Wer freiwillig in Teilzeit arbeitet, soll künftig weniger Sozialleistungen bekommen. Mit diesem Vorschlag sorgt Arbeitsminister Martin Kocher heute für Aufregung. Die Arbeiterkammer Salzburg (AK) reagiert auf den Vorschlag mit massiver Kritik.
Das fordert die AK Salzburg statt Kürzung von Sozialleistungen
AK-Präsident Peter Eder erklärt in einer Aussendung am Dienstag, dass dadurch auch jenen, die keine andere Wahl hätten, als in Teilzeit zu arbeiten – vor allem Frauen – Faulheit unterstellt werde. Stattdessen fordert Eder bessere Rahmenbedingungen für Vollzeitarbeit wie den Ausbau der Kinderbetreuung und Ganztagsschulen. „Und Betriebe, die lediglich Teilzeit-Jobs anbieten sollen ungeschoren davongekommen? Das ist der Gipfel der Ungerechtigkeit“, so der AK-Präsident.
Mangelnde Kinderbetreuung oft Grund für Teilzeit
Die regelmäßigen Untersuchungen der AK würden Jahr für Jahr die Baustellen bei der Kinderbetreuung in Salzburg aufzeigen. Eine aktuelle Studie habe gezeigt, dass 58,4 Prozent aller Kinderbetreuungs-Einrichtungen im Bundesland die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf (VIF) nicht erfüllen würden. Sie seien nicht mit einem Vollzeitjob vereinbar, weil sie z. B. keine berufsfreundlichen Öffnungszeiten anbieten oder mehr als fünf Wochen im Jahr geschlossen sind.
(Quelle: salzburg24)