Wer holt die Tochter vom Kindergarten am anderen Ende der Stadt ab? Wohin mit dem Sohn in den Sommerferien? Und wer kümmert sich um die Kids am Zwickeltag? Fragen wie diese stellen sich berufstätige Eltern wohl nicht nur am heutigen internationalen Tag der Familie, sondern jeden. Oft führen diese Herausforderungen dazu, dass ein Elternteil länger in Teilzeit arbeitet als eigentlich gewünscht. Das merken wohl auch Salzburgs Betriebe, denn immer mehr stellen eine Kinderbetreuung vor Ort zur Verfügung – so auch die Privatbrauerei Stiegl in Maxglan.

„Als Familienunternehmen ist es uns ein großes Anliegen, unsere Mitarbeiter:innen zu unterstützen. Und es freut uns sehr, dass wir mit dem ‚Stieglitz Kids-Club‘ ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot schaffen konnten“, sagt Stiegl-Bräuin Alessandra Kiener bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Seit Anfang des Jahres kümmern sich abwechselnd eine Tagesmutter und ein Tagesvater um die Kinder. Der Fokus liege derzeit noch auf den Unter-Dreijährigen, an Nachmittagen könne man aber auch Schulkinder im „Stieglitz-Club“ anmelden. Ein Ausbau auf einen Betriebskindergarten sei für Kiener bei entsprechender künftiger Nachfrage ebenfalls denkbar.
18 betriebliche Kinderbetreuungsplätze in Salzburg
Mit der Idee ist Stiegl aber längst nicht allein. Im gesamten Bundesland gibt es laut einer aktuellen Statistik des Landes Salzburg 18 betriebliche Betreuungseinrichtungen für die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Welche Betriebe diese sind, ist nicht bekannt.
544 von 22.673 Salzburgs Kindern sind laut der Landesstatistik aktuell in einer betrieblichen Kinderbetreuung. Mit insgesamt 200 Plätzen für Kinder von ein bis zehn Jahren dürften bei den Salzburger Landeskliniken die meisten Kids in betrieblicher Betreuung sein. Fünf Kleinkindgruppen für Ein- bis Drei-Jährige, vier Kindergartengruppen und drei Hortgruppen für Volksschüler:innen und Volksschüler stehen an zwei Standorten in der Stadt Salzburg zur Verfügung.
Altersübergreifende Gruppen üblich
Eigene Kleinkindergruppen, sprich alle Unter-Dreijährigen, bieten in Salzburg auch Porsche, die G.A.S, die Tauernkliniken in Zell am See (Pinzgau) und ab September 2024 auch die Salzburg AG an. Häufiger ist derzeit aber noch das Konzept, der alterserweiterten Gruppen. Wie weit die Altersspanne reicht, hängt vom jeweiligen Unternehmen und den zu betreuenden Kindern der Mitarbeiter:innen ab.
Diese Betriebe bieten alterserweiterte Betreuungsplätze an:
- Porsche Salzburg
- Salzburg AG ab September 2024
- Raiffeisen
- Tauernkliniken
- Dr. Aufmesser in Radstadt
- Salzburger Nachrichten (nur im Sommer)
Die Betreuung der altersübergreifenden Gruppen übernehmen oft auch ausgebildete Tageseltern. In vier Salzburger Betrieben sind Tagesmütter und -väter vom Zentrum für Tageseltern in Salzburg (TEZ) tätig. Neben dem TEZ hat auch das Hilfswerk Salzburg Tageseltern im Einsatz – und sie pochen auch auf den stetigen Ausbau.
Wie viel zahlt man für eine betriebliche Kinderbetreuung?
Ob und wie viel man für die Kinderbetreuung zahlt, hängt jeweils von den Betrieben ab. Bei der Raiffeisenbank kostet ein Vollzeitplatz 229 Euro im Monat, bei der G.A.S. sind die Kosten mit 230 Euro ähnlich. „Die Kosten sind gesetzlich nicht geregelt. Ich denke aber, dass manche Unternehmen die Betreuung auch unentgeltlich anbieten“, meint Michl-Schwertl.
Die Auflistung der Unternehmen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bietet euer Betrieb ebenfalls eine Kinderbetreuung an? Dann schickt uns eine E-Mail mit dem Unternehmen und der Betreuungsform an monika.gaudreau@salzburg24.at.
(Quelle: salzburg24)