Ohne Fremdeinwirkung

Lawine reißt Tourengeherin am Schwarzkopf mit

Veröffentlicht: 19. März 2023 15:24 Uhr
Am Schwarzkopf in Fusch an der Glocknerstraße ging heute Vormittag eine große Lawine ab und riss eine 21-jährige Skitourengeherin mit. Als die Bergrettung zum Unfallort aufbrach, löste sich ein zweites Schneebrett.
SALZBURG24 (OK)

Die Bergrettung Rauris (Pinzgau) wurde Sonntagvormittag verständigt, da eine Lawine im Bereich des Schwarzkopfes (2765 m) in Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) abgegangen sei. Die Situation sei für die Retter:innen zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar gewesen, heißt es in einer Aussendung.

Hubschrauber zeigt großen Lawinenabgang

Nach einer ersten Abklärung folgte ein Großeinsatz der Bergrettungsortsstellen Rauris, Fusch und Zell am See, Hundeführern der Bergrettung und Alpinpolizei. „Uns wurde ein Lawinenabgang im Bereich Schwarzkopf Nord gemeldet“, so der Pinzgauer Bezirksleiter Bernd Tritscher, doch erste Hubschrauberflüge zeigten einen großen Lawinenabgang zwischen Schwarzkopf (2.765 m) und Klemerbrettkopf (2.567 m), im sogenannten Riegergraben.

Skitourengeherin mitgerissen

Ein Skitourengeher-Paar aus dem Pinzgau war im Bereich der Rieger Hochalm (1780 m) unterwegs, als sich ein Schneebrett von selbst löste und eine 21-jährige Skitourengeherin gut 50 Meter mitriss. Sie wurde dabei leicht verletzt, konnte sich jedoch mithilfe ihres 24-jährigen Begleiters selbst wieder ausgraben. Das Paar konnte selbständig wieder abfahren, schildert die Bergrettung.

Große Lawinengefahr

Bergretter und Hundeführer der Bergrettung wurden zum Lawinenkegel geflogen. „Es war unklar, ob noch weitere Personen verschüttet wurden“, erzählt der Rauriser Bergrettungshundeführer Wolfgang Waraschitz, der gemeinsam mit vier weiteren Hundeteams den gut 500 Meter langen und bis zu 100 Meter breiten Lawinenkegel absuchte. Auch mittels LVS und Recco-Geräten wurde von den Einsatzkräften von Bergrettung und Alpinpolizei der große Kegel abgesucht. Die Lawinengefahr verschärfte sich für die Einsatzkräfte zunehmend: „Wir hatten aus diesem Grund extra einen Beobachtungsposten abgestellt, da wir gesehen haben, dass da noch einiges oben ist“, so Waraschitz. Tatsächlich ging in Folge auch eine Nachlawine ab, „doch wir konnten uns rechtzeitig in Sicherheit bringen.“

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Keine weiteren Personen vermisst

„Von der Alpinpolizei wurden in der Zwischenzeit alle Besitzer der am Parkplatz abgestellten Fahrzeuge ausfindig gemacht“, schildert Bezirksleiter Tritscher. Zusätzlich wurden alle Skitourengeher:innen im Gelände befragt. Doch nachdem alle Fahrzeuge am Parkplatz in Bad Fusch ihren Besitzern zugeordnet und keine weiteren Vermissten gemeldet wurden, konnte der Einsatz abgebrochen werden.

Bergretter rät zur Vorsicht

„In diesen Höhenlagen und aufgrund der herrschend warmen Temperaturen können Lawinen derzeit mit der Tageserwärmung von selbst abgehen bzw. durch geringe Zusatzbelastung im schwachen Altschnee ausgelöst werden“, sagt Tritscher, der daher zu möglichst frühem Aufbruch rät. Er verweist auch einmal mehr darauf, bei Lawinenabgängen immer die Bergrettung bzw. Polizei zu verständigen, damit solch große Lawineneinsätze vermieden werden können.

Am Einsatz beteiligt waren neben gut 30 Bergretter:innen aus Rauris, Fusch und Zell am See samt vier Hundeführern der Bergrettung, die Alpinpolizei, Hubschrauberteams von Libelle und Alpin Heli 6, Freiwillige Feuerwehr Fusch und ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Pinzgau.

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(Quelle: salzburg24)

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