Lichterloh brannte es vor einem Jahr – am 11. Juli 2022 – in der HAK1 neben der Salzach in Salzburg-Lehen. Dichte Rauchschwaden stiegen damals über der Landeshauptstadt auf, die Feuerwehr war über 16 Stunden lang im Löscheinsatz.
HAK1 wird zur Brandruine
Zum Glück waren damals wie auch heute schon Sommerferien und damit nur wenige Menschen im Gebäude, die die Schule allesamt schadlos verlassen konnten. Ursache für den verheerenden Brand waren Flämmarbeiten auf dem 1.100 Quadratmeter großen Dach – zwei Bauarbeiter wurden vom Vorwurf der fahrlässigen Brandstiftung nicht rechtskräftig freigesprochen.
Durch das Feuer konnte die HAK1 allerdings nicht für den regulären Schulbetrieb öffnen. Von schwarzen Brandspuren im oberen Teil bis zum massiven Wasserschaden im Keller durch den Löscheinsatz war das Gebäude schwer gezeichnet. Als Übergangslösung für die über 500 Schüler:innen, 50 Lehrkräfte und das Verwaltungspersonal wurden 170 Container auf dem Sportplatz aufgestellt.
Man habe aus der Not eine Tugend gemacht, sagt Schulleiter Thomas Heidinger beim Medientermin am Dienstagmorgen. "Es war ein gemeinsamer Kraftakt, ein Jahr im Ausweichquartier hat funktioniert", bilanziert Heidinger, der die Schulleitung vor drei Jahren mitten in der Corona-Pandemie übernahm. "Wir haben die größte Krise durchgemacht, die eine Schule erleben kann."
Lokalaugenschein vor Sanierung
Nun soll auf 3.500 Quadratmetern eine topmoderne Schule entstehen. Während im Hintergrund bereits Baumaschinen zu hören sind, führt der Schuldirektor gemeinsam mit Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) und Bernhard Paradeiser von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) durch das sanierungsbedürftige Gebäude aus den 1970er-Jahren.
Im Zuge der Bestandssanierung beginnen in den nächsten Tagen die Entkernungsarbeiten rund um die Grundsubstanz des Gebäudes, die erhalten bleibt. Die lärm- und staubintensiven Bauarbeiten finden während der Sommerferien statt. Anschließend folgt unter anderem der Wiederaufbau der Heizungs-, Elektro- und Sanitäranlagen.
Auf dem Dach wird zudem eine Photovoltaik-Anlage mit einer Höchstleitung von 200 Kilowatt installiert, was dem Jahresbedarf von rund 50 Haushalten entspreche. Der gewonnene Strom soll ausschließlich für den HAK-Campus verwendet werden. Weil einige Versicherungsfragen bis dato noch ungeklärt seien, übernimmt die BIG die Vorfinanzierung von derzeit geschätzt sieben Millionen Euro. Der angepeilte Schulstart im fertig sanierten Gebäude bis Herbst 2024 sei ein "sehr ambitionierter Terminplan."
Salzburger Schule "gestärkt aus Krise herausführen"
Die Sanierung soll auch dafür genutzt werden, um aktuellen pädagogischen Konzepten gerecht zu werden und Synergien der beiden HAK-Schulen am selben Standort stärker zu nutzen. In den vergangenen zwölf Monaten seien bereits interne Abläufe effizienter gemacht und optimiert worden, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
"Wir haben jetzt eine Perspektive", freut sich der Schulleiter auf den Baustart. Mit einer frisch sanierten Schule sei man auch in Zukunft "ein attraktiver Ausbildungsstandort", so Heidinger, "Und das wird uns beflügeln und uns gestärkt aus der Krise herausführen."
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(Quelle: salzburg24)