Pinzgau

Mord in Saalfelden: Emotionaler Lokalaugenschein mit mutmaßlichem Täter

Veröffentlicht: 10. November 2014 13:01 Uhr
Der Verdächtige im Mordfall von Saalfelden (Pinzgau) wurde am Montagvormittag zur Tatortrekonstruktion in das Haus der Tat gebracht. Die Emotionen kochten dabei hoch, ein Polizist musste einen Pfefferspray ziehen, um die Situation zu beruhigen.

Als der Bus der Justizanstalt am Montag zum Lokalaugenschein in Saalfelden ankam, schützten mehr als 20 Polizisten den Verdächtigen. Er hat die brutale Bluttat an seiner Ex-Freundin Mirela B. (20.) bereits gestanden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Mord in Saalfelden: Verdächtiger schweigt

Aus der Sicht der Staatsanwaltschaft war dieser Termin nicht erfolgreich. "Der Beschuldigte war nicht mehr bereit, zur Sache auszusagen", sagte Mediensprecher Marcus Neher zur APA.

Bei diesem Lokalaugenschein hätte der 21-jährige Verdächtige, der sich in Untersuchungshaft befindet, die Tat in seiner Wohnung in Saalfelden nachstellen sollen. Der beschuldigte Österreicher hat das aber verweigert. "Er hat keine Angaben gemacht. Das ist auch das Recht eines Beschuldigten", erklärte Staatsanwalt Neher.

 

Das Haus wurde streng bewacht. Neumayr/MVV Salzburg24
Das Haus wurde streng bewacht. Neumayr/MVV

Polizei muss Lage beruhigen

Die von einer Haft- und Rechtschutzrichterin geleitete Tatrekonstruktion war für elf Uhr anberaumt. Es sollen sich tumultartige Szenen abgespielt haben. Offenbar ist es zu emotionsgeladenen Unmutsäußerungen seitens der Angehörigen des Opfers gekommen.

"Er hat mir mein Kind genommen, warum wird er geschützt", hat die Mutter des Opfers laut Salzburger Nachrichten gerufen, als Aleksandar I. in das Haus in Saalfelden geführt wurde. Sie weinte dabei und wollte zum mutmaßlichen Täter vordringen. Auch der Vater wollte die Absperrung durchbrechen. Die Polizei musste einschreiten, auch Cobra-Beamte waren anwesend. Die Beamten seien vom Gericht angefordert worden, die Tatrekonstruktion zu sichern.

 

Die Polizei musste die Lage beruhigen. /Neumayr/MVV Salzburg24
Die Polizei musste die Lage beruhigen. /Neumayr/MVV

Auswertung der Polizei

Nach 20-minütigen Lokalaugenschein ist der Bus wieder abgefahren. "Aufgabe der Polizei ist es nun, die kriminaltechnischen Erkenntnisse auszuwerten", so Marcus Neher von der Staatsanwaltschaft gegenüber SALZBURG24. Geladen waren auch die Sachbearbeiterin der Staatsanwaltschaft, der Verteidiger des Beschuldigten sowie ein Opfer-Anwalt, ein neuropsychiatrischer Gutachter und ein Vertreter der Gerichtsmedizin. Warum der U-Häftling heute nicht kooperativ war und keine Aussagen mehr zur Tat machte, beantwortete sein Verfahrenshelfer auf Anfrage der APA nicht. Gegenüber Medien mache er im laufenden Ermittlungsverfahren keine Angaben, außer sein Mandant sei damit einverstanden, erklärte der Rechtsanwalt.

Der mutmaßliche Täter wird abgeführt. /Neumayr/MVV Salzburg24
Der mutmaßliche Täter wird abgeführt. /Neumayr/MVV

Der 21-jährige Beschuldigte hatte die Tat nach seiner Festnahme unmittelbar nach der Bluttat gestanden, nannte aber kein Motiv. Aleksandar I. soll die junge Frau mit mehreren Messerstichen ermordet haben. Über die Hintergründe und das Motiv ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Gerüchten zufolge sei die Frau verstümmelt und ihr ein Symbol in die Haut geritzt worden. Über Foren im Internet und in Chats habe sich der Tatverdächtige in abwegige Gedanken hineingesteigert. Insider berichteten von äußerst brutalem Vorgehen und einem Ritualmord, sogar von Kannibalismus ist die Rede. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft und Verteidigung bestätigten oder dementierten bisher diese Angaben. (SALZBURG24/APA)

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(Quelle: salzburg24)

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