikationen wie Dienstautos oder Abschlussprämien erhalten. Er wies darauf hin, dass die Baubranche von Männern dominiert werde.
Die Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft (GSWB), die jeweils zur Hälfte der Stadt und dem Land Salzburg gehört, beschäftigt insgesamt rund 200 Mitarbeiter:innen.
(Quelle: salzburg24)