Frostig kalt werden die kommenden Nächte im Land Salzburg. Am Wochenende sind in der Landeshauptstadt bis zu minus zehn Grad möglich und im Lungau sogar minus 20 Grad. Untertags schafft es das Thermometer kaum in den positiven Bereich, was Fahrzeugen durchaus zu schaffen machen kann. Erst am Sonntag wird es wieder milder.
Eisfreie Scheiben bei Dauerfrost
Jede:r Fahrzeuglenker:in muss sein Fahrzeug vor dem Fahrtantritt komplett von Schnee und Eis befreien – geeignete Winterreifen und ein winterfittes Auto sind freilich Grundvoraussetzung, informieren die Verkehrsclubs ÖAMTC und ARBÖ. Fahrzeuglenkende sind zudem verpflichtet, dass die Nummerntafeln lesbar sind und Scheiben, Blinker, Rücklichter und Scheinwerfer funktionstüchtig sind.
Vereiste Scheiben sollten grundsätzlich nicht mit heißem Wasser enteist werden, denn durch die extremen Temperaturunterschiede kann das Glas springen. Besser nehmt ihr dafür ganz klassisch einen Eiskratzer oder spezielle Sprays zum Enteisen der Scheiben. Ein zusätzliches Türschlossenteiser-Spray schadet auch nicht, empfiehlt der ARBÖ.
Eure Autoscheiben sollten bei besonders tiefen Temperaturen eisfrei bleiben, wenn ihr ein Essig-Gemisch (Verhältnis: 3:1 Essig und Wasser) in einer Sprühflasche vermischt und abends auftragt.
Motor warmlaufen lassen verboten
Außerdem sollten zugefrorene Türdichtungen keinesfalls mit Gewalt aufgerissen werden, weil dadurch die gesamte Dichtung aus der Verankerung gerissen werden kann. Am besten schmiert ihr die Türdichtungen schon im Vorfeld mit Fettcremen oder speziellen Türdichtungscremen ein.
Nicht vergessen: Das Warmlaufen des Motors ist generell verboten, was auch Strafen nach sich ziehen kann. Moderne Motoren müssen nicht minutenlang warmlaufen, sondern sind sofort einsatzbereit, informierte indes der ÖAMTC. Viel wichtiger ist, dass im Vorfeld der Kältewelle die Batterie auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft wird, damit böse Überraschungen ausbleiben.
Streikende Autobatterie
Vor allem bei Fahrzeugen, die an den vergangenen Tagen kaum oder gar nicht bewegt wurden, können altersschwache Batterien zu Startschwierigkeiten führen. Denn häufig werden Autobatterien laut ARBÖ über Jahre nicht kontrolliert, verlieren auf Dauer ihre Leistungsfähigkeit und versagen dann bei Kälteeinbruch gänzlich. Am besten lasst ihr also die Leistungsfähigkeit eurer Autobatterie in einer Werkstatt überprüfen.
Wenn die Batterie prinzipiell noch in Ordnung ist, springt das Auto mit einer Starthilfe wieder an. Das funktioniert mit tragbaren, leistungsfähigen Akkupacks oder mit Starterkabeln. Achtung: Wer mit Starterkabeln Strom gibt oder bekommt, muss vorsichtig sein, denn falsche Handhabung kann teure Elektronikschäden verursachen, warnt der ÖAMTC.
Wenn Diesel im Tank einfriert
Neben sämtlichen Unannehmlichkeiten kann extreme Kälte speziell bei Dieselfahrzeugen zu Problemen führen. Denn purzeln die Temperaturen in den Keller, droht der Treibstoff einzufrieren. Genau gesagt bilden sich sogenannte Paraffinkristalle, die den Kraftstofffilter verstopfen. Die Folge: Das Fahrzeug springt nicht mehr an, im Extremfall schaltet der Motor sogar während der Fahrt ab.
Eine weitere Ursache kann ARBÖ-Angaben zufolge ein nicht servicierter Kraftstofffilter sein, da dieser aufgrund von Wasserrückständen zufriert und so die Treibstoffzufuhr blockiert.
Dieselfrostschutz in Tank geben
Besonders Fahrzeuge, die nachts im Freien stehen oder über mehrere Tage lang parken, sind in hohem Maße gefährdet, führt der ARBÖ aus. Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughaltern wird empfohlen, bei Kälte ab minus 10 Grad bereits vorsorglich einen Dieselfrostschutz in den vollen Tank zu kippen. Dadurch wird umgangssprachlich die Ausflockung des Dieselkraftstoffes verhindert und es dürfte nach einer Frostnacht kein böses Erwachen geben. In besonders kalten Phasen rückt der ARBÖ rund 300 Mal pro Tag aus, um streikende Fahrzeuge wieder in Gang zu setzen.
Steht das Fahrzeug mehrere Tage und Nächte im Hochgebirge bei Temperaturen jenseits der minus 20-Grad- Marke, wird auch der qualitativ hochwertigste Dieselkraftstoff einfrieren und zu massiven Problemen führen.
Checkliste: Mit dem Auto sicher im Winter unterwegs
- Frostschutz: Den Stand der Kühlerflüssigkeit überprüfen und ggf. Frostschutzmittel nachfüllen, um Kühler, Kühlschläuche und Motor vor Schaden zu schützen. Der Kühlerfrostschutz muss bis mindestens minus 25 Grad Celsius geeignet sein.
- Scheibenwaschanlage: Auch in der Scheibenwaschanlage ist ein ausreichender Frostschutz wichtig. Herkömmliches Scheibenwasser friert bei Temperaturen um null Grad ein und kann bei sehr tiefen Temperaturen das Reinigungssystem der Waschanlage regelrecht sprengen.
- Scheibenwischer: Für gute Sicht die Wischerblätter überprüfen und eventuell erneuern. Ziehen die Wischerblätter Schlieren, hilft auch ein frostfestes Scheibenwasser nicht. Bei Minusgraden die Wischer über Nacht am besten aufklappen, so vermeidet ihr ein Anfrieren und Einreißen der Wischerblätter.
- Eiskratzer und Eisspray: Bei stark vereisten Scheiben kann ein herkömmlicher Eiskratzer in Kombination mit einem Enteisungsspray sehr hilfreich sein, um die Scheiben rasch freizubekommen. Keinesfalls sollte man heißes Wasser auf die Scheiben schütten – das könnte sie zum Bersten bringen. Wenn die Scheiben sauber gehalten werden, wird weniger Feuchtigkeit gebunden und sie vereisen nicht so schnell.
- Schutzfolie: Eine Schutzfolie kann dazu beitragen, die Frontscheibe eisfrei zu halten. Was im Sommer wertvolle Dienste als Hitzeschutz leistet, ist auch im Winter gut geeignet, da die Folie Feuchtigkeit und Schnee von der Scheibe fernhält.
- Türdichtungen: Um ein Anfrieren zu verhindern, können die Gummidichtungen der Türen eingefettet werden. Dazu gibt es eigene Applikationsstifte im Autozubehörhandel.
- Gründlich abkehren: Nicht nur sämtliche Scheiben, sondern auch die Motorhaube, das Autodach und das Kennzeichen sollten von Schnee befreit werden.
(Quelle: salzburg24)