Erste Reaktion aus Salzburg

Landesrätin Gutschi sieht Handyverbot bis zur 8. Schulstufe "kritisch"

Salzburgs Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP).
Veröffentlicht: 10. März 2025 17:10 Uhr
Handys sollen künftig aus den ersten acht Schulstufen verbannt werden. Zwar spricht sich Salzburgs Bildungslandesrätin Daniela Gutschi für eine bundeseinheitliche Regelung aus, sie bevorzugt aber maßgeschneiderte Lösungen für jede Schule. Ein generelles Handyverbot bis zur achten Schulstufe sieht Gutschi jedenfalls kritisch.

Ein Handyverbot an Schulen spaltet die Gemüter. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) hat am Montag angekündigt, noch im März eine entsprechende Verordnung auf den Weg zu bringen. Bis zur achten Schulstufe sollen Bildungseinrichtungen während des Unterrichts und in Pausen zur handyfreien Zone werden. Begründet wird der Schritt mit den "massiven" negativen Auswirkungen der Handys auf die Kinder sowie den Schulbetrieb. Wiederkehr zufolge müsse man nun einen Modus finden, digitales Lernen zu fördern und gleichzeitig digitale Ablenkung zu eliminieren.

Bei Zuwiderhandlungen gegen das Handyverbot sollen auch Sanktionen seitens der Schulen möglich sein, wie Klassenbuch-Einträge und Vorladung der Eltern. Die Schulen können aber selbst über Ausnahmen des Handyverbots entscheiden können. Wo die Handys, Smart-Watches und ähnliches verwahrt bleiben, sollen die Schulen übrigens selbstständig entscheiden können.

Salzburg zuletzt gegen generelles Handyverbot

Das Land Salzburg hatte bis zuletzt kein generelles Handyverbot an Schulen geplant. Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) sagte Ende Jänner, dass die Bedürfnisse der Schulen unterschiedlich seien und solche Regelungen besser über die jeweilige Hausordnung erfolgen sollen. Und diesen Standpunkt vertritt sie noch immer, wie Gutschi auf SALZBURG24-Anfrage am Montag mitteilte. "Angesichts der immer stärkeren Digitalisierung und der damit verbundenen Notwendigkeit, unsere Kinder und Jugendlichen gut darauf vorzubereiten und auch zu befähigen, sehe ich ein generelles Verbot bis zur achten Schulstufe durchaus kritisch und habe daher bis jetzt auch immer die Entscheidung durch die einzelnen Schulen befürwortet", heißt es in einem Statement.

Mehrheit der Lehrkräfte für Verbot

Bildungslandesrätin Gutschi ergänzt, dass sie in der Vergangenheit gegen Alleingänge der Länder war und sich stets für eine "bundeseinheitliche Regelung und Vorgehensweise ausgesprochen" hat, die entsprechend pädagogisch begleitet werden muss. Dieses bundeseinheitliche Vorgehen wurde heute auf den Weg gebracht. Wie es schlussendlich in der Praxis funktioniert, wird sich erst zeigen.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Übrigens: Österreichweit haben rund 80 Prozent der Schulen Regelungen, die einem Handyverbot gleichkämen, sagte Karin Spahn, die als Vertreterin der Schulleitenden an der Pressekonferenz mit Wiederkehr in Wien teilnahm. Dennoch hat sich zuletzt ein Großteil der Lehrkräfte für ein generelles Handyverbot an Schulen ausgesprochen. Eine entsprechende Verordnung des Ministeriums sei allerdings eine "Riesen-Stärkung", so Schulleiterin Spahn.

(Quelle: salzburg24)

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