Die Rudolfshütte und die zugehörige Bergbahn in Uttendorf im Pinzgau sperrten mit Ende der Sommersaison vergangenen Sonntag endgültig zu. Das Aus folgte nur wenige Tage nachdem Hotelier Wilfried Holleis die Öffentlichkeit darüber informiert hatte. Ursprünglich wollte er die Bettenzahl deutlich erhöhen. Das sei notwendig, damit die Bahn besser ausgelastet ist – so die Begründung für das Vorhaben. Doch ein Einspruch der Landesumweltanwaltschaft (LUA) habe „das Fass zum Überlaufen gebracht.“ Kritisiert hatte Holleis außerdem das Land, dem er mangelnde Unterstützung für die Weiterführung vorwirft.
Land steigt nicht in Seilbahn- und Hotelgeschäft ein
Am Mittwoch gab es nun ein Treffen mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer, LH-Stv. Stefan Schnöll (beide ÖVP), dem Uttendorfer Bürgermeister Hannes Lerchbaumer (SPÖ) und Vize-Ortschef Günther Lerch (ÖVP). Holleis habe seine Lage noch einmal dargestellt und den Bescheid für die Erweiterung mittlerweile zurückgezogen, heißt es aus dem Büro des Landeshauptmanns auf S24-Anfrage am Donnerstag. Einem Einstieg des Landes in das Seilbahn- und Hotelgeschäft erteilte die Politik eine Absage. Auch für etwaige Verluste finanziell einzuspringen, sei nicht möglich. Es sei nicht das erste Mal, dass die LUA für Ärger sorge. Für das Vorgehen des Pinzgauer Hoteliers habe der Landeshauptmann allerdings „kein Verständnis“.
Möglicher Kaufinteressent für Rudolfshütte gefunden
Womöglich gibt es nun eine andere Lösung. Haslauer habe einen potenziellen Kaufinteressenten gefunden. „Es handelt sich um eine Gruppe, die nicht weiter genannt werden möchte. Finanziell und fachlich wäre eine Übernahme von Hotel und Lift möglich“, erklärt der Sprecher des Landeshauptmanns. Die Kontaktdaten von Holleis und dem potenziellen Käufer seien bereits ausgetauscht worden.
Eine Schließung von Hotel und Bahn von einem Tag auf den anderen scheint außerdem doch nicht in Stein gemeißelt. „Holleis wäre offen für einen sanften Übergang. Wenn über eine gesamte Wintersaison alles stehen und liegen gelassen wird, wäre im Frühling alles hin“, heißt es aus Haslauers Büro. Das Land sei jedenfalls bereit, Investitionen zu fördern – wie es in der Vergangenheit bereits der Fall gewesen sei.
Gemeinde fürchtet finanziellen Schaden durch Schließung
Sollte keine Lösung für eine Weiterführung gefunden werden, sei das gesamte hintere Stubachtal betroffen, sagt der Uttendorfer Bürgermeister Hannes Lerchbaumer im S24-Interview. Pro Jahr könnten rund 60.000 Nächtigungen wegfallen. Der Gemeinde drohe ein Einnahmenverlust zwischen 200.000 und 250.000 Euro. „Die regionale Wirtschaft hängt daran. Sei es der Lebensmittelhandel, der Bäcker oder Fliesenleger und Installateur. Bei so einem großen Haus ist immer etwas zu tun.“ Wenn der Tourismus im Pinzgau nicht floriert, stehe man vor einem „großen Problem.“
Ob sich Hotelier Holleis und der Interessent über den Verkauf von Rudolfshütte und Bergbahn einig werden, wird sich zeigen. Holleis war für SALZBURG24 nicht zu erreichen.
(Quelle: salzburg24)