Start in Sommersaison

Personalmangel in Salzburgs Gastro entspannt sich leicht

Die Salzburger Gastro hofft künftig auf mehr Nachwuchs.
Veröffentlicht: 31. Mai 2023 14:22 Uhr
Salzburgs Gastronomie-Betrieben fehlen aktuell 3.500 Arbeitskräfte. Das sei zwar viel zu viel, jedoch würde sich die Lage ein wenig entspannen. Zudem hofft man künftig auf mehr Nachwuchs in der Branche und bildet ihn auch gezielt aus.
Oliver Klamminger

Nach einer wirtschaftlich sehr erfreulichen Wintersaison startet Salzburgs Tourismus in die Sommersaison. Über ausbleibende Gäste müssen sich Hotels und Gastronomien wohl nicht beschweren. Viel spannender ist die Frage, ob die Betriebe dem Ansturm auch standhalten können. Denn ein großes Problem scheint fast unlösbar zu sein. „Im Bundesland Salzburg wären 3.500 offene Stellen zu besetzen“, erzählt der Salzburger Branchensprecher der Wirtschaftskammer (WKS), Georg Imlauer im Gespräch mit SALZBURG24.

„Wir haben einen Mitarbeitermarkt“

Jene Lücken, die durch die Corona-Pandemie in das Personalnetz gerissen wurden, ließen sich nur schwer stopfen. „Wir waren plötzlich kein verlässlicher Arbeitgeber mehr, weil wir schließen mussten“. Das nahmen zahlreiche Angestellte als Anlass, die Branche zu wechseln. Auch die Fluktuation sei seitdem sehr groß. Die Mitarbeitenden würden sehr rasch von einem Betrieb zum nächsten wandern. „Wir haben einen Mitarbeitermarkt, bei dem sich das Personal die besten Konditionen aussuchen kann“, so Imlauer. Das Phänomen beobachte er jedoch in allen Branchen und im gesamten EU-Raum.

 

Das führt zum nächsten Problem am Personalmarkt. „Es geht fast nicht mehr ohne ausländische Arbeitskräfte. In Österreich sind 58 Prozent in der Gastronomie aus dem Ausland“. Aber weil die Lage eben im gesamten EU-Raum ähnlich sei, wirbt man mit diesen Staaten auch um das Personal.

Personalmangel im Land Salzburg größer

Den größten Bedarf hätten Betriebe im Land Salzburg. Einerseits weil 90 Prozent des Tourismus auf das Salzburger Land entfallen und es daher deutlich mehr Hotels, Restaurants und Lokale als in der Landeshauptstadt gibt, die somit auch größeren Bedarf an Angestellten haben. „Die Leute siedeln sich aber lieber in der Stadt an, weil die Infrastruktur besser ist. Am Land haben wir eher saisonale Arbeitskräfte“, erklärt der Branchensprecher.

Gastronomie hat weniger Arbeitsstunden zur Verfügung

Zum Personalmangel kam es auch, weil immer mehr Menschen nur noch in Teilzeit arbeiten. Dadurch ist der Bedarf an Mitarbeitenden angestiegen, um dieselbe Leistung zu erbringen bzw. den Service auch bieten zu können. Als Maßnahme haben viele Betriebe zusätzliche Ruhetage einführen müssen.

 

Lichtblick in angespannter Personalsituation

Aber es gebe auch Positives zu berichten: „Die Lage entspannt sich leicht“. Um diesem Trend einen kleinen Push zu geben, hat sich die WKS etwas einfallen lassen: Seit 2020 können Schüler:innen und Student:innen in Salzburg ein eigenes Servicezertifikat für Gastro-Jobs erwerben. Mehr als 100 Teilnehmer:innen haben die Qualifikation bereits in der Tasche und helfen dabei, den Personalmangel in der Branche zu mildern.

Crashkurs für Gastro-Nachwuchs

Der Service-Crashkurs wird an den Tourismusschulen Klessheim (Flachgau) und Bramberg (Pinzgau) abgehalten. „Viele wollen sich in den Ferien oder an den Wochenenden etwas dazuverdienen. Mit unserem Servicezertifikat, das an drei Tagen erworben werden kann, haben Schüler:innen und Student:innen einen Beleg in der Hand, der in der Branche sehr gern gesehen und anerkannt ist“, erklärt Imlauer das Angbot.

 

In den dreitägigen Schulungen, die auf Event-Veranstalter bzw. die Event-Szene abgestimmt sind, werden die wichtigsten Kenntnisse in den Bereichen Service und Bar nähergebracht. Die Basics umfassen das richtige Decken des Tisches bis hin zur Getränkekunde. „Damit wollen wir die Spitzen abdecken und die größte Not abmildern“, erhofft sich Imlauer künftig noch mehr junge Leute aus Salzburg, die in die Gastronomie einsteigen.

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(Quelle: salzburg24)

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