VCÖ-Analyse

Kosten von fast 580 Mio. Euro bei Verkehrsunfällen im Vorjahr

Veröffentlicht: 11. Dezember 2023 14:04 Uhr
Verkehrsunfälle verursachen neben menschlichem Leid auch hohe Kosten: Einer Analyse des VCÖ zufolge entstanden bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden im Bundesland Salzburg im Vorjahr volkswirtschaftliche Kosten in der Höhe von 576 Millionen Euro.
SALZBURG24 (mem)

19 Tote und 3.223 Verletzte, davon 598 Schwerverletzte – das war im Vorjahr im Land Salzburg die traurige Opferbilanz bei Unfällen im Straßenverkehr. Auf Basis der heuer veröffentlichten Unfallkostenrechnung Straße betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Salzburg im Vorjahr 576 Millionen Euro, zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ).

Kosten bei Verkehrsunfällen im Detail

Diese Unfallkostenrechnung Straße beziffert für das Jahr 2021 die volkswirtschaftlichen Kosten einer leicht verletzten Person mit rund 43.000 Euro, einer schwer verletzten Person mit 593.500 und eines Todesopfers mit 4,8 Millionen Euro. Darin enthalten sind unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfteausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, informiert der VCÖ in einer Aussendung am Montag.

So unterschiedlich die Anzahl der Verkehrsunfälle und der dabei Verunglückten in Salzburgs Bezirken ist, so unterschiedlich sind auch die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Unfälle. Der Analyse zufolge waren die Unfallkosten im Tennengau mit 700 Euro pro Einwohner:in am niedrigsten und im Lungau mit 1.450 Euro pro Kopf am höchsten.

Auflistung der Unfallkosten nach Bezirk:

  • Bezirk Hallein: 700 Euro pro Einwohner bzw. Einwohnerin (43 Millionen Euro gesamt)
  • Bezirk Salzburg Umgebung: 890 Euro (139 Mio. Euro)
  • Bezirk: Sankt Johann im Pongau: 995 Euro (81 Mio. Euro)
  • Stadt Salzburg: 1.035 Euro (161 Mio. Euro)
  • Bezirk Zell am See: 1.380 Euro (122 Mio. Euro)
  • Bezirk Tamsweg: 1.450 Euro (29 Mio. Euro)
  • Land Salzburg: 1.025 Euro (576 Mio. Euro)

Anstieg bei Verkehrstoten in Salzburg

Österreichweit steigt nach den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 die Zahl der Verkehrstoten wieder an. Im Vorjahr wurden 358 Todesopfer verzeichnet, heuer zählte das Innenministerium bis 10. Dezember nunmehr schon 380 Tote im Straßenverkehr. In Salzburg kamen im Jahr 2021 23 Menschen ums Leben, 2022 waren es 19. Für heuer rechnet der VCÖ mit einem Anstieg der Unfallkosten, da seit Jahresbeginn in Salzburg im Straßenverkehr bereits 35 Menschen getötet wurden.

VCÖ für Tempo-Reduktion und mehr Öffis

Der VCÖ weist in diesem Zusammenhang auf Maßnahmen hin, um das Unfallrisiko zu reduzieren. Als Beispiele werden Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen oder mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet genannt. Gerade im Ortsgebiet müsse der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen, Fußgängerinnen und Fußgänger – insbesondere Kinder und ältere Menschen – Vorrang haben.

 

"Die aktuelle Straßenverkehrsordnung behindert Gemeinden und Städte, die im Interesse der Verkehrssicherheit ein niedriges Tempolimit umsetzen möchten. Je früher die Bundesregierung die angekündigte StVO-Reform umsetzt, desto besser für die Sicherheit der Bevölkerung in den Gemeinden und Städten", betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Österreichweit würden mehr als 280 Gemeinden und Städte sowie der Österreichische Städtebund von der Bundesregierung eine entsprechende StVO-Reform fordern.

Einen wichtigen Beitrag für die Verkehrssicherheit würden auch die Verkehrskontrollen der Exekutive leisten. Wesentlich seien zudem präventive Maßnahmen, wie mehr öffentliche Verkehrsverbindungen, vor allem in den Regionen. "Bahn und Bus sind im Vergleich zum Pkw deutlich sicherer", stellt VCÖ-Expertin Mosshammer fest. Auch der weitere Ausbau der Rad-Infrastruktur ist ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit, zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik: Im Vorjahr passierte auf Österreichs Radwegen kein einziger tödlicher Radunfall.

Zahl der Verkehrstoten in Deutschland rückläufig

In Österreich ist mit Kärnten, Oberösterreich, Wien und Vorarlberg die Zahl der Verkehrstoten aktuell in vier Bundesländern rückläufig. In Deutschland wird die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgehen, berichtete die Deutsche Presse-Agentur.

(Quelle: salzburg24)

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