Supermond, ein grüner Komet oder zuletzt die Starlink-Satellitenkette – das Jahr 2023 hatte aus astronomischer Sicht einiges zu bieten. Und es ist längt noch nicht vorbei. Denn die Nächte im Land Salzburg zeigen sich wegen etlicher Meteorströme im Oktober einmal mehr von ihrer spektakulären Seite.
Die Draconiden – auch Giacobiniden oder Giacobiniden-Sternschnuppen genannt – sind ein jährlicher Meteorstrom, der seinen Ursprung im Kometen namens 21P/Giacobini-Zinner hat. Der Komet kreuzt auf seiner Bahn um die Sonne jedes Jahr Anfang Oktober die Umlaufbahn unserer Erde. Die Intensität und Sichtbarkeit der Sternschnuppen variieren von Jahr zu Jahr – und heuer war deren Aktivität geringer als in den Jahren zuvor. Die sichtbaren Sternschnuppen der Draconiden waren heuer oft nur vereinzelt zu sehen.
Sternschnuppen: Tauriden folgen auf Draconiden
Wie bei vielen Meteorströmen gibt es die besten Beobachtungschancen normalerweise in den frühen Morgenstunden, wenn der Radiant am höchsten am Himmel steht. Der Radiant, das scheinbare Ausstrahlungszentrum des Meteorstroms, liegt im Sternbild Draco (der Drache, Anm.) – daher der Name Draconiden. Um das Schauspiel zu sehen, müsst ihr abends Richtung Nordwesten zwischen dem Polarstern und der hellen Wega schauen. Der Höhepunkt war allerdings schon vor zwei Nächten.
Das ist aber überhaupt nicht tragisch, weil noch im Oktober mit den Tauriden und den Orioniden weitere Sternschnuppen-Nächte auftreten. Und erstere sind schon jetzt zu sehen, denn sie kommen unmittelbar nach den Draconiden. Die Tauriden-Meteoroidenschwärme sind nach dem Sternbild Taurus (Stier, Anm.) benannt und für ihre langsam fliegenden und oft gelblich oder orange leuchtenden Feuerkugeln am Himmel bekannt.
Die Tauriden treten zwar möglicherweise nicht so zahlreich auf wie etwa die Perseiden oder Geminiden, bieten jedoch ob ihrer spektakulären Erscheinung beeindruckende Bilder. Etwa zehn Tage später – um den 21. und 22. Oktober – folgt mit den Orioniden das nächste astronomische Highlight. Zwar sind diese Sternschnuppen auch schon jetzt zu sehen, der Höhepunkt des Meteorstroms steht aber noch bevor.
Partielle Mondfinsternis Ende Oktober
Abgeschlossen wird der Monat Oktober schließlich mit einer partiellen Mondfinsternis, die es übrigens nur bei Vollmond gibt. Sonne, Erde und Mond stehen dabei auf einer Linie und der Erdtrabant wandert durch den Kern- bzw. Halbschatten der Erde. Dabei kann der Mond vollständig (totale Mondfinsternis) oder nur teilweise (partielle Mondfinsternis) in diesen Schatten eintauchen. Weil bei einer Halbschattenfinsternis die drei Himmelskörper nur annähernd auf einer geraden Linie liegen, wandert der Mond lediglich durch den äußeren, helleren Teil des Erdschattens, den "Penumbra" genannten Halbschatten. Die Mondoberfläche ist dabei noch direktem Sonnenlicht ausgesetzt.
Die nächste Mondfinsternis gibt es am 28. Oktober. Es handelt sich dabei um eine partielle Mondfinsternis, die im vollen Verlauf zu sehen sein wird. Die maximale Verfinsterung wird um 22.14 Uhr erreicht sein, 13 Prozent der Mondscheibe sind dann im Kernschatten der Erde.
Wintermonate bieten astronomische Höhepunkte
Im vor der Tür stehenden Winter sind zudem einige der auffälligsten hellen Sternbilder wie der Orion und der Große Bär am Himmel zu sehen. Mit jeder weiteren Nacht gehen die Sterne vier Minuten früher auf, weshalb an jedem Morgen vor dem Tagesanbruch neue Sterne in unser Blickfeld treten.
Weitere Sternschnuppen-Highlights sind heuer in der Nacht auf den 18. November (Leoniden) und in der Nacht auf den 14. Dezember (Geminiden). Bei der Himmelsbeobachtung solltet ihr grundsätzlich beachten, dass die Qualität von eurem jeweiligen Standort abhängt. In Gebieten mit starker Lichtverschmutzung – etwa in Städten und Ballungsräumen – kann die Jagd nach astronomischen Phänomenen durchaus schwierig werden. Für die besten Beobachtungsbedingungen solltet ihr dunkle Orte aufsuchen, die weit weg von künstlichem Licht sind.
(Quelle: salzburg24)