„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“: Diesen Satz haben wohl fast alle von uns schon einmal gehört, wenn es um Medikamente geht. Doch das Lesen des Beipackzettels, auf den viele wichtige Informationen über Wirkstoffe, Einnahme und mögliche Begleiterscheinungen gepresst werden, ist für viele ältere Menschen ein Problem.
Das wortwörtlich Kleingedruckte sei zwar wichtig, aber kaum zu entziffern, kritisiert der Salzburger Senioren-, Pensionisten- und Rentnerbund am Donnerstag in einer Aussendung. „Die Schriftgrößen sind unzumutbar. Zudem behalten diese Informationszettel viele juristische Floskeln, sie sind zu lang und unübersichtlich“, heißt es weiter.
QR-Code statt gedruckter Packungsbeilage?
Auch die Idee der EU, künftig möglicherweise auf die Zettel zu verzichten und stattdessen auf einen QR-Code zu setzen, der mit dem Smartphone gescannt werden soll, stößt auf Gegenwind. Denn vor allem bei den Seniorinnen und Senioren ist ein Handy mit Internetzugang bekanntlich kein Standard. „Eine digitale Version kann eine Ergänzung sein, der gedruckte Zettel muss aber erhalten bleiben“, fordert der Seniorenbund.
Gleicher Ansicht ist die Österreichische Apothekerkammer. Eine Überarbeitung der Beipackzettel sei überfällig, räumte Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr kürzlich bei einer Pressekonferenz ein. Aber: „Für die Arzneimittelsicherheit und den Erfolg der Therapie ist es unverzichtbar, dass sich Patientinnen und Patienten mit den Eigenschaften der jeweiligen Medikamente auskennen und sich im Umgang mit ihnen sicher fühlen. Daher ist es wichtig, dass es immer ein Nebeneinander von gedrucktem und digitalem Beipackzettel gibt.“
Nicht nur bei Packungsbeilagen von Arzneimitteln stellt die kleine Schrift eine Hürde dar, ergänzt der Salzburger Seniorenbund. Auch die Inhaltsangaben auf Lebensmittelverpackungen seien oft schwer zu lesen.
Habt ihr manchmal Probleme mit kleiner Schrift? Und was haltet ihr von dem Vorschlag, digitale Beipackzettel einzuführen? Diskutiert gerne in den Kommentaren!
(Quelle: salzburg24)







