„Derzeit wird eine 500 Meter lange Schutzmauer in Mittersill erhöht, in Niedernsill haben die Bauarbeiten auch bereits begonnen. Wenn es dann die Schneelage zulässt, wird es in den Tauerntälern die ersten Begehungen mit den Grundeigentümern geben. Dort gibt es geeignetes Potenzial, Rückhaltebecken zu errichten, um den Talboden vor zu großen Wassermassen zu bewahren“, fasst Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) in einer Aussendung zusammen.
Hochwasserschutz in Mittersill und Niedernsill
Das Maximum des Hochwasserschutzes am Talboden im Oberpinzgau sei fast erreicht. "Was wir verbessern können, das verbessern wir, zum Beispiel aktuell in Mittersill und Niedernsill. Und dann wird es wie geplant in den Seitentälern der Salzach weitere Maßnahmen geben müssen. Erste Begehungen, welche Möglichkeiten hier exakt umgesetzt werden können, finden nach der Schneeschmelze statt", führt Schwaiger aus.
Schäden aus 2021 saniert
In den vergangenen Wochen und Monaten wurden bereits die Schäden, die das Hochwasser 2021 angerichtet hat, entlang der Salzach saniert, beispielsweise die unterspülten Ufer in Uttendorf. Ebenso wurden 100.000 Kubikmeter an Schotterablagerungen, das sind rund 10.000 Lastwagenladungen, ausgebaggert. Diese Arbeiten sollen Anfang Mai abgeschlossen und die Schutzfunktion der bestehenden Maßnahmen noch vor Beginn der Hochwassersaison wieder hergestellt sein.
Schutzmauer in Stampferau wird erhöht
Die Anpassung der Hochwasserschutzmaßnahmen von Niedernsill bis Neukirchen wird nun schrittweise abgearbeitet und läuft noch das ganze Jahr. „In Mittersill wird derzeit die 500 Meter lange Schutzmauer im Ortsteil Stampferau auf der gesamten Länge erhöht. Im Gewerbegebiet West und im Rest des Ortes erhöhen wir ebenso die bestehenden Schutzbauwerke. Alles, was noch technisch möglich ist, wird ausgereizt“, sagt Martin Zopp, Bereichsleiter Wasserbau beim Land Salzburg.
Hubbrücke wird getestet
An der für den Hochwasserschutz so wichtigen Hubbrücke in Mittersill finden derzeit Instandsetzungsarbeiten statt. Es werden der Korrosionsschutz ergänzt, Beschädigungen repariert und die elektrische Anlage überarbeitet „Dazu muss sie auch einige Male angehoben und wieder abgesenkt werden. Deshalb ist die Durchfahrt bei der Brücke auf längere Zeit gesperrt. Die Umleitungsstrecke über die Felbertauernstraße, Klausgasse und Hallenbadstraße ist aktiviert, alle Zufahrten sind möglich“, so Bürgermeister Wolfgang Viertler (VIERT).
Baubeginn in Uttendorf steht bevor
Auch die Hochwasserschutzmaßnahmen in den anderen Orten im Oberpinzgau sind teils schon im Gange. In Niedernsill sind die Bagger bereits aufgefahren, in Uttendorf steht der Baubeginn kurz bevor. Das Projekt für Hollersbach wurde schon genehmigt und in Neukirchen ist die Ausbau des Schutzes fertig ausgearbeitet. In Bramberg laufen die Planungen noch. In der Gemeinde Neukirchen werden noch im April die Bauarbeiten aufgenommen, um die Salzachdämme entlang der Pinzgaubahn provisorisch zu sanieren.
Verbesserungspotenzial in Tauerntälern
„Wir haben in den vergangenen Jahren schon sehr viel umgesetzt, das reicht bei diesen immer extremer werdenden Wetterereignissen aber nicht mehr aus. Daher arbeiten wir intensiv daran, die Oberpinzgauerinnen und Oberpinzgauer noch besser zu schützen“, versichert Landesrat Josef Schwaiger. Potenzial dafür gibt es noch in den Tauerntälern. Das Land hat gemeinsam mit Experten acht mögliche Standorte ausgearbeitet, wo die Wassermassen temporär zurückgehalten werden können.
„Bereits Ende Februar habe ich bei ersten Gesprächen mit den Grundeigentümern dankenswerter Weise eine positive Rückmeldungen erhalten. Erste Begehungen wird es geben, wenn die Schneelage es zulässt, dann erfolgt eine Besichtigung mit Vertretern des Nationalparks. 2023 soll dann das Bewilligungsjahr für die Vorhaben in den Seitentälern sein, und 2024 könnten erste Bauarbeiten starten. Ich setze alles daran, dass wir diesen Plan einhalten können – gemeinsam, denn hier geht es um die Lebensgrundlage einer ganzen Region“, so Schwaiger.
(Quelle: salzburg24)