Nach Vorstoß vom Handel

Kritik an Plänen zur Sonntagsöffnung

Veröffentlicht: 28. April 2020 14:19 Uhr
Die zuletzt wieder lautstärker geäußerten Wünsche nach verkaufsoffenen Sonntagen in Einkaufszentren sorgen unter anderem bei den Kirchen erwartungsgemäß für keine Freude: "Hauptbetroffene eines solchen Vorstoßes wären Handelsangestellte", erklärte Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg und Sprecherin der Sonntagsallianz im Bundesland, am Dienstag in einer Stellungnahme.

Die Sonntagsallianz - ein breiter Verbund aus Kirchen, Gewerkschaften, Vereinen und NGO - trete klar für 52 arbeitsfreie Sonntage im Jahr ein. Das ist auch eine Absage an Pläne, nicht jeden einzelnen, aber mehrere Sonntage im Jahr offen zu halten. Es gehe dabei nicht um freie Stunden für den Kirchgang, wie immer wieder einmal unterstellt werde, sagte Mayer, sondern um gemeinsame Zeit, die Familien, Freunde, Vereine dringend brauchen. "Wir wehren uns gegen eine Salamitaktik, die den arbeitsfreien Sonntag beschädigt und mehr als gesellschaftlich notwendige Arbeit am Sonntag ermöglicht."

Anschlag auf arbeitsfreien Sonntag

Bereits die Änderung des Arbeitsruhegesetzes mit 1. September 2018, die ohne sachliche Einschränkung Arbeit an vier Wochenenden oder Feiertagen pro Person und Jahr erlaube, sei ein Anschlag auf den arbeitsfreien Sonntag gewesen. "Wer Sonntagsarbeit sät, wird Sonntagsarbeit ernten - diese Erfahrung ist aus vielen Ländern bekannt", warnte Mayer. Ein Aufweichen der Regelung würde etwa das Ende des Lkw-Sonntagsfahrverbotes in Österreich bedeuten, weil Geschäfte auch beliefert werden müssen, aber auch Kinderbetreuung für Angestellte erforderlich machen.

(Quelle: apa)

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