Noch immer keinen Abschluss gibt es bei den Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag im Handel. In Salzburg hat es deshalb bereits vergangene Woche an drei Tagen Warnstreiks gegeben – wie etwa im Europark, bei Metro oder bei den Lebensmittelgeschäften rund um die Autobahnabfahrt in Hallein (Tennengau). Insgesamt hätten sich rund 1.000 Mitarbeitende beteiligt, schätzt Michael Huber von der Gewerkschaft GPA im SALZBURG24-Interview.
KV-Verhandlungen für Handel am Donnerstag
Am Donnerstag startet eine neue Verhandlungsrunde. Sollte es auch dieses Mal keine Einigung geben, könnten die Warnstreiks auch am 8. Dezember – dem darauffolgenden verkaufsoffenen Feiertag – fortgesetzt werden. Das kündigte GPA-Chefverhandlerin Helga Fichtinger an. In Salzburg ist diese Variante allerdings vom Tisch, wie Huber aufklärt. Aufgrund der Verhandlungen in Wien, die meist bis in die späten Abendstunden dauern würden, seien Maßnahmen am darauffolgenden Tag organisatorisch kaum umsetzbar.
Salzburger Gewerkschaft plant "in alle Richtungen"
„Möglich sind Streiks am 8. Dezember eher im Osten Österreichs. Aber wir haben für den Samstag bereits vorsorglich Betriebsversammlungen einberufen und Kundgebungen im öffentlichen Raum angemeldet“, führt der Gewerkschafter aus. Ob es zu Kundgebungen, Streiks oder einer Kombination kommt, oder das Weihnachtsgeschäft wie geplant läuft, hänge von den Verhandlungen am Donnerstag ab. „Wir planen derzeit in alle Richtungen. Sollte es Streiks geben, finden diese in Einkaufszentren oder großen Einkaufsstraßen im ganzen Land statt.“
Verkehrsstörungen wegen Streiks möglich
Im Fall der Fälle seien deshalb auch Verkehrsbehinderungen möglich. Bei den vergangenen Warnstreiks hätten sich die Kundinnen und Kunden jedenfalls „extrem verständnisvoll“ gezeigt. Viele hätten entweder abgewartet oder einfach wieder umgedreht. Ob es in Salzburg am zweiten Adventsamstag nun erneut zu Streiks kommt oder ob es doch zuvor noch eine Einigung bei den Lohnverhandlungen gibt, dürfte sich wohl Donnerstagabend zeigen.
Boten die Arbeitgeber ursprünglich ein Gehaltsplus von 5 Prozent und eine Einmalzahlung von 800 Euro, so sind es mittlerweile 6 Prozent sowie eine einmalige Prämie von 1.000 Euro. Auch die Gewerkschaft bewegte sich und reduzierte ihre Forderung von 9,5 Prozent und einen Fixbetrag von monatlich 40 Euro auf 9,4 Prozent zuzüglich 15 Euro Fixbetrag. Einmalzahlungen lehnen die Arbeitnehmervertreter ab.
(Quelle: salzburg24)