Die Nase läuft, die Taschentücherberge türmen sich auf und der Hals kratzt – es ist wieder Erkältungszeit. Über eine Billion Düfte können wir Menschen mit unserer Nase wahrnehmen. Dieses olfaktorische Wunderwerk kann durch einen simplen Schnupfen ausgehebelt werden. Winterkrankheiten geißeln viele Salzburger:innen. Statt gleich zu verschriebenen Medikamenten zu greifen, vertrauen die Menschen hierzulande auch auf Hausmittel.
Gegen Erkältung hilft heißer Wasserdampf
Schnupfende Nase, heftiges Niesen, starker Husten und kratzende Halsschmerzen – das können die unangenehmen Symptome einer Erkältung sein. Viele Erkrankte verspüren auch Fieber, sind matt und leiden an Kopf- und Gliederschmerzen.
Schon Oma wusste, dass viel warmer Tee, frische Luft, heißer Wasserdampf und eine dampfende Hühnersuppe die Symptome einer Erkältung lindern können. Warmer Tee beruhigt den Hals, frische Luft und heißer Wasserdampf tun den Schleimhäuten gut. Eine Hühnersuppe spendet Wärme und sorgt für ausreichend Flüssigkeitszufuhr. In Hühnersuppe steckt auch der Eiweißstoff Cystein. Der wirkt entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute.
„Wer Schnupfen hat, kann sich Majoransalbe auf die Nasenflügel cremen. Das wirkt schleimlösend. Auch Nasenduschen mit Kamillentee oder Salzlösungen wirken befreiend“, erklärt Margarete Olesko, Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer, am Mittwoch im Gespräch mit SALZBURG24.
Kühle Wadenwickel senken Fieber
Offiziell spricht man von Fieber, wenn die Temperatur im Körperinneren auf 38 Grad oder mehr ansteigt. Hohes Fieber beginnt ab 39 Grad, sehr hohes bei 41. Messen die Salzburger:innen mit ihrem Thermometer eine Körpertemperatur zwischen 37,5 und 38 Grad, spricht man von erhöhter Temperatur. Ab hohem Fieber sollte man dieses rasch senken. Sinkt es nicht, sollte ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
„Bei Fieber ist es wichtig, viel Hagebuttentee wegen des Vitamin C zu trinken. Essigsocken senken das Fieber und Lindenblütentee hilft, den Körper durch Schwitzen zu kühlen“, rät Olesko. Zusätzlich sollte man dem Körper Ruhe für den Kampf gegen die auslösende Krankheit gönnen.
Ohrenschmerzen mit Kompressen behandeln
Ohrenschmerzen äußern sich oft in Form von dumpfem Pochen bis zu unerbittlichen, stechenden Schmerzen. In den meisten Fällen dauern sie ein bis zwei Wochen. Leidet man länger daran, ist ärztliche Hilfe ein guter Rat. Gründe für die Ohrenschmerzen können eine Mittelohrentzündung, Rachen- und Nebenhöhlenentzündungen oder auch eine Erkältung sein.
"Lindernde Hausmittel bei Ohrenschmerzen können warme und kalte Kompressen, Apfelessig, Kaugummis oder Kissen sein", sagt Olesko. Die Kompressen sollten nicht länger als zehn bis 15 Minuten direkt auf dem Ohr liegen. Bei Ohrenentzündung seien Mischungen aus Apfelessig bekannte Hausmittel. Der verdünnte Essig habe heilende und antibakterielle Eigenschaften.
Kommt der Ohrenschmerz durch zu viel Druck, kann das Kaugummi-Kauen oder Bonbon-Lutschen helfen. So verringert sich der Druck zwischen Mittelohr und hinterem Rachen sowie der Nase. Den Druck kann auch eine andere Schlafposition (Kissen) lösen.
Wann sollte ich vom Hausmittel auf Medikamente umsteigen?
„Wenn die Krankheitssymptome nach drei bis fünf Tagen nicht besser werden, sollte man ärztliche Hilfe aufsuchen“, sagt Olesko, die in Salzburg-Parsch die Borromäus-Apotheke leitet. Ein weiterer Vorteil von Hausmitteln sei für sie, dass diese das Krankheitssystem entlasten würden. Wer seine leichteren Beschwerden mit Hausmitteln selbstverantwortlich behandele, gehe nicht sofort zum Arzt.
Grog hilft nicht bei Erkältungen
Abschließend räumen wir mit einer Legende auf. Ein steifer und heißer Grog, so heißt es, würde gegen Erkältungen helfen. Das stimmt nicht. Auch wenn das Getränk anfänglich wohltuend sein kann, verliert der Körper durch den Alkohol Wärme. Zudem belastet der Abbau des Alkohols das Immunsystem.
Welche Hausmittel kennt ihr und wogegen helfen diese? Schreibt es in die Kommentare.
(Quelle: salzburg24)