Jetzt in der Vorweihnachtszeit haben Diebe und Betrüger wieder Hochsaison. Unter dem Motto "Aufmerksam durch die Adventzeit gehen", macht der Salzburger Seniorenbund insbesondere die ältere Generation auf alte und neue Betrugsmaschen aufmerksam. "Diese Verbrecher sehen in Seniorinnen und Senioren 'leichte Opfer', sie nutzen deren Hilfsbereitschaft aus", warnt Obfrau Andrea Eder-Gitschthaler am Donnerstag in einer Aussendung.
Schockanruf kostet Salzburgerin 65.000 Euro
Erst vor wenigen Wochen war eine 60-jährige Salzburgerin von Telefonbetrügern um 65.000 Euro gebracht worden. Die Unbekannten hatten der Frau am Telefon weiß gemacht, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und nun sei bei der Polizei Kaution zu bezahlen.
Diese Masche ist als "Schockanruf" bekannt. Betrüger erzählen dabei Geschichten, die Angst machen und emotional unter Druck setzen. Sie geben sich als Polizisten aus und sagen, ein Familienmitglied habe einen schweren oder gar tödlichen Unfall verursacht – wie im Fall der 60-jährigen Salzburgerin.
Nur durch eine Kaution in Form von Bargeld oder Schmuck sei Haft zu verhindern. Dann wird erklärt, wann und wo Geld und/oder Schmuck übergeben werden sollen.
Falsche Polizisten holen Wertsachen zuhause ab
"Falsche Polizisten" verschaffen sich mit gefälschten Ausweisen und erfunden Geschichten Einlass in Wohnungen oder Häuser. Oder sie versuchen telefonisch, Senioren dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände an einen "Kollegen" zu übergeben – etwa weil diese zu Hause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien.
Falsche Handwerker dringen in Wohnungen ein
Bei einer weiteren Betrugsmasche stehen unangekündigt "falsche Handwerker" vor der Tür. Sie geben an, den Stromzähler oder Leitungen kontrollieren zu müssen – mit solchen oder ähnlichen Erklärungen versuchen Kriminelle in Wohnung oder Haus von alten, meist alleinstehenden Menschen zu kommen. Einer verwickelt das Opfer in ein Gespräch, der andere entwendet Geld oder Wertgegenstände.
Enkeltrick: "Rate mal, wer hier spricht!"
Altbekannt, aber deshalb nicht weniger gefährlich und erfolgreich ist der "Enkel- oder Neffentrick". Ein Anrufer gibt sich dabei als Verwandter in einer Notlage aus – und täuscht dies mit Suggestivfragen ("Rate mal, wer hier spricht?" oder "Na, kennst du mich denn nicht mehr?") vor. Er bittet um Geld, das aber aus vorgeschobenen Gründen eine "Vertrauensperson" abholen muss.
Durch Künstliche Intelligenz werden die Betrugsversuche immer ausgeklügelter. Stimmen von Familienmitgliedern können mittlerweile täuschend echt geklont werden. O-Töne holen sich die Kriminellen unter anderem von Videos in sozialen Netzwerken.
Online-Betrug in vielen Facetten
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, wo unzählige Pakete ausgeliefert werden, mischen sich Online-Betrüger unter die Zustelldienste. SMS werden im Namen von Post- und Paketzustelldiensten versendet. Wird auf den mitversendeten Link gedrückt und werden die Eingaben gemacht, wird widerrechtlich vom Bankkonto abgebucht. Oder ein Gewinn wird vorgegaukelt. Gefälschte Online-Shops werden ebenfalls immer mehr.
Wichtig ist, mit seinen älteren Verwandten regelmäßig über mögliche Betrugsmaschen zu sprechen, damit diese im Fall der Fälle davon bereits gehört haben. "Seien Sie wachsam! Und wenden Sie sich im Zweifelsfall an die Polizei," ruft Eder-Gitschthaler auf.
(Quelle: salzburg24)