Seit Jahren fordert die SPÖ in Hallein ein Verkehrskonzept für die zweitgrößte Stadt Salzburgs. Bisher hätte die ÖVP davon nichts wissen wollen und den Vorschlag immer wieder blockiert, heißt es in einer Aussendung. Mit der neuen Förderung scheint man es sich nun anders überlegt zu haben, erklärt SPÖ-Vizebürgermeister Alexander Stangassinger: „Zu meiner Überraschung hat sich die ÖVP im letzten Verkehrsausschuss (Anm.: 8. November 2018) nun doch meinem Vorschlag für ein Halleiner Gesamtverkehrskonzept angeschlossen und zugestimmt.“
SPÖ sieht viele Problempunkte in Hallein
Ein Verkehrskonzept ist für Stangassinger in Hallein dringend notwendig, erläutert er im Gespräch mit SALZBURG24. Problemstellen gäbe es mehrere, etwa in Rif oder beim „Hager-Kreisverkehr“ nach der Eisenbahnbrücke sowie dem Kreisverkehr bei der Rot-Kreuz-Zentrale.
Klappacher: "Zentralraum miteinbeziehen"
Das sieht auch ÖVP-Vizebürgermeister Maximilian Klappacher so. Allerdings weist er darauf hin, dass sich so ein Konzept nicht im Verkehrsausschuss der Stadt erarbeiten lässt, sondern auf überregionaler Ebene verhandelt werden müsse. Auch spricht er lieber von einem Mobilitätskonzept: „Man muss auch die Radfahrer, Fußgänger und die Öffis mitdenken und den ganzen Zentralraum miteinbeziehen.“
Bisher nur Empfehlung an Bürgermeister
Obwohl sich SPÖ und ÖVP einig sind, dass es ein Konzept braucht, ist die Finanzierung noch nicht geklärt. Derzeit gibt es lediglich eine Empfehlung an den Bürgermeister, noch keinen Beschluss. Stangassinger fordert zuallererst eine Erhebung des Ist-Standes und eine Bewertung von Experten.
Klappacher verweist auf die Stadtteilgespräche, bei denen für viele Bürger der Verkehr an erster Stelle stand. Viele Dinge seien hier aber auch kurzfristig machbar ohne große Planung, etwa neue Markierungen. Für Stangassinger wäre eine zusätzliche Fahrspur auf der Eisenbahnbrücke sowie ein 365-Euro-Ticket für den gesamten Zentralraum, also auch Hallein, ein Teil der Lösung.
Land fördert Verkehrskonzepte
Für ein umfassendes Konzept rechnet der SPÖ-Vize mit mindestens 150.000 Euro. Helfen soll dabei die Förderung des Landes, die es seit 2018 gibt. Jede Gemeinde in Salzburg kann eine solche beantragen, auch Zusammenschlüsse für gemeinsame Projekte seien möglich, informiert Christoph Bayrhammer, Sprecher von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) gegenüber S24.
Maximal 35.000 Euro
Gefördert wird die Erstellung von Verkehrskonzepten, das beinhaltet etwa eine Problemanalyse, eine Maßnahmenuntersuchung oder verkehrspolitische Ziele. Einen Zuschuss gibt es auch für Teilbereiche, etwa nur ein Radverkehrskonzept. Die Förderhöhe beschränkt sich auf max. 35.000 Euro pro Gemeinde und Projekt. 50 Prozent der Bruttokosten werden vom Land übernommen.
(Quelle: salzburg24)